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Feigenbaum richtig beschneiden: Anleitung und Tipps

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Feigenbäume gedeihen auch ohne periodischen Formschnitt gut. Niemals zurückgeschnitten kann ein Feigenbaum eine Wuchshöhe von drei bis zehn Metern erreichen und durch seine ausladende Krone den gesamten Garten beschatten. Damit die Früchte viel Sonnenlicht abbekommen und ausreifen ist es empfehlenswert, die Bäume mit den großen Blättern regelmäßig zu beschneiden. Wird die Feige zu groß für den Hausgarten verträgt sie einen kräftigen Rückschnitt und treibt danach willig wieder aus.

Feigenbaum schneiden
AUF EINEN BLICK
Wann und wie sollte man eine Feige schneiden?
Feigen sollten im Februar und März, vor dem Austrieb, geschnitten werden. Dabei ist es wichtig, zuerst geschädigte Äste zu entfernen, dicke Triebe in Bodennähe herauszunehmen und anschließend dünnere Äste und Zweige zu beschneiden. Zweijährige Triebe, die Früchte tragen, sollten möglichst erhalten bleiben.

Feigen mit Bedacht zurückschneiden

In den ersten Jahren wächst die Feige mit zahlreichen bodennahen Ästen buschig heran. Ziel des Rückschnitts ist es, ein lockeres und weitastiges Baumgerüst mit schöner Krone aufzubauen. Beschneiden Sie den jungen Baum jedoch nicht zu stark, denn der Rückschnitt fördert die Triebbildung und unterdrückt gleichzeitig die Bildung von Früchten.

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Wann sollte die Feige geschnitten werden?

Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt sind die Monate Februar und März, wenn die Feige noch nicht neu ausgetrieben hat. Vermeiden Sie einen Rückschnitt im Herbst, da durch die kalten Temperaturen der Wintermonate die Zweige weiter zurückfrieren und die Feige ernsthaften Schaden nehmen könnte.

Schnittreihenfolge

Planen Sie den Rückschnitt gründlich und gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Arbeiten Sie immer von unten nach oben.
  • Stets sauberes und scharfes Werkzeug verwenden.
  • Zunächst dicke Triebe in Bodennähe, die sich in ihrem Wachstum behindern würden,
    mit einer Astschere oder Säge herausnehmen.
  • Größere Wunden mit einem geeigneten Mittel verstreichen.
  • Im Anschluss dünnere Äste und Zweige beschneiden.
  • Zweijährige Triebe nach Möglichkeit verschonen, da diese im Folgejahr Früchte tragen.

Der Frühjahrsschnitt

Entfernen Sie zunächst alle vom Frost geschädigten Äste. Von Kälteschäden betroffen sind meist nur die ein- bis zweijährigen Zweige während den alten und ausgereiften Ästen Minusgrade wenig schaden. Lassen Sie beim Rückschnitt stets eine Knospe oder Verzweigung stehen, denn aus diesen bildet sich im kommenden Sommer ein neuer Trieb.

Der Schnitt eines älteren Feigenbaums

Fünf bis sechs Jahre alte Feigen neigen dazu, im Inneren zu verkahlen. Diese Bäume stecken einen kräftigen Rückschnitt, der neuen Wuchs anregt, gut weg. Im Jahr nach dem Verjüngungs-Rückschnitt müssen Sie allerdings in vielen Fällen auf die Feigenernte verzichten, da die Feige ausschließlich am zweijährigen Holz trägt.

Kübel-Feigen schneiden

Kübelpflanzen sind uneingeschränkt schnittverträglich und Sie können diese problemlos zurückschneiden, um einen schönen Aufbau der Pflanze zu erzielen. Achten Sie darauf, nicht zu viele zweijährige Zweige herauszuschneiden. So können Sie bei im Haus, Wintergarten oder auf dem Balkon kultivierten Feigen mit einem guten Fruchtertrag rechnen.

Der Schnitt von Spalierobst

Feigen gedeihen hervorragend vor einer sonnigen Hauswand an ein Spalier gepflanzt. Die Drähte sollten in etwa 45 Zentimeter Höhe beginnen und im Abstand von 25 Zentimetern verlaufen..

Beschnitt im ersten Jahr nach der Pflanzung:

Beschneiden Sie den Haupttrieb der Feige sowie zwei Seitentriebe auf etwa 50 Zentimeter Länge. Alle anderen Triebe kappen Sie vollständig. Während der Haupttrieb senkrecht am Spalier hinaufwächst binden Sie die beiden Seitentriebe im spitzen Winkel zum Haupttrieb an den Drähten des Spaliers an.

Folgeschnitt im zweiten Jahr

Wählen Sie im nächsten Frühjahr jeweils vier kräftige Triebe der zwei Seitentriebe aus. Ein Trieb sollte sich am Ende des Astes befinden, ein weiterer an der Unterseite und zwei Triebe auf der Oberseite. Beschneiden oder brechen Sie alle anderen Augen aus und leiten Sie die verbleibenden Triebe in die gewünschte Richtung entlang des Spaliers. Bedenken Sie, dass Feigenblätter sehr groß werden können und lassen Sie zwischen den Leitästen ausreichend Platz, damit viel Sonnenlicht zu den Früchten vordringt.

Der Schnitt im dritten Jahr

Schneiden Sie die Leitäste etwas zurück. Dabei erfolgt der Schnitt jeweils über einer in Wuchsrichtung zeigenden Knospe. Lassen Sie beim Rückschnitt mindestens sechzig Zentimeter vom Vorjahresholz stehen, damit sich im Sommer genügend neue Triebe und Früchte bilden. Brechen Sie während der Sommermonate unerwünschte Augen regelmäßig aus.

Pflege des Spaliers

Nach vier Jahren ist das Grundspalier gleichmäßig aufgebaut und Sie müssen die Feige nur noch im zeitigen Frühjahr zurückschneiden. Entfernen Sie dabei wie bei frei stehenden Feigenbäumen zunächst vom Frost geschädigte Zweige. Alle Triebe die zur Wand hin oder von dieser weg wachsen werden vollständig entfernt. Neuaustriebe in der gewünschten Wuchsrichtung beschneiden Sie auf ein Auge. Binden Sie neue Triebe am Spalier fest.

Achten Sie darauf, dass die Spalierfeige nicht zu dicht wird, damit das Sonnenlicht alle Früchte gleichermaßen erreicht. Während des Sommers empfiehlt sich deshalb bei sehr kräftig wachsenden Feigenbäumen ein zusätzlicher Pflegeschnitt, bei dem Sie Neuaustriebe auf fünf Blätter zurückschneiden.

Tipps & Tricks

Betrachten Sie vor dem Rückschnitt die Feige und planen Sie diesen genau. Markieren Sie sich alle Äste, die Sie beschneiden möchten. So vermeiden Sie Fehlschnitte und kürzen nicht ungewollt fruchttragende, zweijährige Äste mit ein.