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Deutsche Wespe – Leben für den Sozialstaat

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Diese Wespenart gehört zu den gefürchteten Insekten, die als lästige Besucher eingestuft werden. Verantwortlich für dieses Verhalten ist die Lebensweise dieser Tiere. Sie unternehmen viel, damit es ihrem Volk gut geht. Über den Nutzen der Deutsche Wespe ist wenig bekannt.

Wespe
Die Deutsche Wespe ist mit ihrem großen, kräftig gelben Körper unverwechselbar

Naturschutz

Es herrscht eine allgemeine Angst vor sämtlichen Wespen, die durch ihre schwarz-gelbe Färbung auffallen. Wirklich lästig werden allerdings nur die Deutsche und die Gemeine Wespe. Dennoch neigen viele Menschen dazu, den Lebensraum unattraktiv für alle Wespen zu gestalten.

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Immer mehr Wespenarten gelangen auf die Rote Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Alle Wespen gehören zu den allgemein geschützten Tierarten und dürfen gemäß § 39 Abs. Nr. 1 BNatSchG nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Dieser Schutz bezieht sich nicht nur auf die Tiere sondern auch auf das Wespennest.

Was die Insekten benötigen

Die Deutsche Wespe besiedelt strukturreiche Landschaften, in denen viele Blütenpflanzen vorhanden sind und ausreichend Wasserstellen zur Verfügung stehen. Sie leben in Feldgehölzen und auf Streuobstwiesen. Alte Bäume mit hohen Stammdurchmessern und abgestorbenen Ästen bieten optimale Rückzugsmöglichkeiten. Da solche Lebensräume selten werden, suchen sich die Wespen ausweichende Lebensräume. Sie werden in menschliche Siedlungsbereiche gedrängt.

Tipp

Schaffen Sie einen naturnahen Garten mit vielfältigen Elementen, damit sich Wespen in sicherer Entfernung zu Ihrem Haus wohlfühlen. Auf diese Weise kommen Sie sich nicht in die Quere, denn die Tiere finden ausreichend Nahrung.

Nützliche Insekten

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Wespen aller Art (hier die Gemeine Wespe) fressen Pflanzenschädlinge

Die Deutsche Wespe hat einen großen Nutzen im Ökosystem und fungiert als effektiver Schädlingsbekämpfer. Sie wirkt als natürlicher Regulator und hält die Bestände verschiedener Baum- und Pflanzenschädlinge im Gleichgewicht, wodurch die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten verhindert wird. Ein großes Wespenvolk kann pro Tag zwischen 500 und 2.000 Gramm Insekten verspeisen. Sie übernehmen eine wichtige Funktion als Gesundheitspolizei, denn Wespen beschleunigen die Zersetzung von Aas.

Was die Deutsche Wespe so wertvoll macht:

  • zersetzt verwittertes Holz in Wäldern
  • reguliert Mücken-, Blattlaus- und Bremsenbestände
  • verschleppt Pollen und befruchten Pflanzen

Nahrung für bestimmte Tierarten

Wespen liefern selbst eine wichtige Nahrungsquelle für bestimmte Räuber, die sich auf die stechenden Insekten spezialisiert haben. Sie gehören zur bevorzugten Beute von Hornissen. Auch Spitzmäuse machen sich gerne über Wespennester her. Vögel wie Bienenfresser und Wespenbussard haben besondere Mechanismen entwickelt, um bei ihrem Beutefang nicht gestochen zu werden.

Was tun bei einem Stich?

In den meisten Fällen ist ein Stich völlig harmlos für den Menschen, auch wenn dieser Schmerzen verursacht. Pro Kilogramm Gewicht wird es erst ab einer Anzahl von mehr als 100 Stichen gefährlich. Eine gesunde Person mit einem Körpergewicht von 50 Kilogramm kann theoretisch 5.000 Stiche verkraften. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Wespen, Hummeln, Bienen oder Hornissen handelt.

Erste Hilfe:

  • Ruhe bewahren
  • Stich kühlen, um ein Anschwellen zu vermeiden
  • Stiche in der Mundhöhle sollten kontinuierlich mit Eiswürfeln gekühlt werden

Wann der Gang zum Arzt notwendig wird

Gefährlich wird ein Stich für Allergiker. Diese können verschiedene Symptome wie Hautausschläge, Atemnot oder Schock erleiden. Wenn das Immunsystem solche akuten Reaktionen zeigt, sollte ein Arzt konsultiert werden. Suchen Sie außerdem einen Mediziner auf, wenn Sie im Bereich der Augen oder im Mundraum gestochen wurden. Eine Lebensgefahr besteht dann, wenn die Atemwege anschwellen. Stiche können Infektionen auslösen.

Diese Symptome sollten untersucht werden:

  • Fieber
  • Lymphknotenschwellung
  • Taubheitsgefühle und Kribbeln

Wie kann ich ein Wespennest entfernen?

Ängstliche Bürger wenden sich oft an Feuerwehren oder Schädlingsbekämpfer, die das störende Wespennest entfernen sollen. In den meisten Fällen ist das unnötig und bringt hohe Kosten mit sich. Nur in Ausnahmefällen werden Wespennester umgesiedelt, wobei Sie sich vorher an einen Fachmann wenden müssen. Aus gesetzlicher Sicht und Gründen der Gesundheit sollten Sie sich nicht selbst mit einer Nestentfernung auseinandersetzen. Der NABU ist eine erste Anlaufstelle, wenn Sie Hilfe benötigen.

Davon werden Wespen angezogen

Dass sich immer wieder Wespen am Speisetisch aufhalten, liegt nicht nur an der Nahrung. Wespen werden von verschiedenen Düften und Farben angelockt, die ein reichhaltiges Nahrungsangebot suggerieren. Intensive Parfums oder Cremes üben ebenfalls eine Anziehungskraft auf die Insekten aus. Auch bunte Kleidung wirkt verlockend.

Wespen sind weitaus weniger gefährlich, als die meisten befürchten. Sie gehen nur in Ausnahmefällen zum Angriff über.

So schützen Sie sich

Sichern Sie Wohnung und Haus durch Fliegengitter ab, damit die Wespen nicht in das Gebäude fliegen können. Im Garten schützen Sie sich und die Tiere mit einfach Zäunen oder Sichtblenden, die im Umkreis von etwa vier Metern um das Nest errichtet werden. Auf Pferdekoppeln kann ein Elektrozaun um den Eingang des unterirdischen Nests sinnvoll sein, damit das Weidevieh nicht zu nah an die Wespenpopulation kommt.

Wurde das Nest in einem hohlen Baum gebaut, können Sie die Hauptflugrichtung verändern. Bohren Sie dazu vorsichtig ein weiteres Loch auf der gegenüberliegenden Stammseite. Dieses sollte in gleicher Höhe wie das ursprüngliche Einflugloch sein. Anschließend können Sie das alte Loch verschließen. Diese Maßnahme birgt Risiken und sollte nur dann durchgeführt werden, wenn die Tiere weniger aktiv sind.

Tipp

Um die Tiere fernzuhalten, können Sie einige Zitronenscheiben auslegen und diese mit Gewürznelken bestreuen. Wespen mögen diese Kombination gar nicht.

Steckbrief

Die Deutsche Wespe trägt die wissenschaftliche Bezeichnung Vespula germanica und gehört zu den Kurzkopfwespen innerhalb der Echten Wespen und bildet wie viele andere verwandte Wespenarten Staaten. Gemeinsam mit der Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris) zählt die Deutsche Wespe zu den Arten, die dem Menschen aufdringlich werden können. Ihr Name gibt einen Hinweis auf das Verbreitungsgebiet.

Exkurs

Ein Blick in die Systematik

Zu den Echten Wespen gehören Langkopf- und Kurzkopfwespen. Charakteristisch für die Langkopfwespen ist der kleine Abstand zwischen dem Facettenauge und den Kiefernzangen. Dieser Abstand fehlt bei den Kurzkopfwespen oder ist wie bei der Deutschen Wespe äußerst schmal ausgeprägt. Langkopfwespen haben dadurch einen ovalen bis länglichen Kopf, während dieser bei Kurzkopfwespen eher rundlich erscheint. Die nahe mit den Echten Wespen verwandten Feldwespen haben einen filigranen Körperbau.

Aussehen

Vespa germanica ist an ihrer typischen schwarz-gelb Färbung erkennbar, die eine Warnfunktion übernimmt. Von anderen Arten unterscheidet sich die Deutsche Wespe durch einen unscheinbaren schmalen Raum zwischen dem Oberkiefer und dem unteren Augenrand. Dieser ist etwa 0,2 bis 0,3 Millimeter breit. Die Zeichnung auf dem Kopfschild kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Manche Tiere tragen an dieser Stelle drei schwarze Punkte, während andere Exemplare durch einen Fleck oder einen Längsstreifen gekennzeichnet sind.

Größen im Vergleich:

  • Königin: 17 bis 20 Millimeter
  • Arbeiterin: zwölf bis 16 Millimeter
  • Männchen: 13 bis 17 Millimeter
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Die Deutsche Wespe ist eine wahre Schönheit

Besonderheiten

Wespen folgen laut wissenschaftlichen Studien eines amerikanischen Forschers geregelten Rhythmen, in denen sich aktive Phasen mit Ruhezeiten abwechseln. Kommt es zur Inaktivität, wird die Atmung langsamer und der Stoffwechsel fährt herunter. Die Körpertemperatur sinkt ab, da die Flugmuskeln im Stillstand den Brustkorb nicht mehr erwärmen.

Viele Wespen lassen in dieser Inaktivität ihre Fühler hängen und der Körper sinkt leicht zu Boden. Wird die Wespe während dieser Phase gestört, kann sie innerhalb kurzer Zeit erwachen. Daher ist dieser Ruhezustand, der vor allem in der Nacht auftritt, nicht mit der Winterstarre zu verwechseln.

Lebensweise

Die Deutsche Wespe lebt sozial und baut ihr Nest bevorzugt in unterirdische Bauten. Die Staaten sind einjährig. Der Lebenszyklus wird jedes Jahr durch die Königinnen fortgeführt, die als einzige Wespen in Schlupfwinkeln mit geeignetem Mikroklima überwintern. Sie gründen den Staat selbstständig und allein.

Nestbau

Im Frühjahr baut die Königin ihr Nest, wobei sie bevorzugt unterirdische Gänge und Hohlräume von Mäusen oder Maulwürfen nutzt. Im Laufe der Bauarbeiten werden die Gänge ausgebaut und erweitert. Die Königin sammelt Holzfasern, die sie zerkaut und mit Speichel versetzt. Aus der Masse baut sie eine Art Lampenschirm, der an die Höhlendecke gehangen wird. Darunter errichtet sie ein filigranes Netzwerk aus zahlreichen Waben.

Unterschied zwischen Wespen- und Bienenwaben:

  • Nest besteht aus sechseckigen Zellen
  • anders als Bienenwaben sind diese nicht vertikal sondern horizontal angeordnet
  • Öffnung zeigt nach unten
  • Kammerwände sind dünner als die der Bienenbauten

Entwicklung des Staats

Aus den ersten Eiern des Jahres schlüpfen Weibchen, die als Arbeiterinnen fungieren. Im Laufe eines Sommers kann das Nest bis zur Kürbisgröße heranwachsen. Es ist von einem blättrigen Mantel umgeben und besteht zum Schluss aus fünf bis sieben untereinander hängenden Waben. Ein Staat kann zwischen 3.000 und 4.000 Individuen beherbergen. In seltenen Fällen erreicht der Staat eine Größe von 7.000 Tieren.

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Ein Wespennest beherbergt mehrere tausend Wespen

Arbeitsteilung

Die sozial lebenden Wespen teilen sich die Aufgaben auf. Es gibt Individuen, die ausschließlich mit dem weiteren Ausbau des Nests beauftragt sind. Andere Wespen kümmern sich um die Säuberung der Zellen, Fütterung der Larven, Nahrungsbeschaffung oder Versorgung der Königin. Die Brutpflege ist sehr intensiv und gleicht dem Verhalten der Bienen.

Untergang

Solange der Sommer warm ist und ausreichend Nahrung zur Verfügung steht, wächst der Staat weiter. Zwischen August und Oktober muss die Königin erneut fleißig Eier ablegen, um den Fortbestand zu sichern. Es schlüpfen neue Jungköniginnen und erstmals Männchen, die als Drohnen bezeichnet werden. Diese verpaaren sich mit den Jungköniginnen und sterben anschließend. Der Wespenstaat löst sich langsam auf, nachdem die Königin gestorben ist. Nur die Jungköniginnen überwintern und gründen im nächsten Frühling erneut einen Staat.

Nahrung

Die Larven der Deutschen Wespe werden überwiegend mit Insekten gefüttert, wobei sich der Großteil aus verschiedenen Fliegenarten zusammensetzt. Arbeiterinnen ernähren sich hauptsächlich von Pflanzensäften, die reich an Kohlenhydraten sind. Auf ihrem Speiseplan stehen Säfte von Bäumen, krautigen Pflanzen und Obst, aber auch Blütennektar oder Honigtau von Blattläusen.

Ihre Vorliebe für süße Flüssigkeiten kann zwischen August und September sehr ausgeprägt sein, sodass sich die Tiere gerne an der Kaffeetafel auf Terrasse und Balkon aufhalten. Gelegentlich ernähren sich die Insekten auch von Aas und Fleisch.

Pflanzen

Wespen bevorzugen Blüten, deren Nektar frei zugänglich ist. Diese Nahrungsquellen werden angeflogen, wenn die Brutpflege abgeschlossen ist. Dann benötigen die Insekten weniger Proteine und mehr Kohlenhydrate. Daher werden sie im Sommer auch vom Geruch süßer Speisen wie Eis, Kuchen oder Getränken angezogen.

Das sind typische Wespenpflanzen:

  • Rachenblütler: Braun- und Sumpfwurz
  • Gewürzkräuter: Thymian, Petersilie und Dill
  • Fassadenbegrünung: Efeu und Wilder Wein
  • Sträucher: Berberitze, Zwergmispel
  • Sonstige: Zweiblatt, Glockenblume, Schafgarbe

Verwandte Arten

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu ähnlichen Arten ist die Zeichnung auf der Stirnplatte, die bei der Deutschen Wespe zwar variabel erscheint, aber immer vorhanden ist. Auch das Nest gibt einen Aufschluss über die jeweilige Art.

  Nestfarbe Nesthülle Ort
Deutsche Wespe grau papierartige Hülle mit muschelartiger Maserung in dunklen geschlossenen Hohlräumen
Gemeine Wespe beige-braun, ockerfarben papierartige Hülle mit muschelartiger Maserung in dunklen geschlossenen Hohlräumen
Feldwespen aschgrau fehlt frei hängend an warmen geschützten Stellen

Unterschied Gemeine Wespe

Diese Art hat auf dem Stirnschild einen breiten schwarzen Strich, der sich nach unten verdickt. Er erscheint anders als bei der Deutschen Wespe nie punktförmig. Gemeine Wespen nutzen für den Nestbau ausschließlich morsches Holz von verrottenden Baumstämmen oder Ästen. Dadurch bekommt das Nest eine hell-beige Färbung. Die Deutsche Wespe nagt nur oberflächlich verwitterte Holzspäne ab und kann häufig auf Holzzäunen oder Weidepfählen beobachtet werden. Dadurch bekommt ihr Nest eine gräuliche Färbung.

Unterschied Feldwespe

Feldwespen haben einen schmaleren Körperbau, der sich durch einen ovalen Hinterleib auszeichnet. Dieser ist bei der Deutschen Wespe eher plump und wirkt am Übergang zum Vorderleib angeschnitten. Anders als die Deutsche Wespe haben Feldwespen keine auffällige Zeichnung auf dem Kopfschild. Ihre Kiefernzangen sind schwarz und die Fühler orange gefärbt. Feldwespen sind im Flug gut erkennbar, denn sie lassen ihre Beine lang nach unten hängen.

Vergleich von Deutscher Wespe, Gemeiner Wespe und Feldwespe

Vorkommen

Auch wenn der Name der Deutschen Wespe eine hauptsächliche Verbreitung in Deutschland vermuten lässt, kommt die Art überall in Europa vor. Sie ist außerdem in weiten Teilen Asiens, in Afrika und Neuseeland verbreitet. Sie besiedelt fast alle Landschaftsformen, wobei in ihrem natürlichen Lebensraum Sträucher und artenreiche Hochstauden vorkommen. Die Deutsche Wespe lebt natürlicherweise an Waldrändern.

In Gebäuden

Da die Art dunkle Hohlräume für den Nestbau bevorzugt, kommt sie häufig in menschlichen Siedlungen vor. Hier herrschen optimale Bedingungen für den Nestbau und ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Die Deutsche Wespe besiedelt häufig Dachstühle, Gartenlauben oder Balkenzwischenräume.

Friedliches Zusammenleben

Es kommt häufiger vor, dass Sie an Grillabenden oder am Kaffeetisch Besuch von Wespen bekommen. Wenn sich die Tiere auf Nahrungssuche befinden, reagieren sie noch nicht aggressiv. Ihr aufdringliches Verhalten kommt erst zum Vorschein, wenn sie sich bedroht fühlen. Sie nutzen ihren Stachel um sich zu wehren, was bei vielen Menschen Panik verursacht. Es entsteht ein Kreislauf, der sich auf beiden Seiten verstärkt.

So können Sie Konflikte vermeiden:

  1. Süßspeisen und Grillfleisch abdecken
  2. Getränke (vor allem aus Dosen) mit einem Strohhalm trinken
  3. Holzmöbel mit umweltfreundlichen Lasierungen vor Verwitterung schützen
  4. Fallobst aufsammeln
  5. Wespen nicht schlagen oder anpusten
  6. bestehende Nester nicht einschließen
  7. einen Abstand zum Nest von zwei bis drei Meter einhalten

Häufig gestellte Fragen

Produzieren Wespen Honig?

Die Deutsche Wespe ist nicht in der Lage, aus dem gesammelten Nektar Honig zu produzieren. Dieser dient den Bienen als Nahrungsreserve. Wespen legen sich keine Vorräte an. Sie nutzen die vorhandene Nahrung, die sie in der Natur oder in der Nähe zum Menschen finden können. Herrscht Nahrungsmangel, entwickelt sich das Volk nicht weiter. Im Herbst sterben die Insekten. Einer der Gründe hierfür ist das schwindende Nahrungsangebot.

Wie hoch ist die Lebensdauer einer Wespe?

Eine Wespe lebt im Durchschnitt etwa zwölf bis 22 Tage. Etwas länger ist jedoch die Lebensspanne der Männchen. Nur die Königinnen werden bis zu einem Jahr alt und überwintern einmal. Nach ihrer Winterpause bauen sie im Frühjahr ein Nest und gründen eine Kolonie. Diese wächst bis zum Hochsommer heran und stirbt anschließend wieder aus. Mit den neuen Jungköniginnen, die im Herbst schlüpfen, wird der Lebenszyklus geschlossen.

Wie oft können Wespen stechen?

Im Gegensatz zu Bienen haben Wespen einen Stachel mit glatter Oberfläche. Dieser bleibt nach einem Stich nicht in der Haut stecken, sondern wird wieder herausgezogen. Dadurch sind Wespen in der Lage, mehrmals zu stechen. Der Stich führt bei ihnen nicht zum Tod. Sticht eine Biene zu, reißt ihr Stachel beim Abflug vom Körper und die Biene stirbt.

Wie sollte ich einen Wespenstich behandeln?

Wenn Sie keine allergischen Reaktionen zeigen, genügen wenige Maßnahmen zur Genesung. Reinigen Sie die Stichstelle mit Seifenwasser und kühlen Sie diese anschließend mit Eis, damit die Schwellung abklingt. Sie können anschließend ein antiseptisches Mittel auftragen und ein Schmerzmittel einnehmen, um Juckreiz und Schmerzen zu lindern. Ein gutes Hausmittel sind Zwiebeln, denn sie kühlen den Stich und haben eine leicht entzündungshemmende Wirkung.

Darf ich ein Wespennest entfernen?

Es ist gesetzlich verboten, Wespennester ohne vernünftigen Grund zu entfernen. In den meisten Fällen helfen andere Maßnahmen, damit Sie friedlich mit den Wespen leben können. Nach dem Sommer löst sich das Problem von selbst, denn dann stirbt das Volk aus und nur die Jungkönigin überwintert.

Sind Wespen nützlich?

Wespen haben wichtige Funktionen und halten das Ökosystem im Gleichgewicht. Sie kommen als Schädlingsbekämpfer in Frage und kümmern sich auf natürliche Weise um die Eindämmung von Blattläusen, Mücken und Bremsen. Das macht sie zu bedeutsamen Helfern in Pflanzenzucht und Waldwirtschaft. Da Wespen auch tierische Nahrung verwerten, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Zersetzung von Aas.