Lavendel

Lavendel selbst vermehren: So gelingt es Ihnen leicht

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Lavendel gehört zu den Sträuchern, von denen man eigentlich nicht genug haben kann. Insbesondere Lavendelhecken sind ein wunderbarer Blickfang – ob zum Einrahmen des Hauses, als Weg- oder als Beetbegrenzung. Allerdings sind Lavendelpflanzen in größeren Mengen nicht unbedingt günstig. Deshalb können Sie natürlich auch versuchen, die Pflanze selbst zu vermehren – das ist billiger und macht obendrein noch mehr Spaß.

Lavendel vermehren
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Lavendel vermehren?
Lavendel lässt sich durch Vermehrung über Samen, Stecklinge oder Absenker züchten. Vermehrung über Samen ist anspruchsvoll, während Stecklings- und Absenker-Methoden einfacher und erfolgversprechender sind. Jungpflanzen sollten früh umgesetzt werden, um Stress zu minimieren.

Vermehrung über Samen

Eine Vermehrung über Samen ist beim Lavendel nicht ganz einfach. Das liegt einerseits daran, dass die im Handel erhältlichen Lavendelsamen in der Regel nicht sortenrein sind, ist aber andererseits auch darin begründet, dass die Samen bestimmte Bedingungen zum Keimen und Wachsen benötigen. Lavendel ist ein Lichtkeimer, d. h. er darf beim Einsäen nicht mit Erde bedeckt werden, sondern braucht einen möglichst hellen Platz. Außerdem sollten Sie die Samenkörnchen bereits im Februar / März auf der Fensterbank vorziehen, damit die Pflänzchen noch im selben Jahr blühen. Ansonsten können Sie den Lavendel erst nach den Eisheiligen direkt ins Beet ausbringen, wenn garantiert keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Für die Anzucht können Sie spezielles Anzuchtsubstrat nehmen oder auch nährstoffarme Kräutererde.

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Lavendel sät sich manchmal selbst aus

Insbesondere der Echte Lavendel bildet sehr viele Samen aus, die – sofern sie sich an ihrem Standort wohlfühlen – oft sehr zahlreich auflaufen. Diese Jungpflanzen können Sie entweder auszupfen, wachsen lassen oder auch an einen anderen Platz umpflanzen. Dazu müssen Sie sie möglichst früh ausgraben, am besten dann, wenn neben den beiden Keimblättchen nur wenige zarte Blätter vorhanden sind. Je jünger ein Lavendel ist, desto leichter lässt er sich umsetzen – und desto eher übersteht er diese Prozedur.

Lavendel über Stecklinge vermehren

Eher noch als über Samen lässt sich Lavendel über Stecklinge vermehren. Diese Methode ist längst nicht so aufwändig wie die Samenvermehrung und zudem erfolgversprechender. Außerdem können Sie sicher sein, dass dabei tatsächlich Lavendel der gewünschten Sorte herauskommt – über Samen vermehrter Lavendel kann ganz anders aussehen als die Mutterpflanze. Die Stecklinge können Sie beim Schneiden im Frühjahr sowie im Sommer entnehmen.

  • Wählen Sie dafür etwa 10 bis 15 Zentimeter lange, junge Triebe.
  • Diese sollten mindestens etwa zwei bis drei Blätter tragen.
  • Schneiden Sie die Stecklinge so ab, das eine schräge Schnittfläche entsteht.
  • Das erleichtert der Jungpflanze schließlich die Wasseraufnahme.
  • Verwenden Sie ein scharfes und sauberes Messer.
  • Entfernen Sie eventuell vorhandene Blätter im unteren Bereich.
  • Tauchen Sie die Schnittfläche in ein Bewurzelungspulver (12,00€ bei Amazon*).
  • Dieses sollte ein Bewurzelungshormon enthalten.
  • Pflanzen Sie den Steckling entweder gleich ins Beet oder in einen Topf mit nährstoffarmer Erde.
  • Halten Sie die Jungpflanze feucht, aber nicht nass.
  • Nicht Düngen! Aufgrund der noch fehlenden Wurzeln kann die Pflanze noch keinen Dünger aufnehmen.
  • Der Steckling wird innerhalb weniger Wochen wurzeln.
  • Dies erkennen Sie daran, dass er neue Triebe ausbildet.

Jungpflanzen über Absenker züchten

Neben der Stecklingsvermehrung funktioniert beim Lavendel auch das Züchten von Jungpflanzen über so genannte Absenker sehr gut. Im Gegensatz zu Stecklingen werden Absenker erst dann von der Mutterpflanze abgeschnitten, wenn sie selbst ausreichend Wurzeln gebildet haben. Bis dahin versorgt die Mutterpflanze ihre Ableger weiterhin mit Wasser und Nährstoffen.

  • Wählen Sie einen oder mehrere Zweige aus, die möglichst nah am Boden wachsen.
  • Graben Sie ein kleines Loch unterhalb dieses Zweiges.
  • Biegen Sie den Zweig herunter (Vorsicht: Nicht abbrechen!) und platzieren Sie ihn mittig in das Pflanzloch.
  • Dabei sollte der obere, blühende Teil auf der anderen Seite herausschauen.
  • Bedecken Sie das Loch mit Erde und beschweren Sie die Stelle mit einem Stein o. ä.
  • Ansonsten kann es passieren, dass der Absenker einfach herausrutscht.

Absenker brauchen wesentlich länger als Stecklinge, um Wurzeln zu schlagen. Sie sollten die Jungpflanze noch für etwa drei bis vier Monate an der Mutterpflanze belassen, bis sie sich zuverlässig verwurzelt hat. Anschließend können Sie sie entweder an ihrem Standort belassen, umsetzen oder in einen Topf pflanzen. Aufgrund dessen, das die Pflanze so lange zum Wurzeln braucht, sollten Absenker möglichst früh gesetzt werden – am besten schon im Mai oder spätestens im Juni.

Tipps & Tricks

Lavendel lässt sich zwar auf vielfältige Weise vermehren, doch das Teilen des Strauches ist in der Regel nicht möglich. Lavendel ließe sich nur teilen, wenn er an mehreren Stellen im Boden gewurzelt hätte. Dies ist jedoch meist nicht der Fall. Zudem verholzt älterer Lavendel, was eine eventuelle Teilung noch einmal erschwert.

IJA