Lavendel

Lavendel-Samen-Anzucht: Schritt für Schritt Anleitung

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Angesichts der Tatsache, dass sich insbesondereder Echte Lavendel im Garten gern selbst aussät, erscheint das ansonsten widerwillige Keimen von Lavendelsamen paradox. Tatsächlich keimt Lavendel nur, wenn die Bedingungen stimmen.

Lavendel Samen
AUF EINEN BLICK
Wie sät man Lavendel Samen erfolgreich aus?
Um Lavendelsamen erfolgreich auszusäen, verwende ausgereifte Samen, stratifiziere sie im Kühlschrank für 1-2 Wochen, säe sie in nährstoffarmer Anzuchterde aus und sorge für einen hellen Platz bei ca. 20 °C. Lavendel ist ein Lichtkeimer und benötigt eine niedrige Luftfeuchtigkeit.

Nur ausgereiften Samen verwenden

Lavendelsamen können Sie, im Gegensatz zu den Pflanzen, bereits ab Februar / März auf der Fensterbank bzw. im Gewächshaus vorziehen. Ins Freiland sollte der Samen jedoch erst ausgebracht werden, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Das gilt insbesondere für den empfindlichen Schopflavendel, der ohnehin besser nicht im Freiland kultiviert werden sollte. Im Handel erhalten Sie meist nur Samen des so genannten „Wilden Lavendels“, womit der Echte Lavendel gemeint ist. Diese samenstarke Sorte lässt sich am leichtesten über Samen vermehren, bei allen anderen funktioniert die Methode nicht so gut. Lavandin – der provenzalische Lavendel – ist sogar steril und kann nur über Stecklinge vermehrt werden. Wollen Sie dagegen Lavendelsamen aus dem eigenen Garten verwenden, sollten Sie diese zunächst richtig ausreifen lassen. Die Samen werden direkt nach der Blüte der Pflanze ausgebildet, weshalb Sie die abgeblühten Stängel einfach an der Pflanze lassen.

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Samen möglichst im Kühlschrank stratifizieren

Am besten keimt Lavendelsamen, wenn Sie ihn zuvor stratifizieren, d. h. einer längeren Kälteperiode aussetzen. Allerdings ist diese Maßnahme nicht unbedingt notwendig, da Sie die feinen Körner auch so aussäen können. Die Stratifizierung erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs. Und so gehen Sie dabei vor:

  • Nehmen Sie einen wiederverschließbaren (etwa per Zip-Verschluss) Gefrierbeutel und etwas (wenig) Sand.
  • Befeuchten Sie den Sand leicht und füllen Sie ihn in den Beutel.
  • Legen Sie nun die Samenkörner auf den Sand.
  • Verschließen Sie den Beutel und legen Sie ihn ins Gemüsefach im Kühlschrank.
  • Dort sollten die Samen etwa eine bis zwei Wochen lang lagern.

Anschließend füllen Sie Anzuchttöpfchen mit Anzuchterde und packen den Sand mit den Samenkörnern einfach obendrauf. Ein Abdecken mit Klarsichtfolie sollte unterbleiben, da Lavendel hohe Luftfeuchtigkeit nicht besonders gut verträgt.

Lavendel ist ein Lichtkeimer

Gärtner unterscheiden allgemein zwischen Dunkel- und Lichtkeimern, wobei lichtkeimende Sorten am besten an einem hellen Standort gebracht und zudem möglichst nicht mit Erde bedeckt werden sollten. Stattdessen genügt es, die feinen Samen leicht an die bereits vorher angefeuchtete Erde anzudrücken, beispielsweise mit einem Brett. Halten Sie die Samen gleichmäßig feucht, was mit einer Sprühflasche (21,00€ bei Amazon*) wunderbar funktioniert. Lichtkeimer haben meist sehr feine Samen, die beim Gießen schnell weggeschwemmt werden. Achten Sie darauf, dass der Lavendel es trockener mag, sobald er die ersten Blättchen zeigt.

Lavendelsamen aussäen

Aus Samen gezogene Lavendelpflanzen sind selten sortenrein, d. h. sie unterschieden sich teils beträchtlich in Farbe und Form ihrer Blätter, in der Wuchsform und -höhe sowie manchmal auch in der Farbe ihrer Blüten. Wenn Sie gleich aussehende Pflanzen wünschen, sollten Sie besser auf die Stecklingsvermehrung zurückgreifen. Das Pflanzen der Samen erfolgt auf diese Weise:

  • Im Februar / März vorgezogene Pflanzen blühen meist noch im gleichen Jahr.
  • Verwenden Sie nährstoffarme Anzucht- oder Kräutererde, möglichst keimfrei.
  • Füllen Sie dieses Substrat in Anzuchttöpfchen oder in ein Zimmergewächshaus.
  • Befeuchten Sie die Erde vor der Aussaat.
  • Legen Sie die Samen auf die Erde und bedecken Sie sie nur sehr leicht mit Erde.
  • Achten Sie darauf, dass die Luftfeuchtigkeit niedrig bleibt – im Gewächshaus sollten sich keine Tropfen bilden.
  • Die Sämlinge brauchen einen hellen Platz sowie Temperaturen um die 20 °C.
  • Die Keimung erfolgt nach ein bis zwei Wochen, kann aber auch deutlich länger dauern.

Tipps & Tricks

Sie können die Sämlinge pikieren und im Abstand von mindestens fünf Zentimetern voneinander pflanzen, sobald sich nach den Keimblättern die ersten Blättchen zeigen. Kürzen Sie die Wurzeln mit einer sauberen Nagelschere etwas ein, dann verzweigen sie sich besser.

IJA