Lavendel

Lavendel umsetzen: So gelingt das Umpflanzen richtig

Lavendel umzupflanzen, ob im Beet oder im Kübel, erfordert Umsicht und das richtige Timing. Dieser Artikel erläutert die optimale Vorgehensweise und gibt wertvolle Tipps für ein erfolgreiches Anwachsen am neuen Standort.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um Lavendel umzupflanzen?

Das Umpflanzen von Lavendel im Frühjahr fördert ein kräftiges Wurzelwachstum

Wann ist der beste Zeitpunkt, um Lavendel umzupflanzen?

Das Umpflanzen von Lavendel sollte vorzugsweise im Frühjahr erfolgen, idealerweise zwischen Ende März und Mai. In dieser Zeit beginnt die Hauptwachstumsphase, was dem Lavendel ausreichend Zeit gibt, sich an seinem neuen Standort zu etablieren und ein kräftiges Wurzelsystem zu entwickeln. Die milden Temperaturen und die häufig optimale Bodenfeuchtigkeit unterstützen das Anwachsen der Pflanzen.

Falls das Umpflanzen im Frühjahr nicht möglich ist, kann es auch bis Anfang August erfolgen. Wichtig ist, dass der Lavendel genügend Zeit bis zum Winter hat, um sich zu verwurzeln. Vermeiden Sie das Umpflanzen während der extremen Hitze im Hochsommer oder im späten Herbst, da sich der Lavendel in diesen Perioden schwerer an den neuen Standort gewöhnen kann. Umpflanzen im Winter ist aufgrund der Frostgefahr nicht zu empfehlen.

Wie pflanzt man Lavendel um?

Lavendel sollte nach dem Umpflanzen gründlich angegossen und gepflegt werden

Wie pflanzt man Lavendel um?

Das Umpflanzen von Lavendel erfordert eine sorgfältige Vorgehensweise:

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1. Standortwahl und Bodenbereitung

Wählen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Falls Ihr Boden schwer und lehmig ist, lockern Sie ihn durch das Einmischen von Sand oder Kies auf, um Staunässe zu vermeiden. Der neue Standort sollte ähnliche Bedingungen wie der alte bieten, um den Schock für die Pflanze zu minimieren.

2. Pflanzloch vorbereiten

Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen des Lavendels ist. Lockern Sie den Boden am Grund des Lochs auf und mischen Sie beim Aushub etwas Sand bei, um die Drainage zu verbessern.

3. Lavendel ausgraben

Graben Sie den Lavendel vorsichtig mit einer Grabegabel (13,00€ bei Amazon*) oder einem Spaten aus, um den Wurzelballen möglichst unbeschädigt zu entnehmen. Der Erhalt der Pfahlwurzel ist besonders wichtig.

4. Lavendel pflanzen

Setzen Sie den Lavendel so in das Pflanzloch, dass der Wurzelballen mit der Erdoberfläche abschließt. Füllen Sie die Zwischenräume mit der vorbereiteten Erde auf und drücken Sie diese leicht an, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.

5. Lavendel wässern

Gießen Sie die Pflanze nach dem Einsetzen gründlich an. Stellen Sie sicher, dass die Erde in den ersten Wochen konstant leicht feucht gehalten wird, ohne Staunässe zu verursachen.

Tipp: Schneiden Sie den Lavendel nach dem Umpflanzen leicht zurück, um das Trieb- und Wurzelwachstum zu fördern.

Wie topft man Lavendel um?

Regelmäßiges Umtopfen im Kübel fördert das Wachstum von gesundem Lavendel

Wie topft man Lavendel um?

Lavendel im Kübel benötigt regelmäßiges Umtopfen:

Schritt 1: Den neuen Topf vorbereiten

Wählen Sie einen Topf, der etwa 10 cm größer ist als der aktuelle Wurzelballen. Der Topf sollte über ausreichend Drainagelöcher verfügen. Füllen Sie den Boden etwa 2 cm hoch mit Drainagematerial wie Kies oder Blähton.

Schritt 2: Lavendel aus dem alten Topf nehmen

Entfernen Sie den Lavendel vorsichtig aus dem alten Topf, nachdem Sie die Erde leicht angefeuchtet haben. Lockern Sie den Wurzelballen vorsichtig auf und schneiden Sie übermäßig lange Wurzeln leicht zurück.

Schritt 3: Neue Erde einfüllen

Bereiten Sie das Substrat aus nährstoffarmer Blumenerde gemischt mit etwa einem Drittel Sand oder Kies vor. Diese Mischung verbessert die Wasserdurchlässigkeit.

Schritt 4: Den Lavendel einsetzen

Setzen Sie den Lavendel so in den neuen Topf, dass die Oberseite des Wurzelballens knapp unter dem Topfrand abschließt. Füllen Sie die Seiten gleichmäßig mit der vorbereiteten Erdmischung auf und drücken Sie die Erde leicht an.

Schritt 5: Angießen

Gießen Sie den frisch umgetopften Lavendel gründlich an, sodass die Erde gut durchfeuchtet wird. Stellen Sie sicher, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. In der folgenden Zeit immer dann Lavendel nicht eingeht, wenn die oberste Erdschicht trocken ist.

Zusätzlicher Tipp: Stellen Sie den Topf an einen sonnigen Standort. Lavendel benötigt viel Licht und gut belüftete Bedingungen.

Lavendel umpflanzen: Besonderheiten bei verschiedenen Arten

Das Umpflanzen von Lavendel erfordert die Berücksichtigung spezifischer Standortansprüche

Lavendel umpflanzen: Besonderheiten bei verschiedenen Arten

Beim Umpflanzen von Lavendel ist es wichtig, die spezifischen Ansprüche der verschiedenen Arten zu berücksichtigen:

Lavandula angustifolia (Echter Lavendel)

Lavandula angustifolia (Echter Lavendel)

Dieser Lavendel kann in den meisten deutschen Regionen im Freien überwintern

  • Winterhärte: Besonders winterhart, kann in den meisten Regionen Deutschlands im Freien überwintern.
  • Standort: Bevorzugt einen vollsonnigen Standort.
  • Boden: Benötigt gut durchlässigen, kalkhaltigen Boden.

Lavandula stoechas (Schopflavendel)

Lavandula stoechas (Schopflavendel)

Ein hoher Sandanteil im Boden verhindert effektiv Staunässe beim Schopflavendel

  • Winterhärte: Weniger winterhart, sollte in Regionen mit strengen Wintern frostfrei überwintert werden.
  • Standort: Ideal ist ein sonniger, geschützter Platz.
  • Boden: Bevorzugt einen durchlässigen, leicht sauren bis neutralen Boden. Ein hoher Sandanteil hilft, Staunässe zu vermeiden.

Lavandula x intermedia (Provence-Lavendel)

Lavandula x intermedia (Provence-Lavendel)

Lavandula x intermedia bevorzugt sonnige Standorte mit guter Luftzirkulation und durchlässigem Boden

  • Winterhärte: Winterhart, etwas weniger robust als Lavandula angustifolia.
  • Standort: Ein sonniger Standort mit guter Luftzirkulation ist optimal.
  • Boden: Sollte gut durchlässig und kalkhaltig sein.

Lavandula latifolia (Speiklavendel)

Lavandula latifolia (Speiklavendel)

Lavandula latifolia benötigt sonnige Standorte und gut durchlässigen, leicht alkalischen Boden

  • Winterhärte: Frostempfindlicher als Echter Lavendel, benötigt zusätzlichen Schutz.
  • Standort: Ein sonniger und windgeschützter Platz.
  • Boden: Bevorzugt einen gut drainierten, leicht alkalischen Boden.

Bei allen Lavendelarten sollten Staunässe vermieden und die Pflanzen regelmäßig, aber maßvoll, gegossen werden.

Tipps für das erfolgreiche Umpflanzen von Lavendel

Eine gründliche Bodenbearbeitung verbessert die Drainage und schützt den Lavendel vor Staunässe

Tipps für das erfolgreiche Umpflanzen von Lavendel

  1. Sorgsame Bodenbearbeitung: Sorgen Sie am neuen Standort für gut durchlässigen Boden. Mischen Sie Sand oder Kies ein, um die Drainage zu verbessern.
  2. Ausreichend Platz schaffen: Heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen.
  3. Schonendes Ausgraben: Verwenden Sie eine Grabegabel, um die Wurzeln möglichst wenig zu beschädigen.
  4. Richtige Pflanztiefe: Setzen Sie den Lavendel so in das Pflanzloch, dass die Oberkante des Wurzelballens mit der Bodenoberfläche abschließt.
  5. Anpassung an neue Bedingungen: Positionieren Sie die Pflanze an einem sonnigen und windgeschützten Ort.
  6. Pflege nach dem Umpflanzen: Wässern Sie gründlich und regelmäßig, um das Anwachsen zu unterstützen, aber vermeiden Sie Staunässe, damit der Lavendel nicht eingeht.
  7. Mulchen für Schutz: Eine Mulchschicht aus Kies oder grobem Sand um die Wurzelzone kann die Feuchtigkeit regulieren und Unkrautwuchs verhindern.

Diese Tipps helfen, dass Ihr Lavendel sich gut an seinem neuen Standort etabliert und weiterhin prächtig gedeiht.

Bilder: Novinit / iStockphoto