Wespen in der Wand: Geräusche – Harmlos oder gefährlich?

Ursachen der Geräusche

Die verschiedenen Geräusche, die von Wespen in der Wand ausgehen, lassen interessante Rückschlüsse auf das Verhalten und die Aktivitäten innerhalb des Nests zu:

• Nahrungsbedürftige Larven: Das Kratzen, das Sie hören, stammt meist von den Larven, die nach Futter verlangen. Sie erzeugen dieses Geräusch, indem sie mit ihren Mundwerkzeugen an den Wänden der Brutzellen schaben, um die Arbeiterinnen auf sich aufmerksam zu machen.
• Aktivitäten der Arbeiterinnen: Auch die erwachsenen Wespen tragen ihren Teil zur Geräuschkulisse bei. Das Summen und Brummen entsteht durch den Flügelschlag beim Ein- und Ausfliegen ins Nest sowie durch die Bewegung innerhalb der engen Neststruktur.
• Nestbau und -erweiterung: In der aktiven Zeit des Wespenstaates, insbesondere im Frühjahr, können Sie Nagegeräusche wahrnehmen. Diese entstehen, wenn die Wespen am Nest bauen oder es erweitern.

Obwohl diese Geräusche für uns Menschen ungewohnt klingen mögen, sind sie doch ein natürlicher Bestandteil des Lebenszyklus der Wespen und geben uns Einblicke in ihre faszinierende soziale Organisation.

Art der Geräusche

Die von den Wespen in der Wand erzeugten Geräusche unterscheiden sich je nach Aktivität und Verursacher:

• Nahrungsbedürftige Larven: Die Laute der Larven sind in der Regel leise und ähneln einem feinen Kratzen, vergleichbar mit dem Geräusch von Fingernägeln auf einer Tafel.
• Erwachsene Wespen: Das charakteristische Summen und Brummen der erwachsenen Wespen ist deutlich lauter als das Kratzen der Larven und entsteht durch den Flügelschlag und die Bewegung im Nest.
• Nestbauaktivität: Beim Nestbau erzeugen die Wespen Nagegeräusche, die an Nagetiere wie Mäuse erinnern. Sie entstehen, wenn die Wespen Holzfasern und anderes Material für den Nestbau zerkleinern.

Bedeutung der Geräusche

Geräusche aus der Wand, die auf Wespen hindeuten, sind zwar zunächst beunruhigend, signalisieren aber meist keine unmittelbare Gefahr oder dringenden Handlungsbedarf. Es handelt sich in der Regel um natürliche Verhaltensweisen, die zum Lebenszyklus der Wespen gehören:

• Hinweis auf Nestbau: Kratzende oder summende Geräusche aus der Wand deuten darauf hin, dass Wespen diese als Nistplatz gewählt haben.
• Keine direkte Gefahr für die Bausubstanz: Wespen nutzen in der Regel bereits vorhandene Hohlräume für ihre Nester und greifen das Baumaterial selbst nicht an.
• Hinweis auf Nestgröße: Anhand der Lautstärke und Häufigkeit der Geräusche können Sie auf die Größe des Nests schließen. Laute und anhaltende Geräusche deuten auf ein größeres Nest hin, während leise und sporadische Geräusche eher auf ein kleineres Nest oder den Beginn des Nestbaus schließen lassen.

Beobachten Sie die Situation genau. Sollten die Wespen eine direkte Gefahr darstellen oder sich die Situation als problematisch erweisen, ist es ratsam, Expert:innen zurate zu ziehen, um das Nest zu beurteilen und gegebenenfalls entfernen zu lassen.

Gefahren durch Wespen in der Wand

Wespennester in der Wand können verschiedene Risiken mit sich bringen:

• Allergische Reaktionen: Für Menschen mit einer Wespenallergie kann ein Stich eine schwere allergische Reaktion auslösen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie wissen, dass Sie allergisch sind.
• Bauschäden: Bleiben Wespennester über längere Zeit unentdeckt, können sie zu Bauschäden führen, da das Nest im Hohlraum der Wand wächst und die Substanz beeinträchtigen kann.
• Aggressivität bei Störung: Wespen verteidigen ihr Nest vehement, wenn sie sich bedroht fühlen. Nähern Sie sich dem Nest nicht unbedacht, da das Risiko von Stichen, insbesondere in der Nähe des Nesteingangs, erhöht ist.
• Zugang ins Hausinnere: In seltenen Fällen können Wespen durch kleine Öffnungen in Wänden oder Fensterrahmen ins Hausinnere gelangen, was zu weiteren Problemen führen kann.

Bekämpfung von Wespen in der Wand

Die professionelle Entfernung von Wespennestern aus Wänden erfordert Fachwissen und spezielle Ausrüstung. Expert:innen gehen in der Regel wie folgt vor:

1. Identifikation des Nests: Zunächst wird das Wespen- oder Hornissennest lokalisiert. Die Lage und der Zugang zum Nest werden sorgfältig geprüft, um die beste Strategie für die Entfernung oder Umsiedlung zu entwickeln.
2. Einsatz von Insektiziden: Kammerjäger:innen setzen in der Regel hochwirksame Insektizide ein, um die Wespen zu bekämpfen. Diese Mittel sind stärker als frei verkäufliche Produkte und werden gezielt an den Zugängen zum Nest angewendet.
3. Information über den Behandlungsablauf: Bevor die Maßnahmen beginnen, werden Sie über den geplanten Ablauf der Behandlung informiert. Die Expert:innen erklären Ihnen, welche Schritte unternommen werden und wie der weitere Prozess aussieht.
4. Prüfung auf Umsiedlungsmöglichkeiten: In manchen Fällen kann eine Umsiedlung der Wespen in Betracht gezogen werden. Dies hängt von der Art der Wespen, der Lage des Nests und weiteren Faktoren ab. Bei Nestern in Wänden ist eine Umsiedlung jedoch oft schwierig.
5. Kostenübernahme und Versicherung: In der Regel übernimmt der/die Vermieter:in die Kosten für die Entfernung von Wespennestern. Als Eigentümer:in können Sie die Kostenübernahme durch bestimmte Versicherungen prüfen. Klären Sie dies am besten im Vorfeld mit Ihrer Versicherung oder Ihrem/r Vermieter:in ab.

Obwohl Wespen eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen, können ihre Nester in Wänden zu Problemen führen. Bevor Sie selbst versuchen, das Nest zu entfernen, sollten Sie unbedingt Expert:innen hinzuziehen, um Risiken zu vermeiden und eine sichere Entfernung zu gewährleisten.

Bilder: Helmut Spoonwood / Shutterstock