Feige

Feigenbaum im Kübel: Pflege & Ernte leicht gemacht

Der Feigenbaum ist eine mediterrane Schönheit, die auch in unseren Breitengraden im Kübel auf Balkon oder Terrasse gedeihen kann. Dieser Artikel führt Sie durch alle wichtigen Aspekte der Pflege, vom Standort über das Gießen und Düngen bis hin zum Überwintern, damit Sie Ihre eigene Feigenernte genießen können.

Auswahl des Feigenbaums

Die richtige Sortenwahl erleichtert die erfolgreiche Kultivierung von Feigenbäumen im Kübel

Auswahl des Feigenbaums

Um einen Feigenbaum erfolgreich im Kübel zu kultivieren, sollten Sie bei der Sortenwahl auf folgende Eigenschaften achten:

  • Kompakter Wuchs: Sorten wie ‚Dalmatie‘, ‚Dauphine‘ oder ‚Longue de Août‘ (Bananenfeige) bleiben von Natur aus kleiner und eignen sich daher besonders gut für Balkon oder Terrasse.
  • Winterhärte: Auch wenn Feigenbäume nicht vollständig winterhart sind, gibt es Züchtungen, die kühlere Temperaturen tolerieren und somit mit entsprechendem Schutz im Freien überwintern können.
  • Selbstfruchtbarkeit: Die Wahl selbstfruchtbarer Sorten ist in unseren Breitengraden essentiell, da die natürlichen Bestäuber fehlen. Nur so können Sie sich über eine reiche Ernte freuen.

Mit der richtigen Sortenwahl legen Sie den Grundstein für ein unkompliziertes Gedeihen und eine erfolgreiche Ernte Ihres Feigenbaums im Kübel.

Standort und Topf

Sowohl der richtige Standort als auch der passende Topf sind entscheidend für das Wohlbefinden Ihres Feigenbaums:

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Standort:

  • Sonnenlicht: Ein vollsonniger Platz ist unerlässlich, damit der Feigenbaum reichlich Früchte entwickeln kann.
  • Windschutz: Wählen Sie einen geschützten Standort, um die empfindlichen Blätter vor Windschäden zu bewahren und ein Umkippen des Topfes zu verhindern.
  • Wärme: Ein warmes Mikroklima, beispielsweise an einer südlich ausgerichteten Hauswand, fördert das Wachstum und die Fruchtreife.

Topf:

  • Stabilität: Achten Sie auf einen stabilen und ausreichend schweren Topf, der dem Gewicht des ausgewachsenen Baumes inklusive Erde und Wurzelballen standhält.
  • Drainage: Ein Abflussloch im Topfboden ist zwingend erforderlich, um Staunässe zu vermeiden, die zu Wurzelschäden führen kann.
  • Größe: Wählen Sie einen Topf mit mindestens 50 Litern Volumen, um dem Wurzelwerk genügend Raum zu bieten und häufiges Umtopfen zu vermeiden.

Einpflanzen und Umtopfen

Beachten Sie beim Einpflanzen und Umtopfen Ihres Feigenbaums diese wichtigen Punkte:

  • Erde: Verwenden Sie eine hochwertige Kübelpflanzenerde. Für eine bessere Drainage können Sie diese mit Sand oder Kies im Verhältnis 2:1 mischen.
  • Drainage: Legen Sie eine Schicht Kies oder Blähton auf den Topfboden, um die Drainage zu verbessern und Staunässe vorzubeugen.
  • Umtopfen: Jüngere Feigenbäume sollten alle zwei bis drei Jahre in einen etwa 5 cm größeren Topf umgetopft werden, um dem Wurzelwachstum genügend Raum zu geben und die Entwicklung des Baumes zu fördern.

Gießen und Düngen

Eine angepasste Wasser- und Nährstoffversorgung ist wichtig für die Gesundheit und den Ertrag Ihres Feigenbaums:

Gießen: Gießen Sie Ihren Feigenbaum von Frühjahr bis Herbst regelmäßig, um Trockenstress zu vermeiden. Während der Fruchtbildung im Sommer kann bei großer Hitze sogar tägliches Gießen notwendig sein. Prüfen Sie vor dem Gießen die Erdoberfläche auf Trockenheit, um Staunässe zu verhindern.

Düngen: Versorgen Sie Ihren Feigenbaum von Frühjahr bis August mit ausreichend Nährstoffen:

  1. Verwenden Sie im Frühjahr einen Langzeitdünger oder gut gereiften Kompost als Grunddüngung.
  2. Ergänzen Sie von April bis September alle zwei Wochen mit Flüssigdünger über das Gießwasser.
  3. Stellen Sie die Düngung im August ein, damit sich der Feigenbaum auf die Winterruhe vorbereiten kann.

Schneiden

Ein gezielter Rückschnitt fördert die Gesundheit und Vitalität Ihres Feigenbaums:

  1. Grobschnitt: Entfernen Sie schiefe, parallele sowie überkreuzende Äste, um die Struktur und Belüftung des Baumes zu verbessern.
  2. Feinschnitt: Kürzen Sie zu lange Triebe des einjährigen Holzes ein, um die Verzweigung und das Wachstum neuer Triebe anzuregen. Dies fördert auch die Fruchtbildung, da Feigen hauptsächlich am ein- bis zweijährigen Holz gebildet werden.
  3. Verjüngungsschnitt: Bei älteren oder vernachlässigten Feigenbäumen kann ein Verjüngungsschnitt notwendig sein. Hierbei werden alte und dicke Äste entfernt, um neues Wachstum zu fördern und die Pflanze zu revitalisieren.

Hinweis: Jeder Schnitt regt den Neuaustrieb an und kann sich auf die Fruchtbildung auswirken. Ziel ist eine ausgewogene Krone, die sowohl das Wachstum als auch die Fruchtentwicklung unterstützt. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden, da diese die Pflanze schwächt und anfälliger für Krankheiten macht.

Überwintern

Die richtige Überwinterung ist entscheidend für die Gesundheit und das Wachstum Ihres Feigenbaums:

  • Standort: Wählen Sie einen kühlen, frostfreien Ort mit Temperaturen zwischen 5 und 10 °C. Ein heller Standort ist ideal, direktes Sonnenlicht ist jedoch nicht notwendig. Geeignet sind beispielsweise Garagen, Wintergärten oder unbeheizte Kellerräume.
  • Gießen: Reduzieren Sie die Wassergaben während der Wintermonate. Die Erde sollte nicht vollständig austrocknen, aber Staunässe muss vermieden werden.
  • Düngen: Verzichten Sie von Herbst bis Frühjahr auf Düngergaben, da der Feigenbaum in der Ruhephase keine zusätzlichen Nährstoffe benötigt.
  • Kälteschutz: Isolieren Sie den Kübel in kalten Monaten mit Noppenfolie oder stellen Sie ihn auf eine isolierende Unterlage, um die Wurzeln vor Kälte zu schützen.
  • Feuchtigkeitsschutz: Schützen Sie den Kübel vor direkter Nässe, um Fäulnis zu vermeiden. Eine gute Drainage ist wichtig.

Mit diesen Maßnahmen übersteht Ihr Feigenbaum die kalten Monate optimal und kann im Frühjahr wieder kräftig austreiben.

Bilder: RistoArnaudov / iStockphoto