Lavendel

Lavendel richtig düngen: Mythen und Fakten aufgedeckt

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Lavendel ist genügsam, doch die richtige Düngung fördert Wachstum und Blütenpracht. Dieser Artikel erklärt, wann, wie und womit Sie Lavendel im Beet und Topf optimal düngen.

Lavendel düngen

Düngezeitpunkt für Lavendel

Damit Ihr Lavendel optimal gedeiht, ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Düngung zu wählen. Beginnen Sie im Frühjahr, vorzugsweise im März oder April, sobald die Wachstumsphase einsetzt. Zu dieser Zeit erwacht Lavendel aus seiner Winterruhe und benötigt Nährstoffe, um kräftig auszutreiben und zahlreiche Blüten zu entwickeln.

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Einmal jährlich eine Düngergabe im Frühjahr ist für Lavendel im Beet ausreichend. Lavendel im Topf hingegen profitiert von einer zweiten Düngung zur Jahresmitte, etwa Ende Juni bis Anfang Juli. Während das Frühjahr die Phase des kräftigen Wachstums unterstützt, sorgt die Düngung im Sommer dafür, dass der Lavendel auch während der heißesten Monate ausreichend versorgt ist und seine Blühfreudigkeit beibehält.

Achten Sie darauf, den Lavendel nicht zu spät im Jahr zu düngen, insbesondere nicht im Herbst. Da die Pflanzen dann in die Winterruhe gehen, kann eine späte Düngung das Austreiben und die Frostempfindlichkeit negativ beeinflussen.

Düngezeiten für Lavendel im Überblick

Im Freiland:

  • Frühjahr (März/April): Hauptdüngung für kräftiges Wachstum und Blütenbildung.

Im Topf:

  • Frühjahr (März/April): Stimuliert das Wachstum zu Beginn der Saison.
  • Sommer (Ende Juni/Juli): Zusätzliche Nährstoffzufuhr für anhaltende Gesundheit und Blühfreudigkeit.

Der richtige Dünger für Lavendel

Lavendel ist an die nährstoffarmen Böden seiner mediterranen Heimat angepasst und benötigt daher nur sparsame Düngergaben. Übermäßiges Düngen kann der Pflanze eher schaden, als ihr nutzen. Um Lavendel optimal zu versorgen, sollten Sie folgende Düngerarten in Betracht ziehen:

Organische Dünger

Kompost: Eine geringe Menge Kompost, die im Frühjahr in den Boden eingearbeitet wird, versorgt den Lavendel langsam und langfristig mit Nährstoffen. Kompost hat den Vorteil, dass er den Boden langfristig verbessert und die Aktivität der Mikroorganismen fördert.

Hornspäne: Hornspäne zersetzen sich langsam und bieten eine gleichmäßige Nährstoffzufuhr über mehrere Monate. Beim Einpflanzen können Sie eine kleine Menge direkt ins Pflanzloch geben, um den Lavendel nachhaltig zu stärken.

Mineralische Dünger

Kaliumreicher Dünger: Lavendel profitiert von einem kaliumreichen Dünger, der seine Blühfreudigkeit und Widerstandsfähigkeit erhöht. Halten Sie sich jedoch strikt an die Dosierungsempfehlungen, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Natürliche Dünger

Gartenkalk: Lavendel bevorzugt kalkhaltige Böden. Eine jährliche Gabe Gartenkalk im Frühling reguliert den pH-Wert im Boden und unterstützt das Wachstum. Verteilen Sie eine Handvoll Kalk um die Pflanze und arbeiten Sie ihn leicht ein.

Kaffeesatz: Obwohl Kaffeesatz viele Nährstoffe enthält und Schädlinge fernhalten kann, sollten Sie ihn nur sehr sparsam einsetzen. Die enthaltenen Säuren können den pH-Wert des Bodens senken, was Lavendel nicht gut verträgt. Streuen Sie daher nur kleine Mengen und nicht regelmäßig.

Wichtige Hinweise

  • Stickstoffarme Dünger: Verwenden Sie vorzugsweise stickstoffarme Dünger, um ein übermäßiges Wachstum zu verhindern, das die Pflanze anfälliger für Frost und Krankheiten macht.
  • Kein Mulch: Mulch, insbesondere Rindenmulch, speichert zu viel Feuchtigkeit und kann Staunässe verursachen, was der Lavendelwurzel schadet. Vermeiden Sie daher das Mulchen Ihrer Lavendelpflanzen.

Passen Sie die Düngung Ihrem Lavendel und den spezifischen Bodenbedingungen an. Mit der richtigen Pflege wird Ihr Lavendel kräftig wachsen und Sie mit einer prächtigen Blütenpracht belohnen.

Lavendel düngen: Schritt für Schritt

  1. Boden vorbereiten: Lockern Sie den Boden und entfernen Sie Unkraut, bevor Sie mit der Düngung beginnen. Lavendel bevorzugt gut durchlässige, nährstoffarme Böden, daher können Sie den Boden mit Sand oder Kies durchmischen, um die Drainage zu verbessern.
  2. Dünger auswählen: Entscheiden Sie sich für einen geeigneten Dünger. Organische Langzeitdünger wie Kompost oder Hornspäne sind ideal, da sie die Nährstoffe langsam freisetzen und das Bodenleben fördern. Mineralische Dünger wie kaliumreiche Varianten eignen sich ebenfalls, sollten jedoch sparsam verwendet werden.
  3. Dünger dosieren: Messen Sie die benötigte Menge Dünger ab. Für die Frühjahrsgabe können Sie etwa 30-50 g/m² verwenden. Wenn Sie Hornspäne nutzen, geben Sie beim Einpflanzen eine kleine Menge ins Pflanzloch.
  4. Dünger ausbringen: Verteilen Sie den Dünger gleichmäßig um die Pflanzen herum. Achten Sie darauf, dass der Dünger nicht direkt auf die Pflanze fällt, um Verbrennungen zu vermeiden.
  5. Dünger einarbeiten: Arbeiten Sie den Dünger vorsichtig in die oberste Bodenschicht ein. Das Einarbeiten sorgt dafür, dass die Nährstoffe besser im Boden verteilt werden und die Wurzeln sie leichter aufnehmen können.
  6. Angießen: Gießen Sie den Lavendel nach dem Düngen gründlich an. Dadurch wird der Dünger aktiviert und beginnt, seine Nährstoffe freizusetzen. Vermeiden Sie jedoch Staunässe, da Lavendel trockene Bedingungen bevorzugt.

Durch diese Schritte wird Ihr Lavendel optimal mit Nährstoffen versorgt und kann gesund wachsen sowie reichlich blühen. Beachten Sie dabei immer, dass weniger oft mehr ist, da Überdüngung der Pflanze schaden kann.

Lavendel im Topf düngen

Anders als im Beet benötigt Lavendel im Topf regelmäßige Düngergaben, da die begrenzte Erde im Topf schneller an Nährstoffen verliert. Es ist wichtig, den Lavendel zweimal im Jahr zu düngen, um ein gesundes Wachstum zu fördern und die Blühfreudigkeit zu erhalten.

Düngezeiten und -menge

  1. Frühsommer (Juni): Beginnen Sie mit der ersten Düngung zu Beginn der Wachstumsphase im Juni. Verwenden Sie etwa 30-50 g organischen Langzeitdünger pro Quadratmeter. Wählen Sie vorzugsweise einen stickstoffarmen Dünger, um ein gesundes, gleichmäßiges Wachstum zu fördern.
  2. Nach der ersten Blüte (Juli): Eine weitere Düngung erfolgt nach der ersten Blüte, ebenfalls mit 30-50 g Langzeitdünger pro Quadratmeter. Dies unterstützt die Pflanze dabei, eine mögliche zweite Blütephase zu erreichen.

Geeignete Dünger

Für Lavendel im Topf sind organische Dünger optimal, da sie die Nährstoffe langsam freisetzen und das Bodenleben fördern:

  • Kompost: Mischen Sie im Frühjahr eine geringe Menge Kompost unter die Erde, um eine gleichmäßige und nachhaltige Nährstoffzufuhr zu gewährleisten.
  • Hornspäne: Diese bieten eine anhaltende Nährstoffquelle, die die Pflanze bei der Etablierung kräftiger Wurzeln unterstützt.
  • Kalk: Lavendel bevorzugt kalkhaltige Böden. Eine Gabe Gartenkalk im Frühjahr kann dabei helfen, den pH-Wert des Substrats zu regulieren und das Wachstum zu fördern.

Besonderheiten bei der Pflege

  • Drainage: Sorgen Sie unbedingt für eine gute Drainage, indem Sie den Topfboden mit grobem Kies oder Blähton bedecken. Dies verhindert Staunässe, die zu Wurzelfäule führen kann.
  • Substrat: Eine Mischung aus nährstoffreicher Blumenerde und Sand sorgt für gute Durchlässigkeit und unterstützt das Wurzelwachstum.
  • Standort: Stellen Sie den Lavendel an einen sonnigen, windgeschützten Platz. Töpfe aus Terrakotta oder Ton speichern Wärme und sind daher besonders geeignet.

Winterschutz

Im Winter sollten Sie den Topf-Lavendel an eine geschützte Stelle, etwa nah an einer Hauswand, umstellen. Umwickeln Sie den Topf mit Noppenfolie und decken Sie den Strauch bei starkem Frost mit Vlies ab, um ihn vor Kälte zu schützen.

Durch diese gezielte Pflege und Düngung wird Ihr Lavendel im Topf gesund wachsen und Ihnen viele duftende Blüten bescheren.

Häufige Fehler beim Düngen von Lavendel

Beim Düngen von Lavendel können einige häufige Fehler vermieden werden, um die Pflanze gesund und robust zu halten:

  1. Überdüngung: Lavendel ist äußerst genügsam und kommt oftmals ohne zusätzliche Nährstoffgaben aus. Eine Überdüngung, insbesondere mit stickstoffreichen Düngern, kann das Wachstum der Pflanze beschleunigen, ihr jedoch langfristig schaden. Die Pflanze entwickelt dann übermäßiges Blattwerk, aber weniger Blüten und wird zudem anfälliger für Frost und Krankheiten.
  2. Falscher Dünger: Lavendel bevorzugt nährstoffarme und kalkhaltige Böden. Verwenden Sie stickstoffarme Dünger oder organische Langzeitdünger wie Kompost und Hornspäne. Verzichten Sie auf Mulchmaterialien wie Rindenmulch, da diese zu viel Feuchtigkeit speichern und die Wurzeln schädigen können. Bei sauren Böden kann das vorsichtige Kalken helfen, den pH-Wert anzugleichen.
  3. Falscher Düngezeitpunkt: Der richtige Zeitpunkt für die Düngung ist entscheidend. Düngegaben im Frühjahr (März/April) unterstützen den Austrieb und die Blütenbildung. Insbesondere im Topf wird eine zweite Düngung im Sommer (Ende Juni bis Anfang Juli) empfohlen. Vermeiden Sie es, im Herbst zu düngen, da dies das Austreiben fördern und die Pflanze frostempfindlicher machen kann.
  4. Mangelnde Bodenanpassung: Lavendel benötigt gut durchlässigen Boden. Bei schwerem, lehmigem Untergrund können Sie Sand oder Kies untermischen, um die Drainage zu verbessern und Staunässe zu vermeiden. Eine unzureichende Bodenvorbereitung kann die Wurzeln schädigen und zu Krankheiten führen.
  5. Kombination mit stark zehrenden Pflanzen: Lavendel sollte nicht zusammen mit Pflanzen gepflanzt werden, die hohe Nährstoffbedürfnisse haben, wie etwa Rosen. Solche Kombinationen können zu einer ungewollten Überdüngung des Lavendels führen. Falls beide Pflanzen zusammen gepflanzt werden, achten Sie darauf, ihre Bedürfnisse getrennt zu erfüllen.

Indem Sie diese häufigen Fehler vermeiden, können Sie sicherstellen, dass Ihr Lavendel gesund gedeiht und prächtig blüht.

Bilder: pawel.gaul / iStockphoto