Lavendel

Welcher Lavendel passt zu meinem Garten? Eine Sortenauswahl

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Lavendel, bekannt für seinen Duft und seine schönen Blüten, bietet eine Vielzahl von Arten und Sorten für den Garten. Dieser Artikel stellt die beliebtesten Lavendelarten, ihre Besonderheiten und die wichtigsten Kriterien für die Auswahl der passenden Sorte vor.

Lavendelsorten

Die Bedeutung von echtem Lavendel und seinen Hybriden

Unter den zahlreichen Lavendelsorten sind der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) und seine Hybride Lavandula x intermedia besonders hervorzuheben. Echter Lavendel beeindruckt durch seine charakteristischen blauvioletten Blüten, die auch in Schattierungen von Rosa bis Weiß vorkommen. Die Hybride Lavandula x intermedia, auch Provence-Lavendel genannt, zeichnet sich durch größere Pflanzenteile und eine längere Blütezeit aus. Durch die Kombination beider Sorten kann die Blühperiode im Garten von Juni bis September verlängert werden. Beachten Sie jedoch, dass Intermedia-Sorten weniger frosthart sind und daher Winterschutz benötigen.

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Lavandula angustifolia: Der klassische Echte Lavendel

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) beeindruckt mit dunkelvioletten Blüten, die ab Juni erblühen. Er erreicht eine Höhe von 60 bis 80 cm und ist äußerst winterhart. Diese Lavendelart gedeiht gut auf kalkhaltigen, trockenen Böden und ist bekannt für ihren dezenten Duft. Diese Sorte eignet sich besonders gut für naturnahe Gartengestaltungen.

Beliebte Sorten des Echten Lavendels

  • ‚Hidcote Blue‘: Dunkelviolette Blüten und kompakter Wuchs bis 70 cm. Eine in England gezüchtete Sorte.
  • ‚Blue Rider‘: Blaue Blüten, kompakter Wuchs und nur 40 cm hoch. Frühblühend und anspruchslos.
  • ‚Ellagance Snow‘: Frühblühend mit auffälligen weißen Blüten. Sie verzweigt sich gut und gilt als besondere Spezialität.

Lavandula latifolia: Der aromatische Speiklavendel

Lavandula latifolia, bekannt als Speiklavendel oder Gewürzlavendel, hat breite, aromatische Blätter und verzweigte Blütenstiele. Er erreicht eine Höhe von bis zu einem Meter und trägt graublaue Blüten. Sein Duft ist krautig und kräftig, jedoch schwächer als der des Echten Lavendels. Speiklavendel ist bis zu -5 °C winterhart und bevorzugt kalkhaltige, eher trockene Böden.

Lavandula intermedia: Die Hybride aus Speik- und echtem Lavendel

Lavandula intermedia, auch Provence-Lavendel genannt, ist eine Kreuzung aus Speik- und echtem Lavendel. Sie ist leicht an ihren hellviolettblauen Blüten und ihrem intensiven Duft zu erkennen. Diese Hybride wächst als immergrüner Halbstrauch und erreicht Höhen von 60 bis 150 cm. Ihre Blütezeit reicht von Juni bis September. Obwohl sie nur bedingt winterhart ist, hält sie Temperaturen bis zu -23 °C stand. Lavandula intermedia hat einen hohen Ölgehalt, was sie besonders für die Parfümindustrie wertvoll macht. Diese robuste und wuchsfreudige Pflanze eignet sich hervorragend als Zier- oder Kübelpflanze.

Lavandula stoechas: Der Schopflavendel mit seinem charakteristischen Schopf

Lavandula stoechas, bekannt als Schopflavendel, begeistert mit intensivem Duft und auffälligen violetten Blüten, die von einem Schopf aus Hochblättern gekrönt werden. Diese Lavendelart wird etwa 30 bis 100 cm hoch und bevorzugt die Kultivierung im Topf, da sie nicht winterhart ist. Sie blüht von Frühling bis in den Herbst hinein.

Beliebte Sorten des Schopflavendels

  • ‚Boysberry Ruffles‘: Dunkelrosarote Blüten, etwa 60 cm hoch. Nicht winterhart, benötigt Frostschutz.
  • ‚Regal Splendour‘: Purpurfarbene Blüten und intensiver Duft, ca. 70 cm hoch. Ideal als Kübelpflanze, aber ebenfalls nicht winterhart.
  • ‚Blue Star‘: Früh in dunkelviolettblauer Blüte erstrahlende Sorte mit hellgrünem Laub. Wird etwa 40 cm hoch und ist bedingt winterhart.

Die Wahl der richtigen Lavendelsorte

Bei der Auswahl der passenden Lavendelsorte spielen Winterhärte, Wuchshöhe, Blütenfarbe und Duftintensität eine wichtige Rolle. Einige Lavendelsorten sind winterhart und eignen sich daher gut für den Garten, während andere besser in Töpfen kultiviert und vor Frost geschützt werden sollten.

  • Winterhärte: Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) ist in der Regel winterhart und übersteht Temperaturen bis -23 °C. Lavandula x intermedia ist ebenfalls bedingt winterhart, benötigt aber Winterschutz in kälteren Regionen. Lavandula stoechas (Schopflavendel) ist nicht winterhart und sollte in Gefäßen gehalten oder gut abgedeckt werden.
  • Wuchshöhe: Diese variiert je nach Sorte. Echter Lavendel erreicht Höhen von etwa 60 bis 80 cm, während Lavandula x intermedia bis zu 150 cm hoch werden kann. Schopflavendel bleibt meist kompakter mit Höhen von 30 bis 100 cm.
  • Blütenfarbe: Lavendelsorten bieten ein breites Spektrum an Blütenfarben, von klassischem Blauviolett über Rosa bis hin zu Weiß.
  • Duftintensität: Echter Lavendel ist bekannt für seinen dezenten Duft, der auch in der Küche und als Heilpflanze genutzt wird. Lavandula intermedia liefert einen höheren Ertrag an ätherischem Öl und hat somit einen intensiveren Duft. Schopflavendel besticht durch einen besonders aromatischen Duft.

Die Auswahl der richtigen Lavendelsorte hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und den spezifischen Bedingungen in Ihrem Garten ab.

Bilder: xavierarnau / iStockphoto