Wespen im Winter: So überleben sie die kalte Jahreszeit
Wespen prägen das sommerliche Bild im Garten, doch mit dem Herbst endet der Lebenszyklus eines Wespenvolkes. Nur die Jungköniginnen überleben die kalte Jahreszeit, um im Frühjahr neue Völker zu gründen.
Das Schicksal des Wespenvolkes im Herbst
Im das Wespenvolk im Herbst erlebt einen dramatischen Wandel. Die sinkenden Temperaturen und das schwindende Nahrungsangebot läuten das Ende des Wespenstaates ein.
Ende der Sommeraktivitäten
Mit dem Herbst endet die hochaktive Phase des Wespenvolks. Die Jungköniginnen und Drohnen haben sich für die Paarung vorbereitet, während die alte Königin ihre Pheromonproduktion und Eiablage einstellt. Dies führt zur Auflösung des Staates, da der Zusammenhalt fehlt.
Rückgang der Nahrungsquellen
Der Herbst bringt einen Rückgang der Blütennektarvorräte mit sich, sodass Wespen verstärkt nach alternativen Futterquellen suchen müssen. Dies erklärt, warum Wespen zu dieser Zeit häufiger an menschlichen Nahrungsmitteln zu beobachten sind.
Auflösung des Wespenstaates
Sobald die alte Königin stirbt, löst sich der Staat auf. Ohne Larven zu versorgen, verlieren die Arbeiterinnen ihren Zweck und sterben schließlich aufgrund der Kälte. Wer im Herbst vermehrt auf Wespen trifft, die um Kuchen oder Süßgetränke schwirren, erlebt die letzten Aktivitäten der arbeitslosen Arbeiterinnen.
Neuanfang durch Jungköniginnen
Die begatteten Jungköniginnen sind die letzte Hoffnung des Wespenvolkes. Sie suchen geschützte Quartiere für die Wintermonate. In diesen Verstecken überdauern sie in Winterstarre, um im nächsten Frühjahr neue Völker zu gründen.
Die Überwinterungsstrategie der Jungköniginnen
Mit dem Niedergang des Wespenvolkes im Herbst beginnt ein neuer Lebensabschnitt für die begatteten Jungköniginnen. Diese müssen geeignete Überwinterungsplätze finden, um die Wintermonate zu überstehen.
Auswahl des Winterquartiers
Die Jungköniginnen suchen sich geschützte, frostfreie Verstecke, die sie vor extremen Temperaturen und Fressfeinden schützen. Solche Orte können sein:
- Altes, morsches Holz
- Hohlräume unter Rinde oder Moos
- Komposthaufen und Laubhaufen
- Nischen in Gebäuden oder Gartenanlagen
Winterstarre
Um den Winter zu überleben, verfallen die Jungköniginnen in Winterstarre, in der der Stoffwechsel heruntergefahren wird, um Energie zu sparen. Sie verharren in einer Schutzhaltung, bis die steigenden Temperaturen des Frühlings das Ende der Winterstarre einläuten.
Überlebensrate
Die Überwinterung ist eine riskante Phase, und nur ein kleiner Prozentsatz der Jungköniginnen übersteht die kalten Monate. Krankheiten, Pilzinfektionen, Fressfeinde wie Vögel und Mäuse sowie ungünstige Wetterbedingungen tragen zur hohen Sterblichkeitsrate bei.
Erwachen im Frühjahr
Mit den ersten warmen im Frühjahr erwachen die wenigen überlebenden Jungköniginnen. Ihr Ziel ist es, einen geeigneten Nistplatz zu finden, um dort ein neues Wespenvolk zu gründen.
Gefahren während der Überwinterung
Die Überwinterung der Wespenköniginnen ist eine heikle Phase. Verschiedene Risiken bedrohen das Überleben der Jungköniginnen, von Umweltbedingungen bis hin zu natürlichen Feinden und Krankheiten.
Temperaturschwankungen
Neben der Kälte können rasche Temperaturschwankungen den Stoffwechsel der Insekten stören und ihre Überlebenschancen verringern. Besonders gefährlich sind „Achterbahn-Wetterlagen“, bei denen sich warme und kalte Phasen schnell abwechseln.
Feuchtigkeit und Schimmel
Feuchte Überwinterungsplätze erhöhen das Risiko von Pilzinfektionen, die die Wespenköniginnen schwächen und oft zum Tod führen. Ideal sind daher trockene Verstecke, die vor Staufeuchtigkeit geschützt sind.
Fressfeinde und Parasiten
Während der Winterstarre sind die Königinnen leichte Beute für Fressfeinde wie Vögel, Mäuse und andere Insektenfresser. Auch Parasiten wie Milben können ihnen gefährlich werden, was zur hohen Sterblichkeitsrate beiträgt.
Menschliche Aktivitäten
Auch menschliche Aktivitäten, das Entfernen von Wespen im Winter, gefährden die Wespenköniginnen. Zerstörte Wespennester im Spätherbst oder Winter bedeuten den Verlust geschützter Verstecke. Zudem verdrängen städtische Entwicklungen und intensive Gartenpflege potenzielle Überwinterungsplätze.
Gründung eines neuen Volkes im Frühjahr
Mit den ersten warmen Frühlingstagen erwachen die überwinterten Wespenköniginnen aus ihrer Winterstarre. Ihr Ziel, ein neues Wespenvolk zu gründen, beginnt sofort nach dem Erwachen.
Suche nach einem Nistplatz
Die Königinnen suchen schützende und trockene Orte, wie verlassene Erdbauten von Mäusen, alte Baumstämme oder Hohlräume in Gebäuden, um dort ihr Nest zu errichten.
Nestbau aus zerkauten Holzfasern
Nachdem ein passender Ort gefunden ist, beginnen die Königinnen mit dem Nestbau. Aus zerkautem Holz und Speichel erstellen sie eine papierartige Masse, aus der die ersten Wabenzellen entstehen.
Eiablage und Entwicklung der ersten Arbeiterinnen
In den neu erbauten Waben legt die Königin die ersten Eier ab. Die schlüpfenden Larven werden mit Insektenbrei gefüttert, und sobald die ersten Arbeiterinnen herangewachsen sind, übernehmen sie die Nahrungsbeschaffung und den weiteren Nestbau. Die Königin konzentriert sich nun auf die Eiablage.
Wachstum und Etablierung des Wespenvolkes
Während des Sommers wächst das Volk kontinuierlich. Die Arbeiterinnen erweitern das Nest und kümmern sich um die Brutpflege, was die Stabilität des Wespenstaates sichert.
Im Spätsommer erreicht die Population ihre maximale Größe. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Produktion neuer Königinnen und Männchen, die den Zyklus im kommenden Jahr fortsetzen.