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Feigenbaum blutet: Ursachen & bedeutung für die Pflanze

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Es ist besorgniserregend, wenn nach einem Rückschnitt am Feigenbaum milchiger Saft in Strömen ausfließt. Lesen Sie hier wissenswerte Hintergründe zum Saftfluss an Feigen nach Verletzungen am Holz. Darum blutet ein Feigenbaum aus seinen Schnittwunden.

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Jeder Baum blutet aus Schnittwunden
AUF EINEN BLICK
Was bedeutet es, wenn ein Feigenbaum blutet?
Wenn ein Feigenbaum blutet, fließt Pflanzensaft aus. Dieser Prozess ist für eine Feige nicht schädlich. Ursache sind verletzte Transportleitungen für Wasser und Nährstoffe, die sich nach einem Rückschnitt nicht sogleich verschließen. Am stärksten blutet ein Feigenbaum vor dem Blattaustrieb.

Warum blutet ein Feigenbaum?

Wenn am Feigenbaum aus Schnittwunden Saft austritt, assoziiert der Volksmund damit eine blutende Verletzung. Tatsächlich hat das Phänomen nichts zu tun mit einem blutenden Menschen. Ursache für den Saftaustritt ist die Verletzung von Leitungsbahnen, die im Feigenbaum Wasser und Nährstoffe in die Krone transportieren. Diese Transportleitungen verschließen sich nach einem Schnitt nicht sofort, sodass der Pflanzensaft ausfließt. Je höher der Wurzeldruck zum Zeitpunkt der Verletzung, desto stärker der Saftfluss. Aus diesem Grunde blutet ein Feigenbaum im Frühjahr vor dem Austrieb der Blätter besonders intensiv.

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Ist es schädlich, wenn ein Feigenbaum blutet?

Bluten ist für einen Feigenbaum nicht schädlich. Experten zufolge handelt es sich um einen natürlichen Prozess ohne ernsthafte Folgen für eine Feige (Ficus carica).

Für Menschen ist hingegen direkter Hautkontakt mit dem Pflanzensaft einer Feige schädlich. Das milchige Sekret im Feigenbaum ist giftig. Vor allem in Verbindung mit Sonneneinstrahlung drohen phototoxische Reaktionen, wie heftiger Juckreiz, Hautrötungen und Blasenbildung. Dieser Warnhinweis gilt für die Schnittpflege aller Ficus-Arten, wie Birkenfeige (Ficus benjamini) oder Gummibaum (Ficus elastica).

Kann ich verhindern, dass ein Feigenbaum blutet?

Sie können nicht verhindern, dass ein Feigenbaum blutet. Allerdings besteht im Rahmen der Schnittpflege die Möglichkeit, den Saftfluss auf ein Minimum zu reduzieren. So gelingt es:

  • Feigenbaum im Februar schneiden, bevor die Säfte steigen und die Blätter austreiben.
  • Nach einem milden Winter den Feigenbaum nach dem Blattaustrieb schneiden, wenn der Saftdruck sinkt.

Tipp

Viele Bäume und Sträucher bluten

Das Phänomen blutender Schnittwunden ist weit verbreitet unter Bäumen und Sträuchern. Spitzenreiter sind Weißbirke (Betula pendula) und Zucker-Ahorn (Acer saccharum) mit bis zu 5 Litern Saftfluss pro Tag. Fernerhin fließt der Saft in Strömen bei Weinrebe (Vitis vinifera), Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) und Walnussbaum (Juglans), wenn Sie die Gehölze schneiden.

Bilder: Natalia / stock.adobe.com