Kugelahorn

Kugelahorn: Richtig schneiden trotz frostiger Temperaturen

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Geht es Ihnen als Hobbygärtner auch so? Kaum öffnet sich im Terminplan ein Zeitfenster, um sich dem Rückschnitt am Kugelahorn zu widmen, fällt das Thermometer unter den Gefrierpunkt. Jetzt steht die Frage im Raum, ob Schneiden bei Frost einem Acer platanoides Globosum schadet. Lesen Sie eine fundierte Antwort.

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Bei leichtem Frost kann der Kugelahorn durchaus geschnitten werden
AUF EINEN BLICK
Kann man einen Kugelahorn bei Frost schneiden?
Ein Kugelahorn kann bei leichtem Frost (bis -5°C) geschnitten werden, solange die Krone mindestens die Hälfte ihrer Blätter abgeworfen hat und trockene, leicht bedeckte Witterung herrscht. Bei stärkerem Frost können Folgeschäden wie zurückgefrorene Triebspitzen auftreten.

Leichter Frost ist kein Hinderungsgrund

Wie der Steckbrief dem interessierten Hausgärtner kundtut, handelt es sich bei Kugelahorn um eine veredelte Züchtung des Spitzahorns. Typisch für diese Ahorn-Art sind ein früher Austrieb und kräftiger Saftfluss während der Wachstumssaison. Diese beiden Eigenschaften diktieren das Zeitfenster für einen Rückschnitt. Die folgenden Kriterien sind bei der Terminwahl zu beachten:

  • Der herbstliche Laubfall hat unverkennbar eingesetzt
  • Die Krone hat mindestens die Hälfte ihrer Blätter abgeworfen
  • Die Temperaturen fallen nicht mehr unter den Gefrierpunkt bis – 5 Grad Celsius
  • Es herrscht eine trockene, leicht bedeckte Witterung ohne prallen Sonnenschein

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Im mitteleuropäischen Klima erstreckt sich der Zeitraum für den Schnitt am Kugelahorn somit von Oktober/November bis Ende Januar/Mitte Februar. Die Marke von – 5 Grad Celsius gilt als unterste Stufe der möglichen Temperaturskala. Wird diese Grenze unterschritten, sind Folgeschäden vorprogrammiert, wie zurückgefrorene Triebspitzen. Dabei gefriert der Pflanzensaft, dehnt sich aus und lässt das Gewebe mitsamt Rinde zerbersten.

Wundverschluss nur in Ausnahmefällen – So geht es

Der fachgerechte Form- und Erhaltungsschnitt umfasst das Auslichten von Totholz. An älteren Kugelahorn-Bäumen können dabei Schnittwunden entstehen vom Durchmesser einer 2-Euro-Münze oder größer. Obschon Baumschnitt-Experten Wundverschluss zunehmend kritisch sehen, ist er in diesem Fall vorteilhaft.

Um das wertvolle Kambium-Holz unter der Rinde vor Frostschäden zu bewahren, bestreichen Sie die Wundränder dünn mit Baumbalsam (19,00€ bei Amazon*). Das Innere der Schnittwunde bleibt offen liegen, weil unter einem luftdichten Verschluss Pilzinfektionen zu befürchten sind. Sobald im Frühjahr das Wachstum einsetzt, überwallt das teilungsfähige Kambium-Holz die Wunde und setzt somit den natürlichen Heilungsprozess in Gang.

Tipp

Um den idealen Zeitpunkt für einen Standortwechsel von Ahornbäumen zu ermitteln, zählt das Temperaturniveau zu den fundamentalen Kriterien. Jedes Umpflanzen geht einher mit einem Rückschnitt, um die verloren gegangene Wurzelmasse auszugleichen. Wählen Sie daher auch in diesem Fall einen Termin mit Temperaturen um den Gefrierpunkt oder wärmer.

Bilder: Bildagentur Zoonar GmbH / Shutterstock