Bienen im Blumentopf: So wird’s ein Zuhause
Blumentöpfe können wertvollen Nistraum für Wildbienen bieten und temporär sogar Honigbienen beherbergen. Dieser Artikel erläutert die Bedürfnisse beider Arten und gibt praktische Tipps zur Gestaltung bienenfreundlicher Blumentöpfe.
Wildbienen im Blumentopf
Wildbienen finden in Blumentöpfen oft geeignete Nistplätze. Als solitäre Nützlinge, die keine Staaten bilden, sind sie eine wertvolle Bereicherung für Ihren Garten oder Balkon. Diese Arten suchen gezielt nach geschützten, lockeren Böden, um ihre Eier abzulegen.
Anzeichen für Wildbienen-Nistplätze
Wenn Wildbienen in Ihren Blumentöpfen nisten, gibt es typische Hinweise, die dies belegen:
- Eingänge und Überflüge: Kleine, kreisrunde Löcher in der Erde und regen Flugverkehr.
- Nistmaterialien: Blattstücke, die in die Erde eingebracht werden, weisen auf Blattschneiderbienen hin.
- Erdbewegungen: Kleine Erdhügel um die Eingänge, verursacht durch die grabenden Bienen.
- Pollen: Gelbliche Spuren durch Pollenpakete um die Einfluglöcher.
Gestaltung von Nistplätzen
Zur aktiven Unterstützung von Wildbienen können Sie folgende Maßnahmen umsetzen:
- Geeignete Erde verwenden: Sandige, lehmige Böden bieten optimalen Lebensraum.
- Unterschlupf schaffen: Lassen Sie Laub oder Moos auf der Erdoberfläche oder integrieren Sie tote Äste.
- Standortwahl: Platzieren Sie die Töpfe an sonnigen, windgeschützten Standorten.
- Blühende Pflanzen bereitstellen: Verschiedene Blütenpflanzen fördern die Pollen- und Nektarversorgung.
Tipps für den Umgang mit Wildbienen
Schützen Sie die Wildbienen in Ihren Blumentöpfen durch folgende Maßnahmen:
- Pflanzen gießen: Gießen Sie sparsam und direkt an der Pflanzenbasis, um Nester nicht zu überschwemmen.
- Nestschutz im Winter: Stellen Sie die Töpfe an einem frostgeschützten, aber kühlen Ort auf.
- Umtopfen vorsichtig durchführen: Umtopfen sollte behutsam und nach der Flugzeit der Bienen erfolgen.
Vorteile von Wildbienen im Blumentopf
Diese kleinen Bestäuber tragen zur Ertragssteigerung Ihrer Pflanzen bei und fördern die Biodiversität. Wildbienen helfen, ein gesundes ökologisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Honigbienen im Blumentopf
Während Wildbienen Einzelgänger sind, leben Honigbienen in größeren Gemeinschaften. Blumentöpfe können temporär als Begattungsbeuten genutzt werden, besonders für die Begattung einer jungen Königin.
Begattungsbeute im Blumentopf
Eine Begattungsbeute in einem Blumentopf muss spezifische Anforderungen erfüllen:
- Guter Schutz: Der Blumentopf bietet einen sicheren Unterschlupf.
- Zugangsmöglichkeiten: Ein Loch im Boden dient als Flugloch.
- Nahrungsversorgung: Ein Behälter mit Zuckerlösung oder Honig versorgt die Bienen.
- Wabenstruktur: Die Bienen bauen Waben für die Eiablage der Königin.
Materialien und Aufbau einer Begattungsbeute
Zur Konstruktion einer Begattungsbeute im Blumentopf benötigen Sie folgende Materialien:
- Junge Königin in einer Weiselzelle (83,00€ bei Amazon*)
- Zuckerhaltiges Fütterungsmittel wie Sirup
- Sperrholzplatte im quadratischen Zuschnitt
- Eine kleine Bienengruppe
- Zwei einfache Blumentöpfe
- Zwei schmale Holzlatten
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Vorbereitung des Holzbretts: Bohren Sie ein Loch in der Mitte des Brettes.
- Weiselzelle befestigen: Heften Sie eine Weiselzelle sicher unter das Brett.
- Ständer anfertigen: Stellen Sie die Holzleisten als offenes Dreieck auf den Untergrund und platzieren Sie den ersten Blumentopf darauf.
- Montage des Holzbretts: Legen Sie das Holzbrett mit der Weiselzelle über die Öffnung des Blumentopfs.
- Futtereinrichtung: Positionieren Sie das Futtergefäß über dem Loch im Holzbrett.
- Sicherung: Stülpen Sie den zweiten Blumentopf umgekehrt über das Futtergefäß und das Holzbrett.
Ablauf und Auflösung
Die junge Königin schlüpft, unternimmt ihren Hochzeitsflug und beginnt mit der Eiablage. Die Bienen betreiben dann Wabenbau und Brutpflege. Sobald die Königin begattet ist und die Kolonie größer wird, sollten Sie die Bienen in einen größeren Bienenstock umsiedeln, um Platz- und Nahrungsengpässe zu vermeiden.
Diese Methode ermöglicht es Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtnern, interessante Einblicke in die Welt der Honigbienen zu gewinnen und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt dieser wichtigen Bestäuber zu leisten.