Lavendel

Lavendel als Lichtkeimer: So gelingt die Anzucht aus Samen

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Lavendel ist ein beliebter Duftstrauch, dessen Anzucht aus Samen etwas Übung erfordert. Da Lavendel zu den Lichtkeimern zählt, sind einige Besonderheiten bei der Aussaat zu beachten, um optimale Keimbedingungen zu schaffen.

Lavendel Lichtkeimer

Was sind Lichtkeimer?

Lichtkeimer sind Pflanzenarten, deren Samen zur Keimung Licht benötigen. Diese Samen sollten nicht tief in die Erde eingebracht werden, sondern lediglich auf der Oberfläche des Substrats aufliegen. Das bedeutet, dass Sie die Samen nur leicht andrücken oder ganz ohne Bedeckung der Erde ausbringen. Der Grund dafür ist, dass Lichtkeimer auf Sonnenlicht angewiesen sind, um den Keimungsprozess zu starten. Bekannte Vertreter dieser Kategorie sind neben Lavendel auch Vergissmeinnicht, Dill und Kopfsalat.

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Typischerweise sind die Samen von Lichtkeimern sehr klein und besitzen nur geringe Nährstoffreserven, was eine schnelle Fotosynthese erforderlich macht. Achten Sie bei der Aussaat darauf, dass die Samen ausreichend Licht erhalten – mindestens 6-8 Stunden pro Tag, entweder durch natürliche Sonneneinstrahlung oder durch eine künstliche Lichtquelle.

Hier sind einige wichtige Aspekte zur Aussaat von Lichtkeimern:

  • Auswahl des richtigen Saatguts: Nutzen Sie qualitativ hochwertiges Saatgut von Pflanzen, die auf Licht angewiesen sind, um zu keimen.
  • Vorbereitung des Saatplatzes: Verwenden Sie feinkrümelige und durchlässige Erde, um ideale Keimbedingungen zu schaffen.
  • Säen: Streuen Sie die Samen auf die Bodenoberfläche und drücken Sie sie leicht an. Bedecken Sie die Samen nicht mit Erde.
  • Licht bereitstellen: Sorgen Sie nach der Aussaat für ausreichend Licht, mindestens 6 bis 8 Stunden pro Tag.
  • Feuchtigkeit gewährleisten: Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, jedoch ohne Staunässe.

Durch die Einhaltung dieser Schritte gewährleisten Sie optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Keimung Ihrer Lichtkeimer.

Warum ist Lavendel ein Lichtkeimer?

Lavendel gehört zu den Lichtkeimern, was bedeutet, dass seine Samen zur Keimung zwingend auf Licht angewiesen sind. Diese Eigenschaft hat sich im Laufe der Evolution in seiner natürlichen Umgebung im Mittelmeerraum entwickelt, wo Lavendel häufig auf sonnigen, trockenen Standorten wächst. Die kleinen Samen des Lavendels haben nur minimale Nährstoffreserven und benötigen daher die Energie der direkten Sonneneinstrahlung, um zu keimen und die jungen Pflanzen zu stärken.

In der Wildnis erfolgt die Samenverbreitung oft durch Wind oder Tiere, wodurch die Samen an der Oberfläche oder nur leicht eingedrückt in den Boden gelangen. Diese Lichtabhängigkeit stellt sicher, dass die Samen erst unter optimalen Lichtverhältnissen keimen, was üblicherweise im Frühling der Fall ist. Dadurch wird das Risiko einer Keimung zu ungünstigen Zeiten minimiert und die Überlebenschancen der Keimlinge erhöht.

Aussaat von Lavendelsamen

Die Aussaat von Lavendelsamen erfordert einige spezifische Schritte, um sicherzustellen, dass die Lichtkeimer optimale Bedingungen für die Keimung haben:

  1. Auswahl des Saatguts: Wählen Sie Lavendelsorten, die Ihren Vorlieben und den Klimabedingungen in Ihrem Garten entsprechen. Achten Sie auf qualitativ hochwertiges Saatgut für beste Ergebnisse.
  2. Vorbereitung der Aussaatschalen: Nutzen Sie flache Aussaatschalen oder Töpfe mit Drainagelöchern. Füllen Sie diese mit gut durchlässiger Anzuchterde, idealerweise aus einer Mischung aus Torfmoos und Perlit oder spezieller Anzuchterde.
  3. Aussaat der Samen: Streuen Sie die Lavendelsamen gleichmäßig auf die Oberfläche der vorbereiteten Erde. Da Lavendel ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen nur leicht angedrückt, jedoch nicht mit Erde bedeckt werden.
  4. Feuchthalten: Bewässern Sie die Erde vorsichtig mit einer Sprühflasche, sodass sie gleichmäßig feucht, aber nicht durchnässt ist. Vermeiden Sie starkes Gießen, um das Wegschwemmen der Samen zu verhindern.
  5. Bereitstellung von Licht: Stellen Sie die Aussaatschalen an einen hellen, sonnigen Ort wie ein Fensterbrett oder nutzen Sie eine Pflanzenlampe. Lavendelsamen benötigen mindestens 6-8 Stunden Licht pro Tag für eine erfolgreiche Keimung.
  6. Temperaturbeachtung: Halten Sie die Umgebungstemperatur konstant zwischen 10 und 20 °C. Lavendelsamen sind zudem Kaltkeimer; eine Kälteperiode kann die Keimung verbessern. Hierfür können die Aussaatschalen für etwa zwei Wochen in den Kühlschrank gestellt werden.
  7. Abwarten: Die Keimdauer variiert, üblicherweise beträgt diese zwischen 12 und 20 Tagen. In dieser Zeit sollten Sie die Erde kontinuierlich feucht halten, jedoch Staunässe vermeiden.

Wenn die Sämlinge eine ausreichende Größe erreicht haben, können sie, je nach Witterung, in größere Töpfe oder ins Freiland umgesetzt werden. Achten Sie dabei auf einen geeigneten Standort mit einem Pflanzabstand von etwa 30 x 30 cm, um den Pflanzen genügend Platz zur Entfaltung zu geben.

Keimdauer und Pflege der Sämlinge

Die Keimdauer von Lavendelsamen liegt typischerweise zwischen 12 und 20 Tagen. Damit die Sämlinge gesund heranwachsen, sollten Sie folgende Pflegehinweise beachten:

  • Gießen: Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Verwenden Sie eine Sprühflasche, um die Erde vorsichtig zu befeuchten. Zu viel Nässe kann Wurzelfäule verursachen.
  • Licht: Lavendel benötigt ausreichend Licht. Die Sämlinge sollten an einem hellen Standort mit mindestens 6-8 Stunden Licht pro Tag stehen, entweder durch natürliche Sonneneinstrahlung oder ergänzt durch Pflanzenlampen.
  • Temperatur: Eine konstante Umgebungstemperatur zwischen 10 und 20 °C ist ideal. Auch eine Kälteperiode zur Stratifizierung kann die Keimung unterstützen, indem die Samen etwa zwei Wochen im Kühlschrank gelagert werden.
  • Pikieren: Sobald die Keimlinge groß genug sind, um sie zu handhaben, sollten Sie die Pflanzen in einzelne Töpfe pikieren. Dies erfolgt am besten nach etwa zwei Wochen, um den Sämlingen genügend Platz und Nährstoffe zu bieten.
  • Düngen: Beginnen Sie erst ein paar Wochen nach dem Pikieren mit dem Düngen. Verwenden Sie einen milden Flüssigdünger, um die jungen Pflanzen nicht zu überfordern.
  • Abhärtung: Bevor Sie die Lavendelpflanzen ins Freiland setzen, sollten Sie sie schrittweise an die Außenbedingungen gewöhnen. Stellen Sie die Pflanzen zunächst tagsüber für einige Stunden ins Freie und verlängern Sie die Dauer allmählich über ein bis zwei Wochen.
  • Schädlingsschutz: Schützen Sie die jungen Lavendelpflanzen vor Schädlingen und Krankheiten durch regelmäßige Kontrollen und saubere Arbeitsbedingungen.

Indem Sie diese Pflegetipps befolgen, sorgen Sie dafür, dass Ihre Lavendelsämlinge gesund und robust heranwachsen und sich zu prächtigen Pflanzen entwickeln.

Bilder: ooyoo / iStockphoto