Lavendel wird schon seit Jahrtausenden genutzt
Schon die alten Ägypter nutzen die desinfizierende und heilende Wirkung des Lavendels u. a. für religiöse Zeremonien sowie als Bestandteil ihres Totenkults. Die Leichen verstorbener Angehöriger wurden mit Lavendelöl eingerieben, um sie zu konservieren. Plinius der Ältere (23 bis 79 n. Chr.), römischer Feldherr, Historiker und Gelehrter, beschrieb die Nutzung des Lavendels im Römischen Kaiserreich. Die reinlichen Römer verwendeten den Lavendel vor allem zur Reinigung von Körper und Kleidung, worauf auch heute noch der Pflanzenname hinweist. Lavendel stammt von dem lateinischen Wort „lavare“ ab, was so viel wie „waschen“ bedeutet. Übrigens wurde auch in Deutschland der Lavendel umgangssprachlich früher oft als „Waschkraut“ bezeichnet.
Mönche brachten den Lavendel über die Alpen
Im Hochmittelalter schließlich brachten wandernde Benediktinermönche das Kraut aus Italien über die Alpen. Die wohl duftende Pflanze eroberte sowohl die Kloster- als auch die Bauerngärten sehr schnell, auch die Medizingelehrten und Kräuterkundigen des Mittelalters – wie beispielsweise Hildegard von Bingen oder Paracelsus – erkannten sein Potenzial. Heute wächst der Lavendel in fast allen Klimazonen dieser Welt, wildwachsend allerdings nur rund ums Mittelmeer.
Verschiedene Lavendelsorten
Doch Lavendel ist nicht gleich Lavendel, insgesamt existieren etwa 25 verschiedene Arten.
Echter Lavendel (Lavandula Angustifolia) ,
Speiklavendel (Lavandula Latifolia)
und Schopflavendel (Lavandula Stoechas)
gelten als die drei ursprünglichen, wild wachsenden Lavendelarten, aus denen alle anderen im Laufe der Zeit heraus gezüchtet wurden. Der einzige wirklich winterharte Lavendel ist dabei der Echte Lavendel, alle anderen benötigen einen Schutz vor frostigen Temperaturen bzw. sollten nicht im Freien überwintern.
Lavendel braucht viel Sonne und karge Böden
In seiner mediterranen Heimat wächst der Lavendel auf äußerst kargen, oftmals steinigen Untergründen sowohl im Flachland als auch in Höhen von bis zu 2000 Metern. Der aparte Schopflavendel kommt dagegen wild wachsend hauptsächlich in Küstennähe vor. Diese Lebensbedingungen braucht der Lavendel auch in Deutschland: Karge Böden und viel Sonne, da er ansonsten seine heilkräftigen ätherischen Öle nicht vollständig ausbilden kann.
Tipps & Tricks
Als besonders heilkräftig gelten Lavendelblüten von wildwachsendem Lavendel, der aus einem so genannten Reizklima (Höhenlage, salzige Meeresluft, viel Sonne) stammt.
IJA