Wespen

Natürliche Feinde von Wespen: Wer hat das Insekt im Visier?

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Wespen im Garten können lästig sein, doch sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Dieser Artikel stellt verschiedene natürliche Feinde der Wespe vor und zeigt, wie ein naturnaher Garten zu deren Unterstützung beiträgt.

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Vögel fressen Wespen

Feinde aus der Luft: Vögel als Wespenjäger

Vögel sind effektive Jäger, die zur Regulierung von Wespenpopulationen beitragen. Verschiedene Vogelarten sind dafür bekannt, Wespen zu fangen und haben spezielle Jagdtechniken entwickelt.

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Ein beeindruckendes Beispiel ist der Wespenbussard, der seine Nahrung durch das Ausgraben von Wespennestern findet. Sein dichtes Gefieder schützt ihn vor Stichen, während er sich sowohl von Insektenlarven als auch von erwachsenen Wespen ernährt.

Der Neuntöter, ein kleiner Singvogel, spießt gefangene Insekten auf Dornen auf, um sie später zu verzehren. Diese Vorratslager haben ihm den Namen „Würger“ eingebracht.

Der Bienenfresser, ein farbenprächtiger Vogel, ernährt sich nicht nur von Bienen, sondern auch von Wespen und anderen fliegenden Insekten. Seine Flugkünste ermöglichen es ihm, die Insekten im Flug zu fangen.

Auch Meisen und Spechte tragen zur Wespenbekämpfung bei. Meisen fangen die Insekten oft im Flug, während Spechte Nester in Baumhöhlen aufbrechen können, um an die Wespenbrut zu gelangen.

Indem Sie in Ihrem Garten Lebensräume für diese Vögel schaffen, können Sie die Wespenpopulation natürlich kontrollieren. Ein naturnaher Garten bietet Vögeln nicht nur Schutz und Nistmöglichkeiten, sondern auch eine Quelle für Nahrung, die das ökologische Gleichgewicht fördert.

Achtbeinige Jäger: Spinnen als Bedrohung für Wespen

Im Garten zählen Spinnen zu den effektiven Beutegreifern, die auch Wespen nicht verschonen. Diese Jäger tragen zur natürlichen Kontrolle der Wespenpopulation bei.

Netzbauende Spinnen wie die Gartenkreuzspinne bauen charakteristische Radnetze, in denen unachtsame Wespen gefangen werden. Die Gartenkreuzspinne injiziert ein lähmendes Gift und hüllt die Beute in Seide ein, bevor sie sie verzehrt. Zebraspringspinnen hingegen lauern aktiv auf ihre Beute und nutzen ihre hervorragenden Sprungfähigkeiten, um Wespen zu überraschen.

Nicht alle Spinnen verlassen sich auf Netze. Kugelspinnen und Wolfsspinnen verlassen sich auf Tarnung und Geschwindigkeit. Kugelspinnen warten geduldig in Verstecken, während Wolfsspinnen sich lautlos an ihre Beute heranschleichen und blitzschnell zuschlagen.

Durch den Erhalt eines vielfältigen und naturnahen Gartens fördern Sie diese nützlichen Spinnenarten. Ein solcher Garten bietet ihnen passende Lebensräume und hilft, die Balance zwischen den verschiedenen Insektenpopulationen aufrechtzuerhalten.

Insekten als Wespenfeinde: Konkurrenz und Parasitismus

Auch innerhalb der Insektenwelt gibt es zahlreiche Feinde der Wespen, die als direkte Konkurrenten um Nahrung auftreten oder als Parasiten die Wespenlarven befallen. Diese natürlichen Feinde spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht.

Konkurrenten um Nahrung sind beispielsweise Libellen, die Wespen im Flug schnappen, und Gottesanbeterinnen, die mit ihren Fangarmen blitzschnell zupacken. Auch Raubfliegen fangen Wespen im Flug und saugen sie mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen aus.

Parasiten wie Schlupfwespen legen ihre Eier in die Larven oder Puppen von Wespen. Die schlüpfenden Larven ernähren sich vom Inneren ihres Wirtes, bis dieser stirbt. Kuckuckswespen legen ihre Eier in fremde Wespennester – ihre Larven werden von den Wirtswespen aufgezogen.

Durch die Förderung eines naturnahen Gartens unterstützen Sie das Vorkommen dieser Insekten und helfen, Wespenpopulationen auf natürliche Weise zu kontrollieren. Verschiedene Lebensräume wie Hecken, Büsche und kleine Wasserstellen bieten den notwendigen Schutz und Nahrungsquellen.

Säugetiere als Wespenräuber

Einige Säugetiere verzehren gelegentlich sowohl ausgewachsene Wespen als auch deren Larven. Diese tierischen Wespenjäger sind überwiegend Allesfresser und Insektenfresser.

Dachse spüren Wespennester im Boden auf und graben sie aus. Ihre kräftigen Krallen und robusten Schnauzen ermöglichen den Zugang zu den proteinreichen Wespenlarven.

Igel nutzen ihre Stacheln als natürlichen Schutzschild gegen Wespenangriffe. Diese kleinen Säugetiere fressen sowohl lebende Wespen als auch deren Larven und Puppen direkt aus den Nestern.

Spitzmäuse haben aufgrund ihres hohen Energiebedarfs eine breite Nahrungspalette, die auch Wespenlarven umfasst. Obwohl diese Tiere kleiner sind, greifen sie ebenfalls auf Wespen zurück, um ihren Nahrungsbedarf zu decken.

Bären verzehren in einigen Regionen Wespennester. Durch ihre Kraft und Dickhäutigkeit zerstören sie die Nester und fressen die Larven, ohne sich von den Stichen abschrecken zu lassen.

Fördern Sie den Lebensraum für diese nützlichen Säugetiere in Ihrem Garten, indem Sie Unterschlüpfe schaffen und eine vielfältige Insektenwelt unterstützen. So tragen Sie zu einem gesunden ökologischen Gleichgewicht bei.

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