Schopflavendel pflanzen & pflegen: Der komplette Leitfaden
Der Schopflavendel (Lavandula stoechas) ist eine beliebte Garten- und Kübelpflanze, die mit ihren auffälligen Blütenständen und ihrem aromatischen Duft begeistert. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Kultivierung von Schopflavendel, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Überwinterung.
- Wuchs
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- Blätter
- Blüte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Schopflavendel richtig pflanzen
- Schopflavendel pflegen
- Schopflavendel richtig schneiden
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Schopflavendel vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- Verwendung
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Schopflavendel, auch als Schmetterlingslavendel bekannt, wächst als buschiger, aufrechter Halbstrauch und erreicht eine Höhe und Breite von 30 bis 100 Zentimetern. Die stark verzweigten, blattreichen Triebe erzeugen ein kompaktes Erscheinungsbild, das sich ideal für Kübel- oder Balkonpflanzungen eignet.
Es gibt verschiedene Sorten, die sich in Größe und Blütenfarbe unterscheiden. Kleinere Sorten eignen sich besonders für Pflanzkästen, während größere bis zu einem Meter hoch werden und in Kübeln gut zur Geltung kommen.
Diese mediterrane Pflanze bevorzugt sonnige Standorte und durchlässige, leicht sandige Böden. Schopflavendel ist sehr trockenheitsresistent und benötigt wenig Wasser, was ihn zu einer pflegeleichten Wahl macht.
Blätter
Die immergrünen, gegenständigen Blätter des Schopflavendels sind etwas ledrig und lanzettlich geformt. Sie werden etwa vier Zentimeter lang und laufen an beiden Enden spitz zu. Junge Blätter sind silbrig-grün, während ältere Blätter eine dunklere Farbe annehmen. Im Aussehen und Duft ähneln die Blätter Kiefernnadeln.
Blüte
Die auffälligen Blüten des Schopflavendels bestehen aus ährenförmigen Blütenständen mit haarschopfartigen, hellvioletten Hochblättern. Die duftenden Blütenrispen sind fünf bis acht Zentimeter lang und malvenfarben, begleitet von bräunlich-filzigen Tragblättern.
Die Blütezeit variiert je nach Sorte und reicht von Ende Mai bis Anfang September, wobei die Blütenfarbe von klassischem Violett bis Rosa und Weiß reicht. Der Duft ist intensiver als der des Echten Lavendels und erinnert stark an Kampfer.
Der Schopflavendel zieht zahlreiche Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an, was ihn zu einer wertvollen Pflanze für naturnahe Gärten macht.
Welcher Standort ist geeignet?
Als typische Mittelmeerpflanze bevorzugt der Schopflavendel einen vollsonnigen Standort mit mindestens vier Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Je wärmer und trockener der Standort, desto besser entwickeln sich die ätherischen Öle, was den Duft intensiviert.
Ein idealer Standort bietet:
- Vollsonnige Lage, gern auch mit Mittagssonne
- Schutz vor kaltem Wind und Zugluft
- Durchlässigen, leicht sandigen, kalkarmen Boden mit einem sauren bis neutralen pH-Wert
Für die Kübelpflanzung eignen sich Terrakottatöpfe (4,00€ bei Amazon*) und eine Mischung aus Blumenerde und Sand oder handelsübliche Kräuter- oder Kakteenerde.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Schopflavendel gedeiht am besten in gut durchlässigem, leicht sandigem Boden. Wählen Sie einen kalkarmen und sauren bis neutralen pH-Wert von 5 bis 8. Schwere, kalkhaltige Böden sind ungeeignet, da sie zu Wurzelfäule führen können.
Für die Kübelpflanzung empfiehlt sich eine Mischung aus Blumenerde und Sand im Verhältnis 2:1 oder handelsübliche Kräuter- oder Kakteenerde.
Schopflavendel richtig pflanzen
Mitte Mai, nach den Eisheiligen, ist die beste Pflanzzeit für Schopflavendel. Gehen Sie wie folgt vor:
- Unkrautfreien Pflanzort wählen
- Pflanzabstand von etwa 30 Zentimetern einhalten
- Durchlässigen, sandigen Boden verwenden oder bei Bedarf Sand einmischen
- Terrakottatöpfe für die Kübelpflanzung nutzen, da sie überschüssige Feuchtigkeit verdunsten lassen
- Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben einfüllen
Setzen Sie gekauften Schopflavendel immer in ein größeres Gefäß um.
Schopflavendel pflegen
Schopflavendel benötigt nur mäßige Wassergaben. Verwenden Sie kalkarmes Wasser wie Regenwasser oder abgekochtes, gefiltertes Leitungswasser. Staunässe ist zu vermeiden, entleeren Sie deshalb Untersetzer nach dem Gießen.
Folgende Pflegemaßnahmen sind wichtig:
- Gießen: Nur bei trockener oberster Erdschicht gießen.
- Düngen: Im Frühjahr mäßig mit organischem Langzeitdünger wie Hornspänen düngen.
- Boden: Keine Verwendung von Rindenmulch. Schopflavendel bevorzugt humusarme, mineralische Böden.
- Rückschnitt: Im Sommer die Triebe um die Hälfte kürzen, nicht ins verholzte Holz schneiden. Verblühte Blütenstände regelmäßig entfernen.
Für die Winterzeit ist Schopflavendel nur bedingt winterhart. Schützen Sie gut eingewurzelte Pflanzen mit Vlies oder Reisig. Topfpflanzen überwintern am besten an einem hellen, frostfreien Ort bei fünf bis zehn Grad Celsius.
Schopflavendel richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt im Frühjahr und Sommer fördert die Blütenbildung und sorgt für eine kompakte Form. Im Frühjahr sollten Sie die Triebe um die Hälfte kürzen, ohne ins verholzte Holz zu schneiden. Ein weiterer Rückschnitt im Sommer um ein Drittel verlängert die Blütezeit.
Beim Schneiden beachten Sie bitte folgende Schritte:
- Schneidwerkzeug reinigen
- Triebe handlich zusammennehmen
- Triebe um ein bis zwei Drittel kürzen, verholzte Bereiche vermeiden
- Krankhafte oder vertrocknete Triebe vollständig entfernen
Ein starker Rückschnitt ins alte Holz sollte nur in Ausnahmefällen erfolgen.
So kommt die Pflanze über den Winter
Schopflavendel ist nicht frosthart und benötigt winterlichen Schutz. Gut eingewurzelte Pflanzen können mit Vlies oder Reisig im Freien überwintern. Junge Pflanzen überwintern am besten an einem hellen, frostfreien Ort bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius.
Während der Überwinterung benötigt Schopflavendel nur wenig Wasser. Es ist wichtig, die Erde leicht feucht zu halten, ohne dass diese vollständig austrocknet.
Im Februar beginnen Sie, die Pflanze langsam an wärmere Temperaturen zu gewöhnen und einen Rückschnitt sowie das Umtopfen vorzunehmen. Das Umtopfen fördert den Austrieb und die Blütenbildung im Frühjahr.
Schopflavendel vermehren
Schopflavendel kann durch Aussaat oder Stecklinge vermehrt werden:
Für die Aussaat:
- Ab Februar in nährstoffarmer Anzuchterde beginnen
- Samen leicht andrücken und mit wenig Erde bedecken
- Oberfläche feucht halten und an einem hellen, warmen Platz aufstellen
- Nach den letzten Frösten ins Freiland umpflanzen
Für die Stecklingsvermehrung:
- Im Frühjahr Jungtriebe abschneiden
- Triebspitzen kürzen und untere Blätter entfernen
- Stecklinge in feuchte Anzuchterde stecken und abdecken
- Gefäß an einem hellen, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufstellen
- Regelmäßig lüften und feucht halten
- Neue Blätter signalisieren Anwachsen und die Stecklinge können umgepflanzt werden
Sorten & Arten
Schopflavendel bietet verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben und Duftintensitäten. Hier sind einige gängige Sorten:
- ‚Anouk‘: Sehr intensiver Duft, dunkelviolette Blüten, silbergraues Laub, bestens für Kübel geeignet.
- ‚Kew Red‘: Rote Blütenköpfe mit weißen Hochblättern, besonders verlockender Duft.
- ‚Marshwood‘: Üppige und lang anhaltende Blüte, robustes Wachstum.
- ‚New Madrid‘-Serie: Großblumige Sorten in Violett, Rot, Rosa und Weiß, geringere Duftintensität.
Besonders in England findet man eine umfangreiche Auswahl an Schopflavendel-Sorten.
Krankheiten & Schädlinge
Beim Schopflavendel treten Krankheiten meist durch Pflegefehler wie Staunässe auf. Häufige Probleme sind Schimmel und Wurzelfäule. Schädlinge werden durch die ätherischen Öle meist abgewehrt, können aber bei geschwächten Pflanzen durchaus vorkommen.
Vermeiden Sie folgende Krankheiten:
- Schimmel: Bei übermäßiger Feuchtigkeit.
- Wurzelfäule: Durch schlechte Drainage und zu viel Wasser.
- Stängelgrundfäule: Eine Pilzerkrankung, die bei zu feuchten Standorten auftritt.
Mögliche Schädlinge:
- Gallmücken
- Blattkäfer
- Raupen von Wickler-Motten
- Blattläuse
Gesunde, gut gepflegte Pflanzen sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge.
Verwendung
Schopflavendel wird häufig als Kübel- oder Balkonpflanze genutzt. Im Garten eignet er sich gut für Kräuterbeete, Beeteinfassungen, Steingärten und Staudenbeete.
Die Blüten und Stiele können getrocknet und für Duftsäckchen, Potpourris, Badezusätze oder zur Aromatisierung von Schrankwäsche verwendet werden.
In der Küche nutzt man Schopflavendel seltener als den Echten Lavendel. Die Blätter können jedoch als Gewürz für Geflügel- und Fischgerichte dienen. Schopflavendeltee hat eine beruhigende und krampflösende Wirkung.
Als Schnittblume verleiht Schopflavendel Sträußen ein besonderes Aroma und eignet sich gut für dekorative Vasenarrangements.
Der starke Duft des Schopflavendels bietet auch Vorteile im biologischen Pflanzenschutz, indem er viele Schädlinge abwehrt und benachbarte Pflanzen schützt.
Häufig gestellte Fragen
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Ernte von Schopflavendel?
Der ideale Zeitpunkt, um Schopflavendel zu ernten, ist kurz bevor die Blüten vollständig aufblühen. In diesem Stadium enthalten die Blüten die meisten ätherischen Öle, was ihren Duft und ihre Wirksamkeit maximiert.
Kann man Schopflavendel für die Herstellung von Lavendelöl verwenden?
Schopflavendel wird grundsätzlich weniger für die Gewinnung von Lavendelöl verwendet als der Echte Lavendel, da er weniger ätherisches Öl enthält und sich der Duft stark unterscheidet. Der Echte Lavendel hat einen süßlicheren Duft, während der Schopflavendel eher kampferartig riecht.
Wie wirkt Schopflavendel in der Aromatherapie?
Schopflavendelöl hat antibiotische und antivirale Eigenschaften und wird oft bei Atemwegsproblemen sowie bei Hautirritationen eingesetzt. Sein intensiver Duft wirkt beruhigend und hilft, Spinnen und andere Insekten fernzuhalten.
Kann man Schopflavendel direkt im Garten aussäen?
Ja, Schopflavendel kann im Garten ausgesät werden, bevorzugt ab Februar. Schopflavendel ist ein Lichtkeimer, daher sollten die Samen nur leicht angedrückt und mit wenig Erde bedeckt werden. Bei guten Bedingungen sät sich Schopflavendel sogar oft von selbst aus, wenn die Blüten nicht vor der Samenreife entfernt werden.