Feige

Feigenbaum-Befruchtung: So entstehen leckere Feigen

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Am Feigenbaum werden Sie nach Blüten vergeblich Ausschau halten. Das Rätsel um die fehlenden Feigenblüten wird hier gelöst. Wie die Befruchtung einer Feige vonstattengeht, erfahren Sie hier.

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Die Blüten befinden sich in der Frucht
AUF EINEN BLICK
Wie kommt es am Feigenbaum zur Befruchtung?
Zur Befruchtung dringt die Feigengallwespe durch eine Öffnung im Feigen-Fruchtansatz zum innenliegenden Blütenstand. Indem die weibliche Wespe ihre Eier ablegt, befruchtet sie zugleich die Einzelblüten. Als Resultat dieser Symbiose verwandeln sich befruchtete Blütenstände innerhalb von fünf Monaten in Feigen.

Wo befinden sich am Feigenbaum die Blüten?

Der Blütenstand einer Feige (Ficus carica) besteht aus zahlreichen Einzelblüten und befindet sich innenliegend im jungen Fruchtansatz. Dieser unscheinbare, grüne Fruchtansatz ist noch nicht befruchtet.

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Der eigentliche Prozess der Befruchtung am Feigenbaum ist etwas ganz Besonderes. Am oberen Ende vom krugförmigen Fruchtansatz ist eine winzige Öffnung zu erkennen als Eintrittspforte für die Bestäuber zu den Einzelblüten.

Welche Bestäuber befruchten die Blüten am Feigenbaum?

Bestäuber von Feigenbaumblüten sind Feigenwespen (Agaonidae), eine Insektenfamilie mit 35 Gattungen, die überwiegend in Südostasien beheimatet sind. Als einzige europäische Wespenart kümmert sich hierzulande die Feigengallwespe (Blastophaga psenes) um die Bestäubung von Feigenbaum-Blüten.

Damit ein Feigenbaum Früchte trägt, geht er mit seinen Bestäubern eine Symbiose ein. Die weibliche Feigengallwespe dringt durch die Öffnung in den innenliegenden Blütenstand, legt dort ihre Eier ab und befruchtet zugleich die Blüten. Nach einer erfolgreichen Bestäubung verwandelt sich der befruchtete Blütenstand innerhalb von fünf Monaten in eine Feige.

Gibt es selbstbefruchtende Feigenbaum-Sorten?

Für den eigenen Feigenanbau im Garten und auf dem Balkon gibt es zahlreiche selbstbefruchtende Feigenbaum-Sorten. Diese Premium-Sorten sind winterhart und benötigen keine Bestäuber:

  • Brown Turkey: Wuchshöhe bis 4 m, besonders winterhart, zweimal tragend.
  • Rouge de Bordeaux: Wuchshöhe bis 2,50 m, winterhart bis -15° Celsius, trägt blauviolette Feigen mit granatrotem Fruchtfleisch.
  • Bornholmfeige: Wuchshöhe bis 3,50 m, winterhart bis -12° Celsius, trägt saftig-süße Feigen im August und September.
  • Little Miss Figgy: ertragreiche Kübel-Feige, Wuchshöhe bis 90 cm, weinrote Feigen mit erdbeerrotem, süßem Fruchtfleisch.

Tipp

Richtiges Düngen fördert üppige Fruchtbildung

Eine ausgewogene Nährstoffversorgung liefert Ihrem Feigenbaum die nötige Energie für eine üppige Ernte. Im Kübel geben Sie von Mai bis August wöchentlich einen flüssigen Obstbaumdünger (12,00€ bei Amazon*) ins Gießwasser mit einer idealen Stickstoff-Phosphat-Kalium-Zusammensetzung von 12% – 5% – 24%. Eine Gartenfeige düngen Sie im April und Juni am besten mit Komposterde und Hornspänen.

Bilder: Nada / stock.adobe.com