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Feigenbaum-Früchte werden nicht reif? Ursachen & Lösungen

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Feigenbäume versprechen süße Früchte, doch nicht immer reifen diese auch vollständig aus. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen für unreife Feigen und zeigt Lösungen für eine erfolgreiche Ernte.

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Wenn die Blätter schon gelb werden und die Feigen noch immer nicht reif sind, ist die Sorge groß

Ursachen für unreife Feigenfrüchte

Feigenbäume (Ficus carica) erfordern spezifische Bedingungen, damit ihre Früchte voll ausreifen können. Die häufigsten Gründe, warum Feigen nicht vollständig reifen, sind:

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Temperatur und Klimaeinflüsse

Kühles Sommerwetter: Ein kühler und kurzer Sommer kann in unseren Breiten dazu führen, dass insbesondere Herbstfeigen nicht genügend Wärmezeit haben, um auszureifen. Temperatur und Sonnenstunden sind entscheidend für den Reifungsprozess.

Frühe Fröste: Plötzliche Temperaturstürze im Frühling oder Herbst können die Jungfrüchte absterben lassen oder bereits entwickelte Früchte am Baum vertrocknen, da der Reifungsprozess unterbrochen wird.

Wasser- und Nährstoffhaushalt

Wassermangel: Feigenbäume benötigen eine konstante Wasserversorgung, vor allem während der Fruchtbildung und Reifezeit. Längere Trockenperioden können den vorzeitigen Abwurf der Früchte verursachen.

Unpassende Düngung: Eine unausgewogene Düngung, insbesondere zu viel Stickstoff, fördert das vegetative Wachstum auf Kosten der Fruchtbildung. Ein ausgewogenes N-P-K-Verhältnis (Stickstoff-Phosphor-Kalium) ist essenziell.

Standortprobleme

Ungünstige Lichtverhältnisse: Feigenbäume benötigen ausreichend Sonnenlicht. Zu schattige Standorte oder ungünstige Sonnenverhältnisse im Herbst können die Fruchtreife hemmen.

Schlechte Wurzelentwicklung: Schwach entwickelte Wurzeln können die Früchte nicht ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgen, was ebenfalls zum Abwurf der Früchte führt.

Biologische und genetische Ursachen

Junger Baum: Sehr junge Feigenbäume (unter 3 Jahren) oder Bäume in der Etablierungsphase setzen oft keine reifen Früchte an.

Sortenabhängigkeit: Einige Feigensorten benötigen eine Bestäubung durch die Feigenwespe, die in unseren Breiten nicht vorkommt. Dies betrifft beispielsweise „Bocksfeigen“ oder bestimmte mediterrane Sorten.

Diagnose von Ursachen für unreife Feigenfrüchte

Um die Ursachen für unreife Feigenfrüchte zu diagnostizieren, sollten Sie systematisch verschiedene Faktoren überprüfen:

Pflanzensorte und Bestäubung: Bestimmen Sie, ob Ihre Feigensorte selbstfruchtend ist oder ob eine Bestäubung durch Feigenwespen erforderlich ist. In unseren Breiten fehlen diese Bestäuber oft, was zu unreifen Früchten führen kann.

Frostschäden und Temperaturbedingungen: Überprüfen Sie, ob Spätfröste im Frühjahr oder frühe Fröste im Herbst aufgetreten sind. Solche Temperaturstürze können die Fruchtbildung unterbrechen und zu unreifen Früchten führen. Achten Sie auf gleichmäßige Wärmebedingungen.

Standortbedingungen und Sonnenlicht: Analysieren Sie den Standort des Feigenbaums. Ein sonniger und geschützter Platz ist ideal, da Feigenbäume viel Sonnenlicht benötigen. Schatten im Herbst kann die Reifung hemmen.

Wasser- und Nährstoffversorgung: Überprüfen Sie die Regelmäßigkeit und Menge der Bewässerung. Feigenbäume benötigen während der Fruchtbildung eine konstante Wasserversorgung. Längere Trockenperioden können zum vorzeitigen Abwurf der Früchte führen. Vermeiden Sie übermäßige Stickstoffgaben, da diese das vegetative Wachstum fördern und die Fruchtbildung vernachlässigen können.

Pflege und Schnittmaßnahmen: Untersuchen Sie, ob der Baum richtig geschnitten wurde. Ein falscher Rückschnitt kann die Fruchtansätze beschädigen. Entfernen Sie krautige Geiztriebe und schattenwerfende Blätter, um die Fruchtreife zu fördern.

Maßnahmen zur Förderung der Fruchtreife

Um die Reifung Ihrer Feigenfrüchte zu fördern, können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen:

Optimale Standortwahl: Pflanzen Sie Ihren Feigenbaum an einem sonnigen, windgeschützten Standort. Direkte Sonneneinstrahlung während des gesamten Tages ist ideal.

Richtige Bewässerung: Stellen Sie sicher, dass der Boden stets feucht, aber nicht durchnässt ist. Eine gleichmäßige Wasserversorgung während der Fruchtbildung und Reifezeit ist besonders wichtig.

Angepasste Düngung: Verwenden Sie ein ausgewogenes Düngemittel mit einem N-P-K-Verhältnis von etwa 1:2:3. Achten Sie darauf, nicht zu viel Stickstoff zu verwenden, da dies das vegetative Wachstum fördert und die Fruchtreife hinauszögern kann.

Schnittmaßnahmen: Schneiden Sie den Baum im Spätwinter aus, um die Wuchskraft zu lenken. Mitte August sollten Sie stark wachsende Zweige bis etwa 5 cm oberhalb einer halbreifen Feige zurückschneiden. Das Ausdünnen von krautigen Geiztrieben und schattenwerfenden Blättern fördert die Fruchtreife.

Winterschutz: Schützen Sie den Feigenbaum in kalten Regionen mit Vlies und mulchen Sie den Wurzelbereich. Kübelpflanzen sollten in ein frostfreies Winterquartier gestellt werden, um Winterfröste zu vermeiden.

Bilder: Aldercy Carling / stock.adobe.com