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Erdbienen – Kleine Helfer in Gefahr

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Erdbienen sind äußerst verschiedengestaltige Insekten, die sich an ganz spezielle Lebensräume angepasst haben. Viele der Arten nutzen bestimmte Pflanzen als Nahrungsquelle. Sie sind durch verschiedene Faktoren bedroht und sollten mehr im Garten gefördert werden, denn ihr Nutzen ist von großer Bedeutung.

Sandbienen
Erdbienen sind nicht aggressiv und stellen daher keine Gefahr dar

Was sind Erdbienen?

Als Erdbienen werden bodenbewohnende Bienen bezeichnet. Sie stellen die Gattung der Sandbienen (Andrena) dar und sind weltweit mit mehr als 1.500 Arten vertreten. In Mitteleuropa sind etwa 150 Sandbienen heimisch, von denen 116 Arten in Deutschland beobachtet wurden.

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Was tun bei Sandbienen im Garten?

Sandbienen sind häufig für Löcher im Rasen zuständig. Sie können auch im Substrat von Blumentopf oder Blumenkasten Gänge graben, sodass sie im Frühjahr auf Balkon und Terrasse beobachtet werden können. Ein Grund zur Bekämpfung besteht allerdings nicht, da die Insekten keine Gefahr darstellen.

Nur in extremen Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn die Tiere in großer Zahl in der Nähe von Kindergärten nisten, kommen Vergrämungsmaßnahmen in Frage. Eine Umsiedlung der Nester bedarf einer Ausnahmegenehmigung. Bei allen Maßnahmen und Methoden hat das Überleben der Sandbienen höchste Priorität. Der Einsatz von insektiziden oder Hausmitteln ist weder empfehlenswert noch notwendig.

Höhlen befeuchten

Wenn Sie Sandbienen loswerden möchten, können Sie die Höhleneingänge vorsichtig befeuchten. Sorgen Sie dafür, dass die Tiere nicht ertrinken. Wenn der Lebensraum zu feucht wird, brechen Sandbienen den Bau ihrer Höhlen ab und suchen sich einen alternativen Platz. Diese Methode funktioniert nur, wenn die Weibchen noch mit den Ausgrabungen beschäftigt sind. Haben die die Eingänge bereits abgedichtet, ist die Larvenentwicklung in vollem Gang. Ab dann dürfen Sie die Brutstätten nicht mehr bewässern, da Sie den Nachwuchs gefährden.

Sonne entziehen

Sie können Sandbienen auch durch eine dauerhafte Beschattung vertreiben. Stellen Sie einen Sonnenschirm auf oder spannen Sie ein Sonnensegel über die freie Fläche, die von einem Weibchen besiedelt wird. Es bemerkt schnell, dass die Lebensbedingungen nicht mehr optimal sind und bricht den Höhlenbau ab. Auch diese Methode ist nur zu empfehlen, wenn das Weibchen die Eingänge noch nicht verschlossen hat. Liegen bereits Eier im Nest, wird die Entwicklung durch die fehlende Wärme gefährdet.

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Im Schatten fühlen sich Erdbienen nicht wohl

Sandbienen schützen

Statt die nützlichen Insekten zu beseitigen, sollten Sie sich über die Arten in Ihrem Garten freuen. Sie können sicher sein, dass Ihr Garten zu den naturnahen und besonderen Lebensräumen zählt. Wenn Sie etwas für den Schutz der Erdbienen tun möchten, können Sie Garten und Balkon entsprechend umgestalten und naturnah bepflanzen. Je abwechslungsreicher der Lebensraum ist, desto größer ist die Chance auf eine erfolgreiche Besiedlung durch Sandbienen.

Kleine Habitate erschaffen

Stellen Sie mit Sand gefüllte Blumenkästen oder Töpfe auf, um den Sandbienen ein geeignetes Substrat für den Nestbau anzubieten. Das Gefäß sollte an einer sonnenexponierten Stelle im Garten oder auf dem Balkon platziert werden, da die Tiere Wärme benötigen.

Wenn Sie ausreichend Platz im Garten haben, können Sie auch einen kleinen Bereich mit Hohlblock- oder Bruchsteinen einfassen und diesen etwa 50 bis 100 Zentimeter hoch mit Flugsand oder lehmigem Sand befüllen. Als Alternative zu Steinen können Sie auch Totholzstämme nutzen und somit gleich mehreren spezialisierten Insektenarten einen Lebensraum anbieten.

Tipp

Wenn Sie breite Dachvorsprünge haben, können Sie ein Sandbeet direkt am Haus herrichten. Hier sind die Nisthöhlen optimal vor Regen geschützt.

Wege offen halten

Kleine Trampelpfade im Garten bieten einigen Arten besonders gute Bedingungen. Durch Tritte wird der Boden offen gehalten. Die Zaunrüben-Sandbiene bevorzugt solche leicht verdichteten Flächen. Überlegen Sie sich, ob wirklich alle Wege im Garten gepflastert werden müssen. Wenn es keine Alternative gibt, können Sie die Pflastersteine mit möglichst großen Fugen verlegen. Auch dann finden Sandbienen noch gute Möglichkeiten zum Nestbau.

Nahrungsquellen anpflanzen

Wenn der Lebensraum stimmt, fehlt nur noch die Ausstattung des Gartens mit geeigneten Nektarpflanzen. Je vielfältiger Sie den Garten gestalten, desto mehr Arten fühlen sich angesprochen. Um seltenere Arten in den Garten zu locken, müssen spezielle Futterpflanzen vorhanden sein. Die Zaunrüben-Sandbiene nistet in Gärten, in denen auch männliche Exemplare verschiedener Zaunrüben-Arten wachsen.

Tipp

Es lohnt sich, das Nahrungsspektrum der Sandbienen genauer unter die Lupe zu nehmen. Viele Arten bevorzugen Pflanzen, dessen Anbau ein Minimum an Pflegeaufwand erfordert.

Wie sehen Erdbienen aus?

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Sandbienen sind besonders pelzig und weniger auffällig gefärbt


Diese Wildbienen sehen sehr unterschiedlich aus. Es gibt sehr kleine Arten, die fünf Millimeter lang werden. Die großen Sandbienen erreichen eine Länge von 16 Millimeter. Ihre Grundfärbung variiert von schwarz bis schwarz-rot und kann seltener metallisch glänzen.

Die meisten Erdbienen haben eine pelzige Behaarung und geben sich durch einen hellen Haarsaum auf dem Hinterleib erkennbar. An den Hinterbeinen befinden sich Haarbürsten, mit denen Sandbienen Pollen von den Staubgefäßen absammeln. Um Männchen und Weibchen voneinander zu unterscheiden, können verschiedene Merkmale herangezogen werden.

  Männchen Weibchen
Hinterschenkel ohne Haarlocke mit Haarlocke
Gesicht hell gefleckt samtartig behaarte Grube
Fühler 13 Glieder 12 Glieder

Unterschied zwischen Erdwespen und Erdbienen

Erdwespen legen ein aggressives Verhalten an den Tag und wirken dadurch aufdringlich. Sandbienen sind dagegen scheu und zurückgezogen. Doch beide Insekten stechen nur, wenn sie bedroht werden. Ein charakteristisches Unterscheidungsmerkmal ist die Behaarung, denn Erdwespen sind oft nur stellenweise behaart und lassen sich dadurch eindeutig von den pelzig behaarten Erdbienen abgrenzen.

Die Insekten lassen sich nicht nur anhand ihrer Aussehens, sondern auch durch Lebensweise und Nestbau unterscheiden. Während die Erdwespe meist nur einen Eingang zur unterirdischen Höhle nutzt, gräbt die Erdbiene mehrere Löcher. Sie nutzen die Höhle meist über viele Jahre. Erdwespen suchen sich bereits im folgenden Jahr ein neues Quartier.

Lebensweise und Entwicklung

Anders als die Honigbiene bilden Sandbienen keinen Staat. Sie leben als Einzelgänger. Das Weibchen ist alleine für den Bau ihres Nestes und die Versorgung der Nachkommen zuständig. Selten bilden mehrere Weibchen Nestaggregationen in unmittelbarer Umgebung. Eine gemeinsame Nutzung ist allerdings die Ausnahme. Die einheimischen Arten sind im Frühjahr aktiv und fliegen überwiegend zwischen April und Juni. Es gibt wenige Arten, die bis in den Spätsommer beobachtet werden können.

Nestbau

Im Frühjahr kommt es zur Paarung und Eiablage in fünf bis 60 Zentimeter tiefen Gängen. Die Weibchen graben sich ihre Bruthöhlen selbst, indem sie das Erdreich mit Speichel zu Klumpen verdichten und aus der Höhle tragen. Die Erdklümpchen werden rund um den Eingang angehäufelt.

Oft rollen während des Bauprozesses Erdklümpchen zurück in den Gang, die anschließend erneut nach draußen getragen werden müssen. Regengüsse unterstützen die Bauarbeiten. Die Erdklumpen werden befeuchtet und verhärten sich nach dem Trocknen, sodass ein stabiler Eingang entsteht.

Sandbienen bauen keine eigentlichen Waben sondern Zweignester, die einen senkrechten Haupteingang besitzen. Dieser verzweigt sich in kurze Seitengänge, die jeweils in einer Brutzelle enden. Das Nest ist überwiegend vertikal angeordnet. Das Weibchen legt in jede Brutzelle Pollen und Nektar, sodass die später schlüpfenden Larven genügend Nahrung vorfinden. In jede Brutzelle wird ein Ei gelegt, bevor diese verschlossen wird.

Querschnitt einer unterirdischen Bruthöhle

Von der Larve zur Biene

Wenn die Larven schlüpfen, ernähren sie sich im Schutz der Höhle von der bereitgestellten Nahrung. Diese reicht bis zur Verpuppung aus, denn die Mutter betreibt keine weitere Brutpflege. Viele Bienenlarven wie die der Gemeinen Sandbiene entwickeln einen schützenden Kokon, den sie aus eigenen Drüsensekreten spinnen.

Wann die neue Generation schlüpft, hängt von den klimatischen Bedingungen ab. Fallen die Winter mild aus, kommen die erwachsenen Sandbienen bereits im Spätsommer aus ihren Höhlen. In Deutschland schlüpfen Sandbienen erst im folgenden Frühjahr, wobei sich Männchen vor den Weibchen aus ihrem Kokon befreien. Sie versuchen direkt, sich mit diesen zu paaren.

Nahrung

Sandbienen sind sehr spezialisiert, was das Futter betrifft. Auf ihrem Speiseplan steht Pollen und Nektar von Spargel, Fingerkräutern und Ehrenpreis aber auch von vielen Korbblütlern, Dolden- und Kreuzblütlern oder Schmetterlingsblütengewächsen. Viele Arten nutzen verschiedene Nahrungsquellen. Die Rotpelzige Sandbiene fliegt bevorzugt auf Johannis- und Stachelbeerbüsche, nimmt aber auch andere Nahrungspflanzen an. Etwa die Hälfte der heimischen Erdbienen fliegt ausschließlich auf bestimmte Nektarpflanzen.

  • Weiden-Sandbiene: Pollen und Nektar von Weiden
  • Zaunrüben-Sandbiene: spezialisiert auf Zaunrüben-Arten
  • Knautien-Sandbiene: Acker-Witwenblume, Tauben-Skabiose

Winter

Viele der in Deutschland heimischen Bienen verpuppen sich zwar im Spätsommer, verbringen die kalte Jahreszeit aber im Schutze des Kokons. Erst im kommenden Frühjahr schlüpfen die Insekten und kriechen aus ihrer Erdhöhle. Die Elterntiere überdauern den Winter nicht.

Natürliche Feinde

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Krabbenspinnen haben Bienen zum Fressen gern


Es gibt viele Feinde, die Sandbienen zum Verhängnis werden können. Räuber profitieren von den eiweißreichen Insekten, während Parasiten und Pilze auf andere Weise über Sandbienen und dessen Larven herfallen.

Räuber

Fressfeinde erbeuten Sandbienen als Vollinsekt. Dazu gehören Krabbenspinnen, die sich auf den Blüten ihrer Beute auf die Lauer legen und einen Besuch dieser abwarten. Auch Grabwespen können zur Gefahr für Erdbienen werden. Diese lähmen die Insekten mit einem Stich, um sie dann auszusaugen.

Weitere Fressfeinde:

  • verschiedenen Raubfliegenarten
  • Arten der Raubwanzen
  • insektenfressende Vögel wie Bienenfresser

Parasiten

Sandbienen sind durch Ölkäfer, Fächerflügler und Wollschweber gefährdet. Viele Kuckucksbienen wie Blutbienen oder Wespenbienen legen ihre Eier in die unterirdischen Nester der Sandbienen. Auf diese Weise ersparen sich Kuckucksbienen die Nahrungssuche, denn ihre Larven ernähren sich von Pollen und Nektar in den Brutzellen. Solche Schmarotzerarten haben sich auf wenige Wirtstiere spezialisiert. Sie sind von dessen Existenz und Fortbestand abhängig.

Exkurs

So schützen sich Sandbienen gegen Parasiten

Einige Sandbienenarten wie die Schottische Erdbiene und weitere Arten, die nicht in Deutschland heimisch sind, leben kommunal. Meist bewohnen mehrere Schwestern-Weibchen gemeinsam ein Nest. Diese wird von einem Weibchen begonnen und von den Schwestern erweitert. Nachzügler sparen sich auf diese Weise das aufwändige Graben der Gänge in besonders harten Böden. Außerdem können die in den Gängen lebenden Weibchen die Brut vor eindringenden Parasiten schützen. Einzeln lebende Sandbienen, die ihr Nest nach der Eiablage verlassen, genießen diesen Schutz nicht.

Pilze und Bakterien

In den abgeschlossenen Brutzellen kann eine Ausbreitung von Schimmelpilzen oder Bakterien verheerende Auswirkungen mit sich bringen. Daher sind Sandbienen sehr wählerisch in Bezug auf die Wahl ihrer Nistplätze. Sie meiden Lebensräume mit einer dichten Vegetation oder zu starker Vernässung, da diese optimale Lebensbedingungen für Pilzsporen und Bakterien bieten. Stattdessen suchen sich die Insekten warme und trockene Umgebungen aus.

Diese Lebensräume sind für Pilze und Bakterien unattraktiv:

  • staubige Gehwege
  • vegetationsarme und sonnenbeschienene Böschungen
  • locker bewachsene und sonnige Rasenflächen

Arten und Lebensraum

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Die Zweifarbige Sandbiene lässt sich – wie der Name sagt – an ihren zwei Farben (braun und gelb) erkennen

Sandbienenarten kommen überwiegend auf den nördlichen Kontinenten vor. Die meisten Erdbienen bevorzugen Lebensräume, die trockene und warme Bedingungen aufweisen. Anders als Mauerbienen, die gerne im Fensterrahmen nisten, suchen sich Sandbienen lockere Substrate zum Anlegen einer Brutstätte. Offene Böden mit sandigen Stellen liefern optimale Bedingungen für den Höhlenbau. Böden mit hohen Anteilen an Lehm erschweren den Bau der Nisthöhlen.

Wegen ihrer hauptsächlichen Verbreitung in sandigen Habitaten haben die Arten ihren deutschen Namen bekommen. Sie unterscheiden sich stark in ihrem Aussehen und zeigen Unterschiede hinsichtlich Flugzeiten, Nahrungsspektrum und Lebensraum.

  Wissenschaftlicher Name Flugzeit Nistplatz Nahrung Status
Blauschillernde Sandbiene Andrena agilissima Mai – Juli Steilwände Kreuzblütler selten
Zweifarbige Sandbiene Andrena bicolor März – August Waldränder, Gebüsche, Gärten, Parks Glockenblumen häufig
Grauschwarze Sandbiene Andrena cineraria April – Mai Kiesgruben, Flusslandschaften, Waldränder, Gärten verschiedene Pflanzen häufig
Gemeine Sandbiene Andrena flavipes April – August Waldränder, Hecken, Gruben, Gärten Dolden- und Korbblütler, Hahnenfuß- und Rosengewächse häufig
Schottische Erdbiene Andrena scotica April – Mai Trockenrasen, naturnahe Wiesen, Kiesflächen verschiedene Pflanzen häufig

Schädlich oder nützlich?

Sandbienen stellen weder eine Gefahr für den Menschen dar, noch sind sie schädlich für andere Lebewesen oder Pflanzen. Auch wenn sich viele Menschen vor dem massenhaften Auftreten der Bienen im Frühjahr fürchten, so besteht kein Grund zur Sorge. Sandbienen legen kein aggressives Verhalten an den Tag. Sie sind scheu und verteidigen ihre Nester nicht.

Die Männchen sind nicht in der Lage zu stechen. Obwohl die Weibchen einen Stachel besitzen, nutzen sie ihn äußerst selten in Gefahrensituationen. Allerdings ist der Stachel zu schwach, um die menschliche Haut zu durchdringen. Sie können Kinder und Haustiere unbesorgt im Garten spielen lassen und sich am ökologischen Nutzen der Sandbienen erfreuen.

Warum Sandbienen nützlich sind:

  • bestäuben verschiedene Pflanzen
  • vergrößern die Ernte von Obst und Gemüse
  • zeigen wertvolle Lebensräume an, da sie in bedrohten Lebensräumen vorkommen
  • lockern den Boden auf

Naturschutz in Deutschland

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Auch Erdbienen bestäuben Blüten und sind daher besonders wichtig für uns und unsere Umwelt

Obwohl die meisten heimischen Sandbienenarten häufig vorkommen, sind Erdbienen geschützt. Der Bienenbestand geht dramatisch zurück. Wenn die bestäubenden Insekten aussterben, haben zahlreiche Pflanzen keine Möglichkeit zur Vermehrung. Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, Tiere zu fangen, stören oder töten. Der Schutz bezieht sich auch auf die Nester, die nicht entfernt, zerstört oder ohne Ausnahmegenehmigung umgesiedelt werden dürfen. Einige Andrena-Arten gelten bereits als gefährdet, da ihre Lebensräume knapp werden. Andrena marginata ist sogar stark gefährdet.

Veränderte Umweltbedingungen und menschliche Eingriffe haben verheerende Folgen für Sandbienen.

Sandbienen in Gefahr

Noch sind viele Sandbienenarten häufig in Deutschland, doch die Situation kann sich schnell ändern. Natürliche Niststandorte gibt es auf mageren Trockenrasen mit sandigem Untergrund. Durch Waldbrände, Überschwemmungen oder Erdrutsche entstehen kontinuierlich offene Standorte, die von Sandbienen besiedelt werden. Immer mehr dieser Lebensräume werden zerstört, sodass sich die Insekten umorientieren müssen. Sie besiedeln Standorte in der Nähe des Menschen. Doch menschliche Eingriffe sorgen dafür, dass auch solche Lebensräume rar werden. Schotter- und Sandwege werden mit Teer bedeckt und Flächen melioriert.

Das gefährdet Sandbienen:

  • Verknappung des Nahrungsangebots
  • Unwissenheit der Menschen
  • eintönige Gartengestaltung

Häufig gestellte Fragen

Machen Erdbienen Honig?

Sandbienen sammeln zwar Pollen und Nektar, aber sie produzieren daraus keinen Honig. Die Insekten nutzen pflanzliche Nektarspender als Nahrungsquelle für sich und um eine Nahrungsgrundlage für ihre Nachkommen zu erschaffen. Dazu statten sie vor der Eiablage jede Brutzelle mit Pollen aus, um darauf ihre Eier zu legen. Davon müssen sich die Larven bis zur Verpuppung ernähren, denn sie verlassen die Erdhöhle erst im folgenden Jahr.

Wann schlüpfen Erdbienen?

Die Larven schlüpfen bei ausreichend Wärme in der Bruthöhle kurze Zeit nach der Eiablage. Sie bleiben bis zur Verpuppung im Schutz der unterirdischen Gänge und überwintern meist in ihrem Kokon. Erst im folgenden Frühjahr durchbeißen die jungen Insekten ihre Schutzhülle und befreien sich aus den verschlossenen Erdgängen. Die meisten Sandbienenarten fliegen zwischen April und Juni.

Sind Erdbienen gefährlich?

Von den sehr unterschiedlich gefärbten Arten geht keine Gefahr aus. Sandbienen verteidigen ihre Nester nicht. Das Weibchen verlässt dieses nach der Eiablage. Wenn es selbst in eine Gefahrensituation gerät, versucht es sich zu wehren. Für den Menschen sind diese Verteidigungsmethoden allerdings vollkommen ungefährlich.

Haben Erdbienen einen Stachel?

Männchen sind stachellos. Nur die Weibchen verfügen über einen Stachel, mit dem sie bei Gefahr stechen können. Der Stich ist nicht gefährlich für den Menschen, da die zarten Stachel nicht durch die Haut stechen können. Sie müssen auch beim herumtollenden Hund keinen Stich befürchten.

Wie alt werden Sandbienen?

Nachdem sich Männchen verpaart haben, sterben sie. Für die Weibchen beginnt nun der aufwändige Teil des Lebens, denn sie bauen die Nisthöhle und statten die einzelnen Brutzellen mit Nahrung aus. Etwa vier Wochen nach den Paarungsaktivitäten sterben auch die Weibchen. Die Larven überwintern in ihrem Kokon, um im kommenden Frühjahr aus der Bruthöhle zu kriechen. Dann beginnt das Schauspiel von Neuem.

Was macht man gegen Erdbienen?

Eine Bekämpfung kommt aus Artenschutzgründen nicht in Frage. Das Entfernen und Vernichten der Nester ist genauso strafbar wie das Einfangen und Töten der Insekten. Eine Umsiedlung erfordert eine Ausnahmegenehmigung.