Feige

Feigenbaum retten: Erste Hilfe & Pflegetipps

Trotz ihrer Robustheit können Feigenbäume unter widrigen Bedingungen leiden oder sogar absterben. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen und Anleitungen zur Rettung eines scheinbar toten Feigenbaums und zur Pflege gesunder Exemplare.

Maßnahmen zur Rettung eines scheinbar toten Feigenbaums

Gezielte Pflegemaßnahmen können den Feigenbaum vor Frostschäden und Krankheiten bewahren

Maßnahmen zur Rettung eines scheinbar toten Feigenbaums

Hat Ihr Feigenbaum den Winter schlecht überstanden und zeigt keine Lebenszeichen? Keine Sorge, oft besteht noch Hoffnung! Feigenbäume besitzen eine erstaunliche Regenerationsfähigkeit aus dem Wurzelstock, besonders nach Frostschäden. Ein gezielter Rückschnitt kann Ihrem Baum helfen, wieder zu Kräften zu kommen.

Gehen Sie folgendermaßen vor, um Ihren Feigenbaum optimal zu unterstützen:

  1. Vitalitätstest: Kratzen Sie im Frühjahr vorsichtig an einigen Stellen die Rinde an. Erscheint das darunterliegende Gewebe grün und saftig, ist dies ein ermutigendes Zeichen für Leben im Baum.
  2. Rückschnittzeitpunkt: Warten Sie mit dem Rückschnitt bis Mitte Mai oder Anfang Juni. So kann der Baum eventuelle Frostschäden selbst anzeigen.
  3. Richtiges Schneiden: Entfernen Sie alle eindeutig abgestorbenen Äste, bis Sie auf gesundes, grünliches Holz treffen. Achten Sie darauf, nur das tote Holz zu entfernen, um den Baum nicht unnötig zu schwächen.
  4. Nährstoffversorgung: Nach dem Rückschnitt benötigt der Feigenbaum Unterstützung, um neue Triebe zu bilden. Versorgen Sie ihn daher mit einem geeigneten Dünger, um sein Immunsystem und seine Regenerationsfähigkeit zu stärken.

Mit einem sorgfältigen Rückschnitt und der richtigen Nährstoffversorgung geben Sie Ihrem Feigenbaum die besten Chancen, sich von scheinbar hoffnungslosen Zuständen zu erholen und wieder auszutreiben.

Besonderheiten bei Kübel-Feigen

Feigenbäume im Kübel benötigen besondere Aufmerksamkeit, um optimal zu gedeihen. Beachten Sie diese wichtigen Aspekte:

  • Kübelgröße: Wählen Sie einen ausreichend großen Topf, um den Wurzeln genügend Raum zum Wachsen zu bieten. Dies sorgt für Stabilität und verhindert ein schnelles Austrocknen des Substrats. Achten Sie auf ein Abflussloch, um Staunässe zu vermeiden.
  • Substratwahl: Verwenden Sie eine durchlässige und nährstoffreiche Erde, idealerweise ein mediterranes Pflanzensubstrat. Dies fördert die Drainage und beugt schädlicher Staunässe vor.
  • Standort und Licht: Feigenbäume lieben Sonne und Schutz. Ein geschützter Platz an der Süd- oder Südwestseite Ihres Hauses bietet ideale Bedingungen für gesundes Wachstum und reiche Erträge.
  • Wasser und Düngung: Gießen Sie regelmäßig, aber achten Sie auf eine gute Drainage. Düngen Sie den Baum während der Wachstumsperiode, um die Fruchtentwicklung zu fördern.
  • Winterpflege: Schützen Sie Ihren Feigenbaum vor Frost. Stellen Sie ihn an einen kühlen, aber frostfreien Ort bei 5 bis 10 Grad Celsius. Während der Ruhephase ist Licht weniger wichtig, halten Sie die Erde jedoch leicht feucht.

Mit dieser gezielten Pflege unterstützen Sie das gesunde Wachstum und die Fruchtbildung Ihrer Kübel-Feige.

Winterharte Feigensorten

Winterharte Feigensorten gedeihen durch richtige Auswahl und Pflege auch in kalten Regionen

Winterharte Feigensorten

Die Wahl der richtigen Feigensorte ist entscheidend, insbesondere in Bezug auf die Winterhärte. Einige Sorten sind besonders robust und trotzen auch niedrigen Temperaturen:

  • ‘Dalmatie’: Diese Sorte besticht durch ihre gelbgrünen, wohlschmeckenden Früchte und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Kälte bis zu -12 °C.
  • ‘Pastiliere’: Neben ihrem aromatischen Geschmack ist diese Sorte oft in Baumärkten erhältlich, was ihre Beliebtheit unterstreicht.
  • ‘Brown Turkey’: Bekannt für ihre Robustheit, trotzt diese Sorte Kälte bis zu -20 °C, auch wenn der Ertrag in kälteren Regionen geringer ausfallen kann.
  • ‘Doree Bound’: Diese Sorte hat sich in Tests als besonders widerstandsfähig und ertragreich erwiesen.
  • ‘Ronde de Bordeaux’: Mit ihrer Toleranz gegenüber niedrigen Temperaturen und dunkelvioletten, süßen Früchten ist diese Sorte eine Bereicherung für Garten und Küche.
  • ‘Bornholmfeige’: Diese Sorte zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Winterhärte bis zu -20 °C aus.
  • ‘Hardy Chicago’: Selbst nach oberirdischem Erfrieren im Winter kann diese Sorte im folgenden Jahr wieder Früchte tragen.

Achten Sie beim Kauf auf selbstbefruchtende Sorten, damit die Pflanze auch ohne Bestäuber Früchte trägt. Alle genannten Sorten erfüllen diese Bedingung und sind somit ideal für den heimischen Garten.

Ursachen für Schäden am Feigenbaum

Obwohl Feigenbäume als robust gelten, können verschiedene Faktoren ihre Gesundheit beeinträchtigen:

  • Pilzkrankheiten: Rostpilze und Mehltau können Feigenbäume befallen und sich durch braune Flecken bzw. einen weißlichen Belag auf den Blättern bemerkbar machen. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile und behandeln Sie den Baum gegebenenfalls mit einem geeigneten Fungizid.
  • Schädlinge: Blattläuse, Schildläuse und Spinnmilben können den Feigenbaum schwächen, indem sie ihm Saft entziehen. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Befall und bekämpfen Sie Schädlinge mit natürlichen Feinden oder geeigneten Mitteln.
  • Ungünstige Standortbedingungen: Ein sonniger und geschützter Standort mit durchlässigem Boden ist für Feigenbäume essenziell. Schattige, nasse oder windige Standorte führen zu schlechtem Wachstum und machen die Pflanze anfälliger für Schäden.
  • Falsche Pflege: Achten Sie auf die richtige Wasser- und Nährstoffversorgung. Über- oder Unterwässerung sowie Nährstoffmangel schwächen den Baum. Staunässe ist besonders kritisch, da sie Fäulnis an Wurzeln und Holz begünstigt.
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