Erdwespen

Erdwespen vertreiben: Effektive Methoden und Tipps

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Erdwespen sind nützliche Insekten, die aber im Garten zur Herausforderung werden können. Dieser Artikel informiert über rechtliche Rahmenbedingungen und gibt Tipps zum artgerechten Umgang mit Erdwespen.

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Erdwespen sind friedliche Tiere, solange man ihnen nicht zu nahe kommt

Erdwespen vertreiben: Was erlaubt ist und was nicht

Erdwespen sind in Deutschland geschützt und dürfen daher weder gefangen noch getötet werden. Das Bundesnaturschutzgesetz untersagt das eigenmächtige Bekämpfen und den Einsatz chemischer Mittel wie Insektensprays. Werden besonders geschützte Arten beeinträchtigt, drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.

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Wenn die Wespen eine Bedrohung darstellen, zum Beispiel durch Nester in der Nähe von Wohnbereichen, dürfen diese entfernt werden, allerdings nur nach Genehmigung durch die Naturschutzbehörde oder Stadtverwaltung. Der Prozess der Umsiedlung sollte immer durch spezialisierte Fachbetriebe wie Wespennotdienste durchgeführt werden, die das notwendige Equipment und Fachwissen besitzen.

Eine Bekämpfung der Wespen durch Hausmittel ist erlaubt, solange diese keine Verletzungen oder Qualen für die Tiere verursachen und ihre Nester unbeschädigt bleiben. Maßnahmen wie das Verschließen verlassener Nester im Herbst durch Festtreten der Erde sind ebenfalls zulässig. Achten Sie darauf, dass Sie während der aktiven Monate kein Erdwespennest stören, um die Tiere nicht aggressiv werden zu lassen.

Erdwespen mit Wasser vertreiben

Das Besprühen von Erdwespen mit Wasser stellt eine schonende Methode dar, um die Insekten aus bestimmten Bereichen zu vertreiben. Nutzen Sie hierfür eine Sprühflasche, die Sie mit klarem Wasser befüllen. Achten Sie darauf, dass die Sprühflasche keine Rückstände von Reinigungsmitteln enthält, um die Wespen und Ihre eigene Haut zu schonen.

Sprühen Sie das Wasser sanft über die Wespen, was einen Regenschauer imitiert und die Wespen dazu veranlasst, in ihr Nest zurückzukehren. Diese Methode sollten Sie vorzugsweise in den frühen Morgenstunden oder am Abend anwenden, da die Wespen zu diesen Zeiten weniger aktiv und weniger aggressiv sind.

Tipps zur Anwendung

  • Besprühen Sie die Wespen sanft mit sauberem Wasser aus einer Sprühflasche.
  • Achten Sie darauf, dass die Sprühflasche keine Chemikalienreste enthält.
  • Wenden Sie die Methode in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden an.
  • Vermeiden Sie das Überfluten des Nests, um Aggressionen zu verhindern.

Duftpflanzen gegen Erdwespen

Erdwespen reagieren empfindlich auf intensive Gerüche, weshalb duftstarke Pflanzen eine natürliche Abwehr darstellen können. Pflanzen Sie gezielt duftintensive Kräuter und Gemüsesorten in Ihrem Garten, um die Ansiedlung der Wespen zu verhindern. Folgende Pflanzen haben sich als besonders wirksam erwiesen:

  • Basilikum: Mit seinem starken Aroma hält Basilikum die Insekten fern und ist gleichzeitig eine Bereicherung für Ihre Küche.
  • Lavendel: Der wohlriechende Lavendel wirkt nicht nur abschreckend auf Erdwespen, sondern sieht auch dekorativ aus.
  • Minze: Minze verbreitet einen intensiven Duft und kann ebenfalls zur Abwehr beitragen.
  • Knoblauch: Der durchdringende Geruch von Knoblauch hält Erdwespen effektiv auf Abstand.
  • Tomatenpflanzen: Ihr charakteristischer Duft hilft dabei, bestimmte Gartenbereiche wespenfrei zu halten.

Pflanzen Sie diese Kräuter und Gemüsesorten idealerweise rund um Sitz- und Spielbereiche im Garten. Dadurch schaffen Sie gleichzeitig einen nützlichen und angenehmen Gartenraum, der sowohl für die Insekten als auch für Menschen weniger attraktiv ist.

Achten Sie darauf, die Pflanzen regelmäßig zu pflegen, um ihren Duft und damit ihre abschreckende Wirkung aufrechtzuerhalten. So können Sie mit ein wenig Aufwand Erdwespen auf natürliche Weise fernhalten, ohne die Gesetzeslage oder das ökologische Gleichgewicht zu gefährden.

Erdwespennester umsiedeln lassen

Liegt ein Erdwespennest an einer potenziell gefährlichen Stelle, ist die Umsiedlung eine sichere und schonende Alternative zur Bekämpfung. Dies sollte jedoch stets von geschulten Fachkräften durchgeführt werden, da der Umgang mit den Tieren Fachwissen und Expertise erfordert.

Vorgehensweise bei der Umsiedlung

  1. Genehmigung einholen: Bevor eine Umsiedlung durchgeführt werden kann, benötigen Sie eine Genehmigung der Naturschutzbehörde oder Stadtverwaltung.
  2. Fachkräfte beauftragen: Beauftragen Sie spezialisierte Fachkräfte, wie Schädlingsbekämpfer, Imker oder Umweltorganisationen, die Erfahrung und das richtige Equipment besitzen.
  3. Zusammensetzung des Volks mindern: Die Fachkräfte versetzen die Wespen meist in eine Art Trance, indem sie ein tierverträgliches Beruhigungsmittel einsetzen.
  4. Nest und Wespen umsetzen: Mit einem Sauger, an den ein Fangkasten angeschlossen ist, werden die Wespen behutsam eingesammelt. Anschließend wird das Nest vorsichtig entnommen und an einen neuen, sicheren Ort gebracht.

Wichtige Hinweise

  • Zeitpunkt beachten: Die beste Zeit für diese Maßnahme ist entweder früh am Morgen oder am späten Abend.
  • Sicherheitsabstand wahren: Achten Sie darauf, nicht zu nah an das Nest heranzugehen, um keine Verteidigungsreaktion der Tiere auszulösen.
  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig die Köderstellen und achten Sie darauf, dass die Wespen den neuen Ort kontinuierlich annehmen.

Erdwespennester im Herbst verschließen

Im Herbst endet der Lebenszyklus der meisten Erdwespen und das Nest wird verlassen. Nutzen Sie diese Zeit, um die verlassenen Nester zu verschließen und mögliche Neubesiedlungen im nächsten Frühjahr zu verhindern. Entfernen Sie sämtliche lose Erde und etwaige Reste des alten Nestes. Im Anschluss verschütten Sie das Erdloch vollständig mit frischer Erde und verdichten diese gründlich, sodass keine Hohlräume verbleiben.

Vorgehensweise

  1. Geeignete Köder auswählen: Erdwespen werden besonders von süßen Substanzen wie leicht vergorenem Obst oder Zuckerwasser angezogen.
  2. Köderplatzierung: Platzieren Sie die Köder etwa 5 bis 10 Meter vom ursprünglichen Nest entfernt, in eine Richtung, die von den häufig genutzten Gartenbereichen wegführt.
  3. Kontinuierliche Verlagerung: Um die Erdwespen schrittweise an einen neuen Ort zu locken, können Sie den Köderstandort nach und nach weiter vom Nest weg verlagern.

Erdwespennester markieren und Erschütterungen vermeiden

Um die Gefahr von Stichen zu minimieren und das versehentliche Betreten des Nests zu verhindern, sollten Sie Erdwespennester klar markieren. Verwenden Sie Holzstöcke, Steine oder eine sichtbare Umzäunung aus dünnen Pfählen. Stellen Sie die Markierungen in einem großzügigen Radius rund um den Nestzugang auf. So können Kinder und Haustiere den Bereich leicht erkennen und meiden.

Neben der Markierung sollten starke Erschütterungen im näheren Umfeld des Nests vermieden werden. Selbst alltägliche Aktivitäten wie Rasenmähen oder größere Gartengeräte könnten die Wespen irritieren und aggressiv machen. Planen Sie daher Gartenarbeiten, die Vibrationen verursachen, weit entfernt von den gekennzeichneten Bereichen.

Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen:

  • Kennzeichnen Sie die Nester früh am Morgen oder spät am Abend, wenn die Wespen weniger aktiv sind.
  • Tragen Sie immer geeignete Schutzkleidung, um Stiche zu vermeiden.

Erdwespen mit Ködern weglocken

Wenn Sie einen großen Garten besitzen, können Sie Erdwespen mithilfe von Ködern an einen weniger störenden Ort lenken. Dies bietet eine humane und schonende Möglichkeit, die Insekten aus stark frequentierten Bereichen fernzuhalten.

Erdwespen bei der Nahrungssuche ablenken

Um Erdwespen von Ihren Mahlzeiten im Freien fernzuhalten, können Sie gezielt Ablenkfütterungen einsetzen. Erstellen Sie alternative Futterstellen, indem Sie überreifes Obst wie Weintrauben oder eine Mischung aus Zucker und Wasser in kleinen Gefäßen anbieten. Platzieren Sie diese Futterstellen in einem Abstand von mindestens fünf bis zehn Metern von Ihrem Essbereich, um die Erdwespen anzulocken und von Ihrem Tisch fernzuhalten.

Tipps für die Ablenkfütterung

  • Standortwahl: Platzieren Sie die Ablenkfütterungsstellen weit genug entfernt von Ihrem Essbereich, aber dennoch in der Nähe des Nestes.
  • Zeitpunkt: Stellen Sie die Futterquellen früh am Morgen oder am späten Abend auf, da die Wespen in diesen Zeiten weniger aktiv sind.
  • Regelmäßigkeit: Kontrollieren Sie regelmäßig die Ablenkfütterungsstellen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin ausreichend Futter enthalten.

Vorsicht bei Erdwespenstichen

Erdwespen greifen in der Regel nicht von selbst an, sondern verteidigen ihr Nest nur bei Bedrohung. Dennoch kann es zu Stichen kommen, wenn Sie versehentlich in die Nähe eines Nestes gelangen. Ein Erdwespenstich schmerzt ähnlich wie der anderer Wespenarten und kann lokale Schwellungen und Rötungen hervorrufen. Entfernen Sie vorsichtig den Stachel, sofern dieser in der Haut bleibt, und kühlen Sie die Einstichstelle, um die Schwellung zu minimieren.

Besondere Vorsicht ist bei allergischen Reaktionen geboten. Anzeichen hierfür sind:

  • Anschwellen weiterer Körperteile
  • Erhöhter Puls und Herzrasen
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Kribbeln im Mundraum oder am ganzen Körper
  • Kalter Schweiß oder Fiebrigkeit

In solchen Fällen sollten Sie sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Im Extremfall können Erdwespenstiche Atemnot verursachen, insbesondere wenn sie im Gesicht oder Hals erfolgen.

Um die Wahrscheinlichkeit von Stichen zu reduzieren, meiden Sie stark frequentierte Nestbereiche und markieren Sie diese, um Haustiere und Kinder zu warnen. Tragen Sie bei Gartenarbeiten stets geeignetes Schuhwerk und vermeiden Sie hektische Bewegungen in Nestnähe, um die Tiere nicht zu provozieren. Bleiben Sie ruhig und besonnen, wenn Sie gestochen werden, und beobachten Sie aufmerksam die Reaktion Ihres Körpers.

Bilder: VIIIPhotography / Shutterstock