Feigenbaum-Stecklinge ziehen: So einfach gelingt es

Feigenbäume lassen sich völlig problemlos durch Stecklinge vermehren, da sie willig und leicht Wurzeln treiben. Stecklinge, die auch als Sprösslinge bezeichnet werden, sind von der Pflanze geschnittene Sprossenteile, die in Substrat gesteckt werden, dort austreiben und sich zu einer neuen Pflanze entwickeln.

Feigenbaum Stecklinge

Vermehrung durch Stecklinge

Schneiden Sie die Sprösslinge möglichst im Frühjahr. Geeignet sind sowohl verholzte als auch grüne Triebe einer gesunden und kräftig wachsenden Feige. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Zwanzig Zentimeter langes Aststück einer Feige unterhalb des Auges schneiden.
  • Den Steckling einige Zentimeter tief ins Wasser stellen oder
  • zehn Zentimeter tief in ein Gemisch aus Sand und Anzuchterde stecken.
  • Eintauchen in Bewurzelungpulver beschleunigt das Anwachsen.
  • Glas oder Pflanzgefäß mit einer durchsichtigen Plastiktüte verschließen (Treibhausklima).
  • Optimal sind Temperaturen von etwa 20 Grad.
  • Steckling stets in den Schatten stellen.

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Bereits nach zwei bis drei Wochen treibt die kleine Feige. Haben Sie sich für die Anzucht im Wasserglas entschieden, sollten Sie das kleine Bäumchen in Erde verpflanzen noch bevor das gesamte Gefäß mit weißen Wasserwurzeln gefüllt ist.

Diese Wurzeln müssen sich nach dem Einpflanzen erst an die Erde anpassen, was die Pflanze viel Kraft kostet. Warten Sie zu lange mit dem Versetzen verzögert sich deshalb das Wachstum der kleinen Feige.

Welche Aststücke eignen sich?

Für Stecklinge der Feige gilt die alte Gärtneregel:

„Je verholzter der Sprössling ist, desto schwieriger ist die Bewurzelung. Je frischer und grüner der Steckling ist, desto leichter geht es, aber desto eher fault der Steckling.“

Behalten Sie den Stängel gut im Auge. Fühlt sich dieser weich und matschig an, so ist die Nachzucht leider misslungen.

Vermehrung durch Kopfstecklinge

Kopfstecklinge werden aus einer Triebspitze mit kurzem Stiel und einigen Blättern geschnitten. Achten Sie darauf, dass die Mutterpflanze gesund ist und keine Schädlinge hat. Schneiden Sie Kopfstecklinge wenn möglich noch bevor die Feige blüht und Früchte trägt. Zur Bewurzelung können Sie den Steckling entweder einige Zentimeter tief in Wasser stellen oder direkt einpflanzen. Möchten Sie den Kopfsteckling in Erde heranziehen, empfiehlt sich das vorherige Eintauchen in Bewurzelungspulver.

Alternativ können Sie Stammteile ohne Krone, die beispielsweise beim Rückschnitt einer zu groß oder unansehnlich gewachsenen Feige anfallen, einsetzen. Lassen Sie das Stammteil der Feige nach dem Schnitt etwa 24 Stunden im Schatten abtrocknen. Die weitere Vorgehensweise entspricht der vorher genannten.

Tipps & Tricks

Damit die aus den Stecklingen herangezogenen Feigen sicher Früchte tragen sollten Sie darauf achten, Stecklinge von echten Feigenbäumen zu schneiden.

SKb

Text: Sabine Kerschbaumer