Löcher im Garten: Welches Tier war’s?
Löcher im Gartenboden können auf verschiedene tierische Besucher hinweisen. Dieser Artikel hilft Ihnen, die Spuren zu deuten und die Verursacher zu identifizieren.
Übeltäter: Maulwurf
Maulwürfe sind faszinierende Gartenbewohner, die trotz ihres schlechten Sehvermögens beeindruckende unterirdische Gangsysteme anlegen. Als Insektenfresser ernähren sie sich von Regenwürmern, Insekten und deren Larven und tragen so zum ökologischen Gleichgewicht bei.
Erkennungsmerkmale: Erdhügel
Die Anwesenheit von Maulwürfen lässt sich an den charakteristischen, kegelförmigen Erdhügeln erkennen. Diese entstehen, wenn die Tiere beim Graben ihrer Gänge überschüssige Erde an die Oberfläche befördern. Jeder einzelne Hügel zeugt von der Aktivität und Kraft dieser kleinen Baumeister. Sie lockern und belüften den Boden auf natürliche Weise und tragen so zu einem gesunden Gartenboden bei. Ein einzelner Maulwurf kann pro Nacht bis zu 20 Hügel aufwerfen.
Übeltäter: Wühlmaus
Wühlmäuse sind geschickte Nager, die sich unterirdische Gänge graben und dort ihre eigene Welt erschaffen. Ihre Vorliebe für Pflanzenwurzeln, Knollen und Zwiebeln kann zu erheblichen Schäden im Garten führen. Im Gegensatz zu den insektenfressenden Maulwürfen sind Wühlmäuse Vegetarier und hinterlassen spezifische Spuren.
Erkennungsmerkmale: Erdhaufen und Fraßschäden
Wühlmäuse erzeugen neben ihren unterirdischen Gängen flache, längliche Erdhaufen, die mit Gras- oder Wurzelresten durchsetzt sind. Diese unterscheiden sich deutlich von den runden, hohen Hügeln der Maulwürfe. Die Gänge der Wühlmäuse befinden sich dicht unter der Erdoberfläche und werden bei einer Verwühlprobe schnell wieder verschlossen. An Pflanzen verursachen Wühlmäuse charakteristische Schäden:
- Flache, längliche Erdhaufen neben den Gängen
- Fraßschäden an Wurzeln mit paarigen Nagespuren
- Welke- und Absterbeerscheinungen, besonders im Winter
- Hochovale Gangform mit sichtbaren Nagespuren
Wenn Sie diese Anzeichen in Ihrem Garten entdecken, ist es sehr wahrscheinlich, dass Wühlmäuse aktiv sind.
Übeltäter: Ratten
Tiefe Löcher mit einem Durchmesser von etwa 20 cm können auf Ratten hindeuten. Diese Nager graben Löcher, um Nester zu bauen, Nahrung zu lagern und sich vor Gefahren zu schützen. Die Nähe zu Lebensmittelquellen wie Komposthaufen oder Vogelfutterstellen macht Ihren Garten für Ratten besonders attraktiv. Schleifspuren vom langen Schwanz der Tiere sind ein weiteres Indiz.
Erkennungsmerkmale: Tiefe Löcher und Kot
- Löcher ohne Erdaufschüttung als Eingänge zu den Tunnelsystemen
- Mindestens 6 cm große Öffnungen mit ausgeprägten Laufwegen
- Spindelförmiger Kot, etwa 15-20 mm lang und glänzend schwarz
Übeltäter: Mäuse
Mäuse graben flache Gänge unter der Erde, um auf Nahrungssuche zu gehen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Samen, Wurzeln und Knollen. Durch ihre schnelle Vermehrung können sie sich rasch ausbreiten und zu einer Herausforderung für Gärtner werden.
Erkennungsmerkmale: Kleine Löcher und Fraßschäden
Mäuse hinterlassen kleine, aber deutliche Löcher im Garten, die als Eingänge zu ihren Gängen dienen. Diese Löcher haben einen Durchmesser von etwa 2-5 cm. Kleine, schwarze Kotkrümel auf den Laufwegen sind ein weiteres Zeichen für Mäuseaktivität.
Übeltäter: Vögel
Vögel wie Amseln, Drosseln, Stare oder Grünspechte hinterlassen bei der Nahrungssuche kleine, flache Löcher im Boden. Mit ihren Schnäbeln picken sie nach Engerlingen, Würmern und Schnecken und erzeugen dabei trichterförmige Löcher mit etwa 2 cm Durchmesser.
Erkennungsmerkmale: Kleine, flache Löcher
Die von Vögeln verursachten Löcher lassen sich an folgenden Merkmalen erkennen:
- Etwa 2 cm im Durchmesser
- Flach und trichterförmig
- Über den ganzen Rasen verteilt
- Oft mit kleinen Häufchen aus herausgerissenem Gras
Vögel spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie Schädlinge fressen. Um sie von bestimmten Bereichen fernzuhalten, können Sie alternative Nahrungsquellen wie Laubhaufen oder Beerensträucher anbieten.
Übeltäter: Igel
Igel sind nützliche Gartenbewohner, die auf der Suche nach Nahrung den Boden durchwühlen. Auf ihrem Speiseplan stehen Regenwürmer, Schnecken, Insekten und auch Mäuse.
Erkennungsmerkmale: Trichterförmige Löcher
Igel hinterlassen bei der Nahrungssuche charakteristische, trichterförmige Vertiefungen im Boden. Diese sind flach und haben einen Durchmesser von etwa 2-3 cm.
- Trichterförmig und flach
- Durchmesser etwa 2-3 cm
- Oberflächlich im Boden oder im Rasen
Igel können nicht klettern. Um sie von bestimmten Bereichen fernzuhalten, können Sie einen engmaschigen Zaun errichten. Laub-, Reisig- und Totholzhaufen bieten ihnen attraktive Rückzugsmöglichkeiten. Wichtig: Igel sind geschützt und dürfen nicht gestört oder verletzt werden.
Übeltäter: Waschbär
Waschbären sind geschickte Opportunisten, die in Gärten nach Nahrung suchen. Sie fressen Insekten, Würmer, Früchte und Nüsse.
Erkennungsmerkmale: Aufgewühlter Boden
Waschbären graben keine tiefen Gänge, sondern durchwühlen den Boden eher oberflächlich auf der Suche nach Nahrung.
- Aufgewühlte Vertiefungen
- Kratzspuren rund um die aufgewühlten Bereiche
Um Waschbärenbesuche zu vermeiden, sollten Sie potenzielle Nahrungsquellen wie ungesicherte Mülltonnen oder Fallobst entfernen.
Übeltäter: Dachs
Dachse sind faszinierende, nachtaktive Tiere, die auf der Suche nach Nahrung Gärten durchstreifen können.
Erkennungsmerkmale: Tiefe Löcher und Kratzspuren
Dachse hinterlassen bei der Nahrungssuche nach Engerlingen und Regenwürmern charakteristische Spuren:
- Löcher im Rasen mit einer Tiefe von maximal 5 cm
- Dachslatrine: kleine, selbst gegrabene Erdlöcher für den Kot
- Tiefe Kratzspuren in der Nähe der Löcher oder der Latrine
Diese Anzeichen deuten auf die Anwesenheit eines Dachses hin, der Ihren Garten auf der Suche nach Nahrung durchstreift.
Übeltäter: Fuchs
Füchse hinterlassen große, tiefe Löcher im Garten, die als Zugänge zu ihren Bauwerken oder als Verstecke für Beute dienen. Auch der charakteristische Kot mit Nahrungsresten wie Kirschkerne oder Tierhaare kann auf Füchse hindeuten.
Erkennungsmerkmale: Große Löcher
Fuchslöcher zeichnen sich durch ihre Größe und Tiefe aus und haben typischerweise einen Durchmesser von 15-20 cm.
Übeltäter: Kaninchen
Wildkaninchen graben komplexe Tunnel- und Höhlensysteme, die ihnen Schutz bieten und die Gartenlandschaft verändern können. Tiefe Löcher und das Verschwinden von Gras, Kräutern und Gemüse können auf Kaninchen hindeuten.
Erkennungsmerkmale: Tiefe Löcher und Trampelpfade
Kaninchen verursachen im Garten deutlich sichtbare Spuren:
- Bauten mit Eingängen von etwa 15-20 cm Durchmesser
- Zertrampeltes Gras rund um die Löcher
- Abgefressene Pflanzen in der Umgebung
Kaninchen suchen sich für ihre Bauten geschützte und versteckte Ecken im Garten.
Übeltäter: Erdwespen
Erdwespen bauen ihre Nester im Boden und sind generell friedfertig. Sie können jedoch stechen, wenn man ihr Nest stört.
Erkennungsmerkmale: Kleine Löcher und Flugverkehr
Erdwespennester lassen sich an folgenden Merkmalen erkennen:
- Runde Löcher mit etwa 1 cm Durchmesser als Eingänge zu den Nestern
- Sonnige und offene Bereiche im Garten
- Reger Flugverkehr an den Eingängen
- Oft Nutzung von alten Mauselöchern
Erdwespen sind geschützt und dürfen nicht bekämpft werden. Im Herbst, wenn die Nester unbewohnt sind, können Sie die Eingänge verschließen.
Übeltäter: Maulwurfsgrille
Maulwurfsgrillen graben im Boden umfangreiche Gangsysteme und verursachen kleine, runde Löcher. Ihre Vorliebe für Pflanzenwurzeln kann zu Schäden im Garten führen.
Erkennungsmerkmale: Kleine Löcher und kahle Stellen
Schäden durch Maulwurfsgrillen lassen sich an folgenden Merkmalen erkennen:
- Löcher im Rasen oder Beet mit weniger als 1 cm Durchmesser
- Kahle, braune Flecken im Rasen um die Nesteingänge
- Verlust an Pflanzenstabilität und Welkeerscheinungen
- Besonders schädlich für Kartoffeln, Kräuter, Tomaten und Rosen
Diese Erkennungsmerkmale helfen bei der Diagnose eines Befalls durch Maulwurfsgrillen und ermöglichen gezielte Gegenmaßnahmen.