Warum wirft mein Feigenbaum zu früh Früchte ab?
Wenn am Feigenbaum vorzeitig Früchte abfallen, handelt es sich um eine wilde Feigenart oder eine Bocksfeige. In beiden Fällen ist der Feigenbaum angewiesen auf die Bestäubung seiner Blütenstände durch eine Feigengallwespe (Blastophaga psenes), kurz Feigenwespe genannt. Die 2 mm kleine Gallwespen-Art kommt nördlich der Alpen nicht vor. Anderen Insekten bleibt der Zutritt zu den nach innen gestülpten Feigen-Blüten verwehrt. Fruchtstände ohne Befruchtung wirft der Feigenbaum ab.
Aus diesem Grunde sind die meisten Feigensorten in Deutschland parthenokarp, sprich selbstbefruchtend.
Wie kann ich verhindern, dass Feigen vorzeitig abfallen?
Einen Feigenbaum, der unbefruchtete Früchte verliert, sollten Sie austauschen gegen eine selbstfruchtbare, winterharte Feigensorte. Wenn es der Platz im Garten erlaubt, können Sie Wild-Feige, Bocksfeige und selbstfruchtbare Feige vergesellschaften. Diese Feigensorten verlieren keine Früchte, sondern bescheren Ihnen im Beet und Kübel reichen Ernteertrag:
- Brown Turkey, fruchtet auch in Norddeutschland mit rötlich-braunen, saftigen Feigen.
- Verdone, spätreifend mit blauvioletten Früchten.
- Dalmatie, zweimal tragend, gelb-grüne Feigen mit Vanillearoma.
- Desert King, ertragsstarke Sommerfeige, ab dem 2. Jahr gut winterhart.
- Pastilière, frühe Herbstfeige mit blauen Früchten.
Tipp
Ausgeizen beschleunigt die Fruchtreife am Feigenbaum
Wenn am spätsommerlichen Feigenbaum die Früchte nicht reifen, können Sie mit einem gezielten Rückschnitt regulierend eingreifen. Dabei verfahren Sie ähnlich, wie beim Ausgeizen von Tomatenpflanzen. Bester Zeitpunkt ist Mitte August. Schneiden Sie starkwachsende Äste zurück bis 5 cm oberhalb einer halbreifen Feige. Auf Astpartien mit dichtem Fruchtbesatz dünnen Sie ein Drittel der unreifen Feigen aus.