test

Feigenbaum züchten: Schritt für Schritt Anleitung

Artikel zitieren

Die Feigenbaum-Zucht eröffnet Hobbygärtnern verschiedene Möglichkeiten, um neue Pflanzen zu gewinnen und die Freude an selbstgezogenem Obst zu erleben. In diesem Artikel werden drei gängige Vermehrungsmethoden vorgestellt: Stecklinge, Steckhölzer und Samen, jeweils mit ihren spezifischen Anforderungen und Vorzügen.

Feigenbaum züchten

Feigenbaum-Zucht durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ist eine zuverlässige Methode, um die Eigenschaften der Mutterpflanze zu erhalten und neue Feigenbäume zu züchten.

Lesen Sie auch

Optimale Zeit und Material

Das Frühjahr, insbesondere April und Mai, ist die ideale Zeit für die Stecklingsvermehrung, da der Feigenbaum in dieser Phase aktiv wächst. Sowohl grüne als auch einjährige, verholzte Triebe ohne Früchte eignen sich für diesen Zweck. Empfehlenswert ist ein Schnitt mit einer Länge von etwa 20 cm direkt unterhalb eines Blattknotens oder Auges.

Bewurzelung

Zur Bewurzelung können Sie die Stecklinge entweder in ein Wasserglas stellen oder direkt in ein Substrat aus Erde und Sand setzen. Bei der Wassermethode bildet der Steckling zunächst Wurzeln im Glas, bevor er in Blumenerde umgepflanzt wird. Achten Sie darauf, den Steckling nicht zu lange im Wasser zu belassen, da sich Wasserwurzeln erst an die Erde gewöhnen müssen. Für eine direkte Bewurzelung in Erde setzen Sie die Stecklinge etwa 5 bis 10 cm tief in eine Mischung aus Gartenerde und Sand. Ein heller und warmer Standort begünstigt die optimale Wurzelbildung.

Vor- und Nachteile

Ein großer Vorteil dieser Methode ist die Sortenechtheit der neu entstandenen Pflanzen, die die Eigenschaften der Mutterpflanze vollständig übernehmen. Die Stecklingsvermehrung ist zudem unkompliziert und bietet gute Erfolgsaussichten für ein gesundes Wachstum. Allerdings benötigen verholzte Stecklinge im Vergleich zu grünen Trieben tendenziell etwas mehr Zeit für die Wurzelbildung.

Feigenbaum-Zucht durch Steckhölzer

Die Vermehrung von Feigenbäumen mithilfe von Steckhölzern ist ein bewährtes und effizientes Verfahren, das auf der Verwendung bereits verholzter Triebabschnitte basiert.

Optimale Zeit und Material

Die beste Zeit für die Entnahme und Pflanzung von Steckhölzern ist vom Spätherbst bis zum Frühjahr, während der Feigenbaum sich in der Ruhephase befindet. Verwenden Sie 30 cm lange, verholzte Äste aus dem Wachstum des Vorjahres. Jedes Steckholz sollte sowohl oben als auch unten ein Auge besitzen, um die Bildung von Wurzeln und Trieben anzuregen.

Bewurzelung

Für eine erfolgreiche Bewurzelung sollten Sie die Steckhölzer zur Hälfte in ein Gemisch aus Gartenerde und Sand einpflanzen. Ein feuchtes Mikroklima, das durch die Abdeckung der Pflanzgefäße mit einer durchsichtigen Plastiktüte erzeugt wird, fördert das Wurzelwachstum. Ein warmer Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal.

Vor- und Nachteile

Die Steckholzvermehrung ermöglicht es Ihnen, mit geringem Aufwand eine größere Anzahl von Jungpflanzen zu gewinnen, da aus einem einzigen Ast mehrere Steckhölzer geschnitten werden können. Diese Methode ist besonders im Winter vorteilhaft, wenn andere Vermehrungsmethoden weniger erfolgversprechend sind. Der Nachteil liegt in der längeren Dauer bis zur Bewurzelung im Vergleich zur Vermehrung durch Stecklinge, was Geduld und sorgfältige Pflege erfordert.

Feigenbaum-Zucht durch Samen

Die Vermehrung durch Samen stellt eine interessante Herausforderung dar und führt zu dekorativen Pflanzen, auch wenn die Fruchtbildung nicht immer garantiert ist.

Gewinnung und Aussaat

Für die Gewinnung von Saatgut haben Sie zwei Möglichkeiten: den Kauf im Fachhandel oder die Entnahme aus reifen Früchten. Die Entnahme direkt aus der Frucht ermöglicht Ihnen eine enge Bindung zum Zuchtprozess von Beginn an. Bereiten Sie das Anzuchtgefäß mit einer Mischung aus Erde und Sand vor, in die Sie die Samen leicht eindrücken. Das Anfeuchten fördert die ideale Startumgebung für das Keimen. Decken Sie das Gefäß mit transparenter Folie ab, um die Feuchtigkeit konstant zu halten und ein Mikroklima zu schaffen. Ein warmer Standort unterstützt den Prozess optimal.

Keimung und Wachstum

Keimung und Wachstum

Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert die gleichmäßige Entwicklung junger Pflanzen

In einer Umgebung mit Temperaturen von mindestens 20 °C zeigen sich die ersten Keimlinge innerhalb von etwa zehn bis vierzehn Tagen. In dieser Phase ist es wichtig, eine hohe Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten und die jungen Pflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, um eine gleichmäßige Entwicklung zu gewährleisten. Lüften Sie die Abdeckung täglich, um die Sämlinge schrittweise an das Raumklima zu gewöhnen. Sobald sie eine gewisse Robustheit erreicht haben und etwa zehn Zentimeter hoch sind, können Sie sie in größere Gefäße umpflanzen.

Vor- und Nachteile

Die Samenvermehrung bringt eine Vielzahl von Jungpflanzen hervor und ist besonders reizvoll durch den direkten Bezug zur Frucht. Beachten Sie jedoch, dass die so gezogenen Feigenbäume oft eher einen dekorativen Wert haben. Die Fähigkeit zur Selbstfruchtung kann beim Einsatz von gewonnenen Samen verloren gehen, wodurch die gewünschte Ernte ausbleiben kann.

Bilder: Marholev / iStockphoto