Wespen

Wespen & Holz: Fraßspuren, Schäden & Schutz

Wespen nutzen Holzfasern, um ihre Nester zu bauen. Dieser Artikel beleuchtet die bevorzugten Holzarten und -zustände von Wespen, zeigt typische Orte mit Fraßspuren auf und gibt Tipps zum Schutz von Holzelementen.

Bevorzugte Holzarten und -zustände

Wespen nutzen verwittertes Holz zum Nestbau

Bevorzugte Holzarten und -zustände

Für den Nestbau bevorzugen Wespen bestimmte Holzarten und -zustände. Verwittertes und morsches Holz ist aufgrund seiner leichten Bearbeitbarkeit besonders beliebt. Einige Wespenarten greifen jedoch auch auf frisches Totholz von Nadelbäumen wie Fichten und Tannen zurück.

Ideale Bedingungen bieten sich ihnen an beschädigtem, verbautem Holz in Gebäuden, Parks und Gärten sowie an Fachwerkhäusern. Verwittertes Holz mit einer silbergrauen Patina ist besonders attraktiv für Wespen, da es sich leicht zersetzen lässt und somit ideal für den Nestbau geeignet ist.

Orte mit Wespenfraß

Holzfassaden sind für Wespen auf Nestmaterialsuche interessant

Orte mit Wespenfraß

An verschiedenen Orten in Ihrem Garten oder Haus können Sie Anzeichen von Wespenfraß entdecken. Typische Beispiele sind:

  • Holzterrassen: Die Unterseiten und versteckte Winkel bieten ideale Nistplätze.
  • Gartenmöbel aus Holz: Seltener genutzte Gartenmöbel, die längere Zeit im Freien stehen, sind anfälliger für Fraßspuren.
  • Holzfassaden und -verkleidungen: Besonders an der wetterabgewandten Seite können Fraßspuren auftreten.
  • Sichtschutzzäune: Die ruhigen und abgeschirmten Bereiche dienen häufig als Nistplatz.
  • Dachböden und Holzschuppen: Dunkle und ruhige Orte sind prädestiniert für den Nestbau.

Lesen Sie auch

Schäden durch Wespenfraß

Beim Sammeln von Holzfasern für den Bau ihrer Nester hinterlassen Wespen sichtbare Spuren an Holzelementen, was oft mit Geräuschen in der Wand einhergeht. Diese Fraßstellen können zunächst besorgniserregend erscheinen, insbesondere an sichtbaren Stellen wie Holzterrassen oder Fassaden.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die tatsächlichen strukturellen Schäden minimal sind. Wespen entfernen in erster Linie bereits gelockerte Holzfasern und beeinträchtigen somit nicht die Integrität des Holzes. Die sichtbaren Spuren sind oberflächlich und beeinflussen weder die Stabilität noch die Langlebigkeit der Holzstrukturen. Im Laufe der Zeit werden diese Spuren durch den natürlichen Verwitterungsprozess des Holzes optisch gemildert.

Im Gegensatz zu anderen potenziellen Schädlingen, die Holz direkt als Nahrungsquelle nutzen und tiefe Schäden verursachen können, ist der Wespenfraß vergleichsweise harmlos.

An bereits vorgeschädigten oder morschen Holzelementen kann jedoch der Eindruck entstehen, dass Wespen erhebliche Schäden anrichten. In solchen Fällen nutzen sie lediglich die vorhandenen Schwachstellen als leicht zugängliche Quelle für Baumaterial. Daher ist eine regelmäßige Wartung und Pflege von Holzelementen im Außenbereich empfehlenswert, um sowohl die Attraktivität für Wespen als auch das Risiko weitergehender Schäden zu minimieren.

Schutzmaßnahmen gegen Wespenfraß

Regelmäßiges Streichen oder Lackieren schützt Holzelemente vor Wespenfraß

Schutzmaßnahmen gegen Wespenfraß

Es gibt verschiedene Methoden, um Ihre Holzelemente im Garten vor Wespenfraß zu schützen:

  • Regelmäßige Holzpflege: Die Anwendung von umweltverträglichen Farben und Lacken ist eine effektive Methode, um Holz langfristig zu schützen. Diese Präparate machen das Holz widerstandsfähiger gegenüber Wettereinflüssen und reduzieren seine Attraktivität für Wespen, um den Nestbau von Wespen zu verhindern. Achten Sie insbesondere bei Holzverkleidungen, am Dachstuhl und an Holzverschalungen auf regelmäßige Pflege.
  • Duftende Abschreckung: Ätherische Öle wie Pfefferminz, Lavendel oder Vanille können Wespen effektiv fernhalten, Wespen im Mauerwerk vertreiben. Verwenden Sie Duftlampen (9,00€ bei Amazon*) oder tränken Sie Tücher in ätherischen Ölen und legen Sie diese auf die Holzoberflächen.
  • Einsatz einer Ammoniaklösung: Eine Mischung aus Wasser und Ammoniak, die auf die Holzoberflächen aufgetragen wird, wirkt abschreckend auf Wespen. Wenden Sie diese Lösung jedoch mit Vorsicht an, um die Holzstruktur nicht zu beschädigen.
  • Aktive Nutzung von Holzmöbeln: Wespen neigen dazu, Orte zu meiden, an denen regelmäßig Menschen aktiv sind. Nutzen Sie Ihre Gartenmöbel regelmäßig, um Wespen fernzuhalten.

Durch die Anwendung dieser Maßnahmen können Sie Ihre Holzelemente im Garten wirksam vor Wespenfraß schützen und gleichzeitig die natürliche Schönheit des Holzes bewahren, indem Sie wissen, wann Wespen schlüpfen.

Wespennester entfernen oder umsiedeln

Die Entfernung oder Umsiedlung von Wespennestern sollte stets von Fachleuten durchgeführt werden. Sowohl für die Sicherheit der Menschen als auch zum Schutz der Wespen sind professionelle Eingriffe erforderlich. Hier sind einige wichtige Informationen und Schritte, die bei der Entfernung oder Umsiedlung eines Wespennestes beachtet werden sollten:

  1. Nicht selber handeln: Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen und zum eigenen Schutz sollten Sie die Entfernung eines Wespennestes nicht selbst vornehmen. Wespen sind Teil unseres Ökosystems und stehen unter Schutz.
  2. Professionelle Beratung einholen: Bei Unannehmlichkeiten durch Wespennester in der Nähe von Wohnbereichen oder bei geplanten Baumaßnahmen ist es ratsam, sich umgehend an Experten zu wenden. Schädlingsexperten, Umweltämter oder Naturschutzorganisationen können wertvolle Beratung und Unterstützung bieten.
  3. Entfernung durch Schädlingsbekämpfer: In besonderen Fällen, wenn das Nest eine direkte Gefahr darstellt, können Schädlingsbekämpfer eingeschaltet werden. Diese sollten jedoch nur als letzte Option in Betracht gezogen werden, da der Prozess die Wespen tötet und das Nest zerstört.
  4. Umsiedlung als Alternative: Eine wesentlich tierfreundlichere Methode ist die Umsiedlung des Nests. Hierbei werden die Wespen und das Nest behutsam abgetragen, in spezielle Behältnisse transferiert und an einem neuen, sicheren Ort in mindestens 4 Kilometern Entfernung ausgewildert. Dies schützt die Wespenpopulation und sorgt dafür, dass sie in einem anderen Teil des Ökosystems weiterhin nützlich sein können.
  5. Kosten: Die Kosten für eine Umsiedlung können variieren. Im Frühjahr und Frühsommer liegen diese in der Regel bei etwa 100 Euro, während die Kosten im Spätsommer ansteigen können, da die Population und somit der Arbeitsaufwand größer sind.

Durch die Beachtung dieser Schritte tragen Sie zum Schutz der Wespen und zur Sicherheit der Menschen bei. Wespen spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem, daher ist es sinnvoll, bei der Entfernung oder Umsiedlung ihrer Nester verantwortungsbewusst und bedacht vorzugehen.

Wespen und Bienen: Unterschiede

Wespen und Bienen sind bedeutende Glieder unseres Ökosystems, doch sie weisen einige wesentliche Unterschiede auf:

  • Körperbau: Bienen sind im Allgemeinen runder und stärker behaart, was ihnen bei der Pollensammlung behilflich ist. Wespen hingegen zeichnen sich durch einen schlankeren Körperbau und ihre berühmte „Wespentaille“ aus.
  • Färbung: Das Farbmuster beider Insektenarten ist für sie charakteristisch: Bienen tendieren zu einer bräunlicheren Färbung, während Wespen durch ihre lebhaften schwarz-gelben Streifen auffallen.
  • Ernährung: In der Ernährung zeigen sich fundamentale Unterschiede: Bienen, als Vegetarier, ernähren sich hauptsächlich von Nektar und Pollen, die sie aus Blüten sammeln. Wespen hingegen haben eine vielseitigere Diät, die auch Fleisch einschließt; dies erklärt ihren gelegentlichen Besuch an unseren Speisetischen.
  • Stachel: Ein oft zitierter Unterschied liegt in ihrem Stachelsystem. Bienen hinterlassen ihren Stachel samt Giftbeutel in der Haut ihres Opfers und sterben kurz nach einem Stich. Wespen hingegen können ihren Stachel mehrfach einsetzen, ohne dabei zu sterben.
  • Nestbau: Ihre Nester bauen Bienen traditionell aus Wachs, das sie selbst produzieren. Wespen hingegen fertigen ihre Nester aus einer papierähnlichen Substanz, die sie aus zerkauten Holzfasern und ihrem Speichel herstellen.

Diese Unterscheidungen helfen dabei, die beiden Insektenarten nicht nur im eigenen Garten besser zu verstehen und zu identifizieren, sondern auch ihre Rolle in unserem Ökosystem, einschließlich der natürlichen Feinde von Wespen, zu schätzen.

Bilder: Ruth Swan / Shutterstock