Feige

Feigen nachreifen: So klappt’s wirklich!

Feigen reifen nach der Ernte nicht nach. Daher ist es wichtig, die Früchte erst bei optimalem Reifegrad zu pflücken, um ihren vollen Geschmack genießen zu können. Dieser Artikel erklärt, wie Sie reife Feigen erkennen und gibt Tipps zur Ernte.

Nachreifen von Feigen - Ein Irrglaube

Der richtige Erntezeitpunkt ist entscheidend für die Süße der Feigen

Nachreifen von Feigen – Ein Irrglaube

Feigen gehören zu den Obstsorten, die nach der Ernte nicht weiterreifen. Diese besondere Eigenschaft bedeutet, dass Feigen im optimalen Reifezustand geerntet werden müssen, da sie andernfalls hart und geschmacklos bleiben. Unreife Feigen enthalten zudem rohen Milchsaft, der unverträglich ist und nur durch gründliches Kochen unschädlich gemacht werden kann. Der perfekte Reifegrad der Feigen entwickelt sich vollständig am Baum, weshalb der richtige Erntezeitpunkt entscheidend für Geschmack und Süße ist.

Anzeichen für reife Feigen

Die optimalen Merkmale ermöglichen eine erfolgreiche Ernte reifer Feigen

Anzeichen für reife Feigen

Um den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen, sollten Sie folgende Merkmale beachten:

  1. Weichheit: Reife Feigen geben bei leichtem Druck nach und fühlen sich weich, aber nicht matschig an.
  2. Hautbeschaffenheit: Die Haut reifer Feigen kann mit einem feinen weißen Film aus kristallisiertem Traubenzucker bedeckt sein. Feine Risse können auftreten, durch die süßer Saft austreten kann.
  3. Farbanpassung: Je nach Sorte ändern reife Feigen ihre Farbe. Grüne Sorten verbleiben meist grün oder erhalten gelbliche Schattierungen, während violette Sorten tiefere, dunklere Farben annehmen.
  4. Duft: Ein intensiver, süßlich-aromatischer Duft weist auf die Reife der Feige hin.
  5. Leichtes Lösen: Wenn sich die Feige mühelos vom Stiel lösen lässt, ist sie reif.

Lesen Sie auch

Der Drucktest - Ein zuverlässiges Hilfsmittel

Ein sanfter Drucktest gibt Aufschluss über die Reife der Feige

Der Drucktest – Ein zuverlässiges Hilfsmittel

Der Drucktest ist eine effektive Methode, um den Reifegrad von Feigen zu überprüfen. Drücken Sie mit dem Finger sanft auf die Feige. Gibt sie bei leichtem Druck nach, ist sie reif und bereit zur Ernte. Sie sollte sich weich anfühlen, jedoch nicht matschig, da sie sonst überreif sein könnte. Achten Sie darauf, den Test vorsichtig durchzuführen, um die Frucht nicht zu beschädigen.

Folgen des Verzehrs unreifer Feigen

Unreife Feigen können durch Kochen vor gesundheitlichen Beschwerden schützen

Folgen des Verzehrs unreifer Feigen

Der Verzehr von unreifen Feigen kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen, da sie Milchsaft enthalten, der roh giftig ist. Zu den häufigsten Beschwerden zählen:

  • Verdauungsprobleme: Durchfall und Magenschmerzen können auftreten.
  • Hautreizungen: Der Milchsaft der unreifen Feigen kann Hautirritationen hervorrufen.
  • Unangenehmer Geschmack: Unreife Feigen schmecken oft bitter und wenig süß.

Es ist daher ratsam, unverträgliche Feigen entweder zu vermeiden oder durch gründliches Kochen unschädlich zu machen, bevor Sie sie verzehren.

Tipps für die Feigenernte

Sorgfältige Erntemethoden tragen zur Qualität der frisch geernteten Feigen bei

Tipps für die Feigenernte

Die Feigenernte erfordert Sorgfalt, um die Früchte in bestmöglicher Qualität zu ernten. Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen:

  1. Richtiger Erntezeitpunkt: Achten Sie darauf, Feigen im optimalen Reifezustand zu ernten. Reife Feigen sind weich, verströmen einen süßlich-aromatischen Duft und lassen sich leicht vom Stiel lösen.
  2. Schonende Erntemethode: Drehen Sie die Feigen vorsichtig vom Stiel ab, anstatt sie zu ziehen. Dies verringert das Risiko von Baum- und Fruchtschäden.
  3. Latexsaft: Beim Pflücken kann ein weißer Latexsaft austreten, der in Verbindung mit Sonnenlicht Hautreizungen verursachen kann. Tragen Sie Handschuhe und waschen Sie nach der Ernte gründlich Ihre Hände.
  4. Zeitraum für den Verbrauch: Verarbeiten oder verzehren Sie reife Feigen so schnell wie möglich, da sie druckempfindlich sind und schnell verderben.
  5. Lagerung: Lagern Sie frisch geerntete Feigen im Kühlschrank, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Sie können größere Mengen auch im Backofen oder einem Dörrgerät trocknen, um sie länger haltbar zu machen.
  6. Erntehäufigkeit: Feigen reifen nicht gleichzeitig, sodass mehrfaches Ernten während der Saison notwendig ist. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Feigenbäume auf reife Früchte.
Grüne Feigen - Reifegrad erkennen

Die Erkennung des Reifegrads grüner Feigen erfordert besondere Aufmerksamkeit

Grüne Feigen – Reifegrad erkennen

Grüne Feigensorten bieten einige Herausforderungen bei der Bestimmung des Reifegrads, da ihre Farbe während des Reifeprozesses kaum verändert. Daher müssen andere Indikatoren herangezogen werden:

  • Weichheit: Drücken Sie leicht mit dem Finger auf die Frucht. Gibt sie nach, aber bleibt noch fest, ist sie reif. Matschige Früchte hingegen sind überreif.
  • Beschaffenheit der Schale: Bei reifen grünen Feigen kann die Schale Risse aufweisen und idealerweise mit einem feinen weißen Film aus kristallisiertem Traubenzucker bedeckt sein.
  • Geruch: Reife Feigen verströmen einen intensiv süßlichen und aromatischen Duft.
  • Leichtes Lösen vom Stiel: Reife Feigen lassen sich meist ohne großen Kraftaufwand vom Stiel lösen.
  • Subtile Farbschattierungen: Obwohl grüne Feigen ihre Farbe nicht stark verändern, können sie je nach Sorte leicht gelbliche oder bläuliche Stellen bekommen.

Diese Kriterien helfen Ihnen, den idealen Reifegrad Ihrer grünen Feigen zu bestimmen.

Einfluss des Klimas auf die Feigenernte

Der ideale Standort fördert eine reiche Feigenernte trotz wechselhafter Wetterbedingungen

Einfluss des Klimas auf die Feigenernte

Das Klima hat einen erheblichen Einfluss auf die Reife und den Ertrag von Feigen. Warme und sonnige Sommer fördern das Wachstum und beschleunigen den Reifeprozess der Früchte, was zu einer reichhaltigen Ernte führt. Im Gegensatz dazu können kühle und regnerische Sommer die Reifung verzögern und das Risiko für Fäulnis erhöhen. Milde Winter können einen frühen Austrieb der Feigen begünstigen, wobei jedoch die Gefahr von Spätfrostschäden besteht, die junge Triebe und Früchte beeinträchtigen können. Extreme Wetterbedingungen, wie langanhaltende Trockenperioden oder heftige Regenfälle, beeinflussen ebenfalls die Qualität und Quantität der Ernte. Zu starker Wind und Regen können dazu führen, dass einige Feigensorten ihre Früchte vorzeitig abwerfen.

In den nördlicheren Regionen Deutschlands zeigen sich Feigen inzwischen als robuste Kulturpflanzen, die auch mit geringem Wasserbedarf auskommen. Bei gleichbleibenden klimatischen Bedingungen mit warmen Sommern und milden Wintern könnten Feigen künftig verstärkt auch im Norden angebaut werden.

Für eine optimale Feigenernte sollte der Standort sorgfältig gewählt und auf mögliche lokale Klimaeinflüsse geachtet werden. Durch geeignete Schutzmaßnahmen, wie den Einsatz von wärmendem Vlies im Winter, können Sie potenzielle Frostschäden mindern und so den Ernteertrag sichern.

Bilder: ORLIO / Shutterstock