Erdwespen

Erdwespenarten: Gemeine und Deutsche Wespe im Vergleich

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Ein Wespennest ist an sich schon eine heikle Angelegenheit – ganz besonders dann, wenn es sich im eigenen Garten befindet. Um den Insekten gezielt beikommen zu können, ist es wichtig, über sie Bescheid zu wissen. Die wichtigste Info über Erdwespen: Es gibt sie eigentlich gar nicht!

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Nicht viele Wespenarten wohnen in der Erde
AUF EINEN BLICK
Welche Arten gehören zu den sogenannten Erdwespen?
Erdwespen sind keine eigene Art, sondern eine umgangssprachliche Bezeichnung für im Boden nistende Wespenarten, wie die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica). Beide gehören zur Gattung der Kurzkopfwespen (Vespula).

Erdwespen – eine Schöpfung des Volksmundes

Bei den sogenannten Erdwespen handelt es sich zunächst einmal nicht um einen zoologischen Artenbegriff. Vielmehr ist es eine landläufige Bezeichnung für Wespenarten, die im Boden nisten. Die Wespenarten, die das tun, sind gleichzeitig auch die am häufigsten vorkommenden bei uns in Mitteleuropa: Die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica). Sie gehören zur Gattung der Kurzkopfwespen (Vespula)

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Zum Merken:

  • Erdwespen keine zoologische Artenbezeichnung
  • Begriff bezeichnet im Boden nistende Wespenarten
  • Dazugehörig: Gemeine und Deutsche Wespe

Gemeine und Deutsche Wespe im Portrait

Gemeine Wespe

Aussehen

Die Gemeine Wespe ist von den beiden „Erdwespenarten“ die kleinere. Die Arbeiterinnen, mit denen Sie am Terrassentisch oder beim Flanieren durch den Garten am ehesten Bekanntschaft machen, werden 11 bis 14 mm lang. Ein weiterer, vergleichsweise klarer Unterschied zur Deutschen Wespe ist der breitere, dickere schwarze Horizontalstrich auf ihrer Stirn. Der Hinterleib hat unterschiedliche Erscheinungsformen, ist aber immer mit der wespentypischen schwarz-gelben Linienzeichnung versehen.

Ernährung

Adulte Gemeine Wespen ernähren sich von Süßem – in der Natur sind sie deshalb auf nektarhaltige Blüten und Pflanzensäfte aus, in Menschennähe auf Kuchen, offene Marmeladengläser und Fruchtsaft. Das Lästige: Ein einmal entdeckter, immer wieder gedeckter Tisch bleibt ihnen hatrnäckig im Gedächtnis! Das kann die Lust an sommerlichen Mahlzeiten auf der Terrasse durchaus verderben. Ihre Larven brauchen viel Eiweiß und werden deshalb mit Insektenbrei gefüttert.

Nestbau

Gemeine Wespen nutzen als Nistgelegenheiten gern vorhandene Mäuse- oder Maulwurfsbauten oder auch Steinhaufen. Sie beschränken sich allerdings nicht allein auf unterirdische oder ebenerdige Quartiere – auch Rollladenkästen oder Dachstühle erachten sie zuweilen als geeignet. Die Bezeichnung „Erdwespen“ trifft also auf Gemeine Wespen nur in bestimmten Nistjahren zu! In der gefundenen Höhle legen die Tiere ein Konstrukt aus Brutzellen an. Dafür verwenden sie morsches Holz, wodurch das Nest eine beigefarbene Tönung erhält.

Deutsche Wespe

Aussehen

Wenn die Gemeine Wespe die kleinere Erdwespenart ist, ist die Deutsche Wespe natürlich die größere. Ihre Arbeiterinnen erreichen eine Länge von 12 bis 16 Millimetern. Auch eine Deutsche Wespe identifizieren Sie am sichersten, wenn Sie ihr direkt ins Gesicht schauen: Ihr charakteristisches Merkmal sind nämlich drei schwarze Punkte unter dem dünneren, manchmal unterbrochenen Stirnplattenstrich.

Ernährung und Nestbau

In Sachen Ernährung und Nestbau halten es die Deutschen Wespen wie die Gemeinen Wespen. Auch hier mögen es die erwachsenen Tiere süß, die Larven eiweißhaltig. Da sie für den Nestbau aber tendenziell etwas frischeres Holz verwenden, sind ihre Bauten etwas dunkler und gräulicher gefärbt als die der Gemeinen Wespen.

Bilder: Pacotoscano / Shutterstock