Was Wespen im Garten leisten
Bienen genießen derzeit eine privilegierte Aufmerksamkeit und kommen deswegen bei Vielen besser weg denn je. Bei politischen Wahlen wird mit Bienenschutzmaßnahmen geworben, Bienenweiden-Blumensaatmischungen gibt es in jedem Supermarkt und die Zunft der Hobbyimker ist größer denn je. Wespen hingegen stehen weiterhin eher im Ruf, lästig und gefährlich zu sein. Dabei leisten sie für das biologische Gleichgewicht viel Wertvolles, was einem Privatgarten nur zugutekommen kann. Zum Beispiel:
- Blütenbestäubung
- Schädlingsvernichtung
- Sekundäre Erweiterung der Biodiversität (Vögel)
Wer also einen bunt blühenden Garten genießen, auf natürliche Schädlingsbekämpfung setzen und viele weitere Nützlinge, etwa wepsenfressende Vögel wie den Neuntöter oder den Wespenbussard anlocken möchte, tut gut daran, Wespen willkommen zu heißen.
Wie man Wespen anlockt und pflegt
Vor allem die solitär lebenden Wespen können einem Hobbygärtner wertvolle Dienste leisten und bergen außerdem durch ihr Einzelgängertum weniger Stör- und Gefährungspotenzial. Um sich die wegen ihrer Brutzellenbauweise auch Lehmwespen genannten Tiere in den Garten zu locken, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
- Geeignete Nisthilfen errichten
- Sphecophile (an Wespen angepasste) Pflanzen kultivieren
- Allgemein naturnahes Gärtnern
Geeignete Nisthilfen für solitäre Faltenwespen kann man leicht selbst errichten. Am geeignetsten sind Baumscheiben aus Hartholz mit sauber gebohrten, nicht zu großen Löchern. Darin wird den Tieren ein schützend enger Kanal für die Brutzellenanlage geboten, der ihre empfindlichen Flügel nicht verletzt. Auch hohle Pflanzenstängel (vor allem markhaltige Brombeerstängel) oder Löcher in gebranntem Ton werden von Wespen gern angenommen. Was gar nicht geeignet ist, sind Lochziegel. Die Löcher darin sind für Wespen und Wildbienen viel zu groß.
Ebenfalls wespenfreundlich ist es, sogenannte sphecophile Pflanzen im Garten zu haben. Solche haben sich mit ihrer Blütenform gezielt auf Wespen als Bestäuber spezialisiert. Dazu gehören vor allem Efeu, Sand-Thymian und Braun- und Ragwurz. Aus ihren oft trichterförmigen Blüten können die Wespen mit ihren Mundwerkzeugen leichter an den Pollen herankommen.
Allgemein ist es natürlich förderlich, wenn Sie Ihren Garten möglichst naturbelassen und artenreich gestalten. So wird auch weiteren Nützlingen und Pflanzen ein guter Lebensraum geboten und das Mikro-Ökosystem in sich stabiler.