Lavendel

Lavendel überwintern: So schützen Sie Ihre Pflanzen richtig

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Lavendel ist eine beliebte Gartenpflanze, die mit ihren duftenden Blüten und ihrer Anspruchslosigkeit überzeugt. Um die Überwinterung zu sichern und im Frühjahr eine reiche Blüte zu fördern, sind jedoch einige Punkte zu beachten.

Lavendel überwintern

Lavendel überwintern: Die richtige Vorbereitung

Die Überwinterung von Lavendel beginnt schon im Spätsommer mit der richtigen Vorbereitung, um sicherzustellen, dass die Pflanze gesund bleibt und im Frühjahr wieder kräftig austreibt.

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Arten und ihre Winterhärte

Je nach Lavendelart bestehen große Unterschiede in der Winterhärte. Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) ist wesentlich frosthärter als Schopflavendel (Lavandula stoechas), der empfindlich auf Kälte reagiert. Es ist daher wichtig, die Art des gepflanzten Lavendels zu kennen, um entsprechende Maßnahmen zu treffen.

Rückschnitt im Sommer

Ein Rückschnitt direkt nach der Blüte im Sommer fördert die Aushärtung neuer Triebe und bereitet den Lavendel auf den Winter vor. Werden die Triebe zu spät geschnitten, könnten sie durch Frost absterben.

Standortwahl

Ein geeigneter Standort erhöht die Winterhärte deutlich. Lavendel bevorzugt einen sonnigen, windgeschützten Platz mit durchlässigem Boden:

  • Freiland-Beete: Ein sonniger Standort, der im Winter halbschattig sein kann, schützt vor austrocknender Wintersonne. Ein windgeschützter Platz, etwa in der Nähe einer Mauer, ist ideal.
  • Töpfe und Kübel: Stellen Sie Pflanzgefäße an einen geschützten Ort, idealerweise an einer nach Süden ausgerichteten Hauswand, um von der winterlichen Wärme zu profitieren.

Boden- und Substratvorbereitung

Lavendel gedeiht am besten in gut durchlässigen, eher trockenen und kalkhaltigen Böden. Um Staunässe zu vermeiden, die im Winter zu Wurzelfäule führen kann, sollte dem Boden Sand oder Splitt beigemischt werden.

Drainageschicht im Topf

Für Topfpflanzen empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben am Boden des Gefäßes, die Staunässe verhindert. Gute Wasserabzugslöcher sind unerlässlich, um Frostschäden zu verhindern.

Rechtzeitige Umpflanzung

Eine Neuanpflanzung von Lavendel sollte nach Möglichkeit im Frühjahr erfolgen. So hat die Pflanze genug Zeit, sich zu etablieren und kräftige Wurzeln zu entwickeln, bevor die kalte Jahreszeit beginnt.

Schutzmaßnahmen

Je nach Lavendelart und Standort können verschiedene Schutzmaßnahmen notwendig sein:

  • Mulch und Reisig: Eine Schicht aus Mulch oder Reisig um die Pflanzenbasis im Beet schützt die Wurzeln vor extremer Kälte.
  • Noppenfolie und Jute: Töpfe und Kübel sollten mit Noppenfolie oder Jutegewebe eingewickelt werden, um den Wurzelballen vor Frost zu schützen. Stellen Sie die Gefäße erhöht auf eine Styroporplatte oder Holz, um Bodenfrost zu reduzieren.

Mit diesen Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass Ihr Lavendel gesund und kräftig durch den Winter kommt und im Frühjahr wieder in voller Pracht erblüht.

Winterschutz für Lavendel

Lavendel, ob im Beet oder im Topf, benötigt einen effektiven Winterschutz, um Kälte und potenzielle Feuchtigkeitsschäden zu überstehen.

Winterschutz für Lavendel im Beet

Lavendel im Beet kann bei richtiger Pflege den Winter gut überstehen, jedoch sind Schutzmaßnahmen insbesondere für frostempfindlichere Arten wie Schopflavendel empfehlenswert:

  • Mulchschicht: Eine Schicht aus Rindenmulch, Laub oder Stroh schützt die empfindlichen Wurzeln vor extremer Kälte.
  • Reisig oder Tannenäste: Eine Bedeckung mit Reisig oder Tannenästen bietet zusätzlichen Schutz vor Wind, Frost und Sonne. Dies verhindert auch, dass die Pflanzen bei kalten, sonnigen Tagen austrocknen.
  • Gartenvlies oder Kokosmatten: Bei starken Frösten, insbesondere unter -15 °C, schützt eine Abdeckung aus Gartenvlies oder Kokosmatten die Pflanzen zusätzlich vor extremer Kälte.

Winterschutz für Lavendel im Topf

Lavendel im Topf benötigt besondere Aufmerksamkeit, da die Pflanze im Gefäß stärker dem Frost ausgesetzt ist:

  • Isolierung: Wickeln Sie den Topf mit Noppenfolie und Jutegewebe ein, um den Wurzelballen zu schützen. Alternativ kann der Topf auch in eine Holzkiste gestellt und mit Rindenmulch gefüllt werden.
  • Erhöhter Standplatz: Stellen Sie den Topf auf eine isolierende Unterlage wie Styropor oder Holz. Dies verhindert direkten Kontakt des Topfes mit dem kalten Boden und schützt vor Bodenfrost.
  • Geschützter Standort: Platzieren Sie den Topf an einer geschützten Stelle, vorzugsweise nah an einer Hauswand, um zusätzlichen Schutz vor Wind und Nässe zu bieten.

Besonders frostempfindliche Arten wie der Schopflavendel sollten nach Möglichkeit in einen hellen, frostfreien Raum bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius gebracht werden. Geeignet sind beispielsweise unbeheizte Garagen, Wintergärten oder helle Kellerräume.

Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihr Lavendel gut durch den Winter kommt und im Frühjahr kräftig austreibt.

Lavendel im Winter gießen

Im Winter benötigt Lavendel nur sehr wenig Wasser, da die Pflanze in dieser Phase eine Ruhezeit durchläuft. Übermäßige Wässerung führt leicht zu Wurzelfäule, da die Pflanze sehr empfindlich gegenüber Staunässe ist.

Lavendel im Beet

  • Gießen bei frostfreiem Boden: Gießen Sie Ihren Lavendel im Freien nur, wenn der Boden nicht gefroren ist, um Schäden durch gefrierendes Wasser zu vermeiden.
  • Sparsam gießen: In der kalten Jahreszeit reicht es, die Pflanze leicht zu wässern, besonders an sonnigen Wintertagen, um Austrocknung zu verhindern.

Lavendel im Topf

  • Regelmäßige, sparsame Wassergaben: Topflavendel benötigt mehr Aufmerksamkeit, da die Erde im Topf schneller austrocknen kann. Gießen Sie in den kalten Monaten sehr sparsam und stellen Sie sicher, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann.
  • Auf den Standort achten: Stellen Sie den Topf an einen geschützten Ort, idealerweise an eine Hauswand, die nach Süden ausgerichtet ist, um vor direktem Bodenfrost und kaltem Wind zu schützen.
  • Frostfreie Tage nutzen: Nutzen Sie frostfreie Tage für das Gießen, damit das Wasser nicht im Boden gefriert und den Wurzelballen schädigt.

Mit diesen Tipps stellen Sie sicher, dass Ihr Lavendel auch im Winter gut mit Wasser versorgt ist, ohne Wurzelfäule oder Frostschäden zu riskieren.

Schopflavendel überwintern

Schopflavendel (Lavandula stoechas) ist besonders frostempfindlich und benötigt sorgfältige Maßnahmen, um gut durch den Winter zu kommen, da er Temperaturen unter -5 °C nur bedingt standhalten kann.

Überwinterung im Raum

Überwintern Sie den Schopflavendel idealerweise in einem hellen, kühlen Raum bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Geeignete Orte sind:

  • Unbeheizte Wintergärten
  • Kühle Treppenhäuser
  • Ungeheizte Garagen
  • Helle Kellerräume

Während dieser Zeit benötigt der Schopflavendel sehr wenig Wasser. Gießen Sie ihn sparsam, sodass die Erde nicht vollständig austrocknet.

Überwinterung im Freiland

In sehr milden Regionen kann Schopflavendel auch im Freiland überwintern, sofern er gut eingewurzelt und schon älter ist. Geeignete Schutzmaßnahmen sind:

  • Bedecken Sie die Pflanze mit Laub, Reisig oder Vlies, um sie vor Kälteeinwirkung und Wintersonne zu schützen.
  • Achten Sie darauf, dass der Boden gut durchlässig ist, um Staunässe zu vermeiden.

Sinken die Temperaturen dauerhaft unter -5 °C, besteht jedoch ein erhebliches Risiko, dass der Schopflavendel im Freiland nicht überlebt.

Vorbereitung auf den Frühling

Ab Februar sollten Sie den Schopflavendel langsam wieder an wärmere Temperaturen gewöhnen. Stellen Sie ihn an trüben Tagen stundenweise ins Freie. Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, kann die Pflanze dann dauerhaft ins Freie umziehen. Zu diesem Zeitpunkt empfiehlt es sich, den Schopflavendel zurückzuschneiden und bei Bedarf umzutopfen, um neuem Blütenwachstum Raum zu geben.

Der richtige Zeitpunkt zum Rückschnitt

Der Rückschnitt von Lavendel sollte unbedingt im Frühjahr vorgenommen werden, nachdem die Gefahr von Dauerfrost vorüber ist. Dies ist der ideale Zeitpunkt, um die Pflanze auf die kommende Wachstumsperiode vorzubereiten. Der optimale Zeitraum für den Rückschnitt liegt zwischen Ende Februar und Anfang April.

Vorgehensweise beim Rückschnitt

  • Frühjahrsschnitt: Schneiden Sie den Lavendel im Frühjahr stark zurück, allerdings nicht zu sehr ins alte, verholzte Holz. Ein Rückschnitt um etwa zwei Drittel der Pflanze ist empfehlenswert. Dies fördert einen dichten, buschigen Wuchs und verhindert das Verkahlen der Pflanze.
  • Kontrolle der Triebe: Entfernen Sie dabei alle vertrockneten oder erfrorenen Triebe, indem Sie diese direkt über dem Boden abschneiden. Junge, grüne Triebe sollten jedoch nicht vollständig abgeschnitten werden, da verholzte Stellen nur schlecht wieder austreiben.
  • Vermeidung von Spätschäden: Verzichten Sie darauf, den Lavendel im späten Winter oder sofort nach stärkeren Frostperioden zu schneiden, da dies die Pflanze schwächen kann.

Durch den richtigen Rückschnitt unterstützen Sie das gesunde Wachstum Ihres Lavendels, sodass die Pflanze im Frühjahr kräftig austreiben und ihre prachtvollen Blüten entfalten kann.

Bilder: tatyana_tomsickova / iStockphoto