Lavendel

Lavendel verholzt: Tipps gegen Verkahlung & für mehr Blüten

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Lavendel verzaubert mit seinem Duft und seiner Blütenpracht, neigt jedoch mit zunehmendem Alter zur Verholzung. Dieser Artikel erläutert die Ursachen und Auswirkungen der Verholzung, gibt praktische Tipps zur Vorbeugung und zeigt, wie Sie stark verholzten Lavendel durch gezielten Rückschnitt revitalisieren können.

Lavendel verholzt

Warum verholzt Lavendel?

Die Verholzung gehört zum natürlichen Alterungsprozess des Lavendels. Als Halbstrauch beginnt er oft schon nach wenigen Jahren von unten her zu verholzen, wodurch er an Stabilität gewinnt und besser gegen Wind und Wetter gewappnet ist.

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Eine starke Verholzung kann jedoch dazu führen, dass der Lavendel an Attraktivität einbüßt. Die Pflanze verkahlt von unten, und an den alten Trieben bilden sich kaum noch neue Blüten und Blätter. Um dem entgegenzuwirken und die typische Fülle und Blütenpracht des Lavendels zu erhalten, ist die richtige Pflege essentiell. Neben einem regelmäßigen Rückschnitt spielen auch der Standort und die Wassergaben eine wichtige Rolle.

Wie kann man Verholzung vorbeugen?

Wie kann man Verholzung vorbeugen?

Ein regelmäßiger Rückschnitt bewahrt Lavendel vor vorzeitiger Verholzung

Um eine vorzeitige Verholzung zu vermeiden und die Gesundheit Ihrer Lavendelpflanze zu erhalten, ist ein regelmäßiger Rückschnitt unerlässlich. Dabei sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Frühjahrsschnitt: Nach dem letzten Frost können Sie Ihre Lavendelpflanzen kräftig zurückschneiden. Kürzen Sie die Triebe um etwa zwei Drittel, wobei Sie kurz vor dem verholzten Bereich ansetzen sollten. Wichtig ist, nicht in das alte Holz zu schneiden, um die Pflanze nicht zu schädigen.
  • Sommerschnitt: Nach der ersten Blüte empfiehlt sich ein leichter Rückschnitt, um eine zweite Blüte anzuregen. Entfernen Sie dazu die verblühten Blütenstände. Dieser Schnitt fördert nicht nur eine erneute Blüte, sondern trägt auch zu einem buschigeren und kompakteren Wuchs bei.
  • Kein Herbstschnitt: Im Herbst sollten Sie auf einen Rückschnitt verzichten, da der Lavendel in dieser Zeit Kraft für die kalte Jahreszeit sammeln muss. Die Blätter dienen als natürlicher Schutz vor Frost. Ein Schnitt würde die Pflanze unnötig schwächen und ihre Winterhärte beeinträchtigen.

Was tun bei stark verholztem Lavendel?

Was tun bei stark verholztem Lavendel?

Intensiver Rückschnitt kann stark verholztem Lavendel neues Leben einhauchen

Bei stark verholztem Lavendel kann ein intensiver Rückschnitt oft die letzte Möglichkeit sein, um die Pflanze zu retten und ihr zu neuer Vitalität zu verhelfen. Am besten führen Sie diesen im Frühling durch, um den Lavendel nicht zusätzlich durch ungünstige Witterung zu belasten.

Es gibt zwei Möglichkeiten für den Rückschnitt bei stark verholztem Lavendel:

  • Vorsichtiger Rückschnitt: Entfernen Sie zunächst die ältesten und am stärksten verholzten Äste nah am Stamm. Die Schnittstellen können Sie mit Holzteer oder Birkenpech behandeln, um die Wundheilung zu unterstützen. Kürzen Sie anschließend die weniger verholzten Triebe, sodass die Schnitte oberhalb junger Triebe oder Verzweigungen liegen. Diese Methode minimiert das Risiko eines zu starken Eingriffs und fördert die Neubildung von Trieben.
  • Radikaler Rückschnitt: Bei extrem verholztem Lavendel, bei dem ein vorsichtiger Schnitt nicht mehr erfolgversprechend ist, kann ein radikaler Rückschnitt erforderlich sein. Dabei wird der Lavendel bis auf 5-10 cm über dem Boden zurückgeschnitten. Bei dieser Methode besteht jedoch ein höheres Risiko, dass die Pflanze nicht überlebt. Sie sollte daher als letztes Mittel in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen Maßnahmen keine Besserung bringen.

Ein radikaler Rückschnitt stellt immer eine Art „Notoperation“ dar, die nur bei stark verholztem Lavendel in Erwägung gezogen werden sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Pflanze erholt und neu austreibt, hängt stark von ihrer Vitalität und dem Schnittzeitpunkt ab. Die besten Ergebnisse werden oft erzielt, wenn der Schnitt im Frühjahr erfolgt, da die Pflanze dann ihre Energie in das Wachstum der neuen Triebe investieren kann.

Tipps für die Pflege von Lavendel

Tipps für die Pflege von Lavendel

Lavendel gedeiht in sonniger Lage optimal

Die richtige Pflege ist entscheidend, damit Ihr Lavendel optimal gedeiht. Hier ein Überblick über die wichtigsten Punkte:

  • Sonniger Standort: Ein sonniger Platz ist ideal für das Wachstum und die Blütenbildung des Lavendels. Die Pflanze liebt Licht und benötigt täglich mehrere Stunden direkte Sonneneinstrahlung.
  • Durchlässiger, mineralischer Boden: Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Ein mineralischer Boden ohne übermäßigen Kompost- oder Düngereinsatz fördert ein gesundes Wachstum, da zu viele Nährstoffe das Triebwachstum negativ beeinflussen können.
  • Mäßige Wassergaben: Lavendel ist trockenheitsresistent und sollte nur sparsam gegossen werden, insbesondere in längeren Trockenperioden. Überprüfen Sie vor dem Gießen, ob die Erde an der Oberfläche bereits trocken ist.
  • Verzicht auf Dünger: Eine Überdüngung schadet dem Lavendel mehr als sie ihm nützt. Vermeiden Sie daher die Gabe von Dünger oder Kompost, um ein übermäßiges Wachstum und eine Beeinträchtigung der Standfestigkeit zu verhindern. Die natürliche Nährstoffarmut des Bodens fördert stattdessen die Blütenbildung und die Intensität des Duftes.
  • Mulchen mit Kies: Anstelle von organischem Mulchmaterial wie Rindenmulch empfiehlt es sich, die Erdoberfläche um den Lavendel herum mit einer dünnen Kiesschicht zu mulchen. Dies unterstützt die Drainage und beugt Staunässe vor.
Bilder: romrodinka / iStockphoto