Feigenbaum blutet: Ursachen & bedeutung für die Pflanze
Der Anblick von weißem Milchsaft an Feigenbäumen nach dem Schnitt kann besorgniserregend wirken. Dieses „Bluten“ ist jedoch ein natürlicher Prozess und meist unbedenklich. Dieser Artikel erklärt, warum Feigenbäume „bluten“ und wie man sie richtig schneidet.
- Warum „blutet“ ein Feigenbaum?
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- Wann tritt das „Bluten“ auf?
- Ist das „Bluten“ schädlich für den Feigenbaum?
- Warum sollte der Feigenbaum beschnitten werden?
- Wann ist der beste Zeitpunkt für den Schnitt?
- Wie wird der Feigenbaum richtig geschnitten?
- Was ist beim Schneiden des Feigenbaums zu beachten?
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Warum „blutet“ ein Feigenbaum?
Das „Bluten“ eines Feigenbaums tritt auf, wenn der Baum an seinen Schnittstellen Pflanzensaft absondert. Diese Reaktion wird durch die Verletzung von Leitungsbahnen verursacht, die Wasser und Nährstoffe transportieren. Durch das Durchtrennen dieser Bahnen fließt der Saft heraus, da die Wunden sich nicht sofort schließen. Der Pflanzensaft, oft als Milchsaft bezeichnet, enthält wichtige Substanzen für das Wachstum und die Gesundheit des Baumes.
Der Saftfluss variiert je nach Zeitpunkt und Wurzeldruck. Besonders stark tritt der Saft im Frühjahr vor dem Blattaustrieb aus, da der Wurzeldruck dann am höchsten ist. Dies ist ein natürlicher Vorgang und nicht schädlich für den Baum. Der Begriff „Bluten“ stammt aus dem Volksmund und kann missverständlich sein, da er fälschlicherweise Assoziationen zu Verletzungen beim Menschen weckt.
Wann tritt das „Bluten“ auf?
Das „Bluten“ ist vor allem während der Wachstumsphasen im Frühling und Frühherbst ausgeprägt. In diesen Zeiten ist der Wurzeldruck besonders hoch, wodurch der Saftfluss nach einem Rückschnitt verstärkt wird. Auch während der Sommermonate kann es bei einem Schnitt zu vermehrtem Saftaustritt kommen, da die aktiven Leitungsbahnen bei höheren Temperaturen besonders durchlässig sind. Es empfiehlt sich daher, den Feigenbaum während seiner Ruhephase zu schneiden, um den Saftverlust zu minimieren.
Ist das „Bluten“ schädlich für den Feigenbaum?
Das „Bluten“ des Feigenbaums ist im Allgemeinen kein Grund zur Besorgnis. Der Saftaustritt resultiert aus der Verletzung der Transportbahnen. Trotz des beunruhigenden Anblicks ist der Verlust für den Baum meist nicht schädlich. Der Saftfluss kann auch dazu beitragen, das Eindringen von Schadorganismen zu verhindern.
Dennoch ist es vorteilhaft, den Baum während der Ruhephase von November bis Februar zu beschneiden. Während dieser Zeit ist der Saftdruck geringer, was den Saftverlust minimiert und dem Baum hilft, die Schnittwunden besser zu verschließen.
Wichtige Punkte zum Beschneiden
- Wann: Beschneiden Sie den Feigenbaum idealerweise in der Ruhephase (November bis Februar).
- Werkzeug: Verwenden Sie eine scharfe und saubere Gartenschere oder Astsäge, um saubere Schnitte zu gewährleisten und Infektionen zu vermeiden.
- Handschutz: Tragen Sie Handschuhe, da der austretende Saft Hautreizungen verursachen kann.
Warum sollte der Feigenbaum beschnitten werden?
Das Beschneiden des Feigenbaums bringt zahlreiche Vorteile, die sowohl der Gesundheit des Baums als auch der Früchte zugutekommen:
- Wachstumskontrolle: Feigenbäume wachsen kräftig in die Breite und Höhe. Ein gezielter Rückschnitt hilft, das Wachstum zu kontrollieren und den Baum in die gewünschte Form zu bringen, was besonders in begrenzten Platzverhältnissen wichtig ist.
- Licht- und Luftdurchlässigkeit verbessern: Durch das Öffnen des Bauminneren können Licht und Luft besser zirkulieren, wodurch Krankheiten vorgebeugt und eine bessere Belichtung aller Teile des Baumes gewährleistet wird.
- Verjüngung: Das Entfernen älterer, weniger produktiver Zweige fördert das Austreiben neuer, kräftiger Triebe, die produktiver sind und größere, saftigere Früchte tragen.
- Frostschäden beheben: Besonders Feigenbäume im Freiland können Frostschäden erleiden. Das Entfernen dieser Triebe im Frühjahr ermöglicht dem Baum, gesund und kräftig nachzutreiben.
- Prävention vor Schädlingsbefall: Durch das Entfernen erkrankter oder geschädigter Zweige können Schädlinge und Krankheiten unter Kontrolle gehalten werden, was zur allgemeinen Gesundheit und Langlebigkeit des Baumes beiträgt.
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Schnitt?
Der ideale Zeitpunkt für den Schnitt eines Feigenbaums hängt von der jeweiligen Zielsetzung ab. Für einen umfassenden Rückschnitt oder Erziehungsschnitt ist das zeitige Frühjahr von Mitte Februar bis Anfang März am besten geeignet. In dieser Phase ist die Frostgefahr gering, und der Baum kann Schnittwunden schnell verschließen.
Sollten Sie lediglich abgestorbene oder kranke Pflanzenteile entfernen wollen, kann dieser Erhaltungsschnitt auch zu anderen Zeiten erfolgen, um den Baum gesund und vital zu halten. Beachten Sie dabei, dass saubere und glatte Schnitte das Infektionsrisiko minimieren.
Wie wird der Feigenbaum richtig geschnitten?
Beim Schneiden des Feigenbaums sollten Sie zunächst auf das richtige Werkzeug achten. Verwenden Sie eine scharfe und saubere Gartenschere für kleinere Äste und eine Astsäge für dickere Zweige. Dies gewährleistet glatte Schnittflächen und minimiert das Risiko von Infektionen.
Der Schnitt kann in mehrere Schritte unterteilt werden:
Grobschnitt
- Abgestorbene oder beschädigte Zweige entfernen: Entfernen Sie zunächst alle abgestorbenen, kranken oder beschädigten Zweige.
- Überkreuzende Triebe entfernen: Schneiden Sie dann dicht stehende oder sich überkreuzende Triebe weg, um die Luft- und Lichtdurchlässigkeit im Inneren der Baumkrone zu verbessern.
Feinschnitt
- Zu lange Triebe kürzen: Kürzen Sie zu lange Triebe, um das Wachstum zu kontrollieren und eine harmonische Kronenform zu fördern. Schneiden Sie dabei immer auf eine Knospe oder Verzweigung zurück.
- Kronenaufbau: Formen Sie die Krone des Feigenbaums in eine lockere, möglichst dreieckige Form, um eine gleichmäßige Verteilung des Sonnenlichts zu gewährleisten und konkurrierende Triebe zu vermeiden.
Zusätzliche Tipps
- Höhe und Breite regulieren: Kürzen Sie Haupt- und Nebentriebe, um das Gesamtwachstum zu kontrollieren. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen alten und neuen Trieben fördert die Fruchtbildung.
- Spaliererziehung: Möchten Sie den Feigenbaum als Spalier ziehen, reduzieren Sie die Nebentriebe und binden die Haupttriebe an ein Spalier.
Durch Beachtung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass Ihr Feigenbaum gesund bleibt und eine reiche Ernte liefert.
Was ist beim Schneiden des Feigenbaums zu beachten?
Beim Schneiden sollten Sie folgende Techniken und Vorsichtsmaßnahmen beachten, um die Gesundheit des Baumes zu gewährleisten:
- Werkzeugwahl und Hygiene: Verwenden Sie immer scharfe und saubere Werkzeuge, um saubere Schnittflächen zu gewährleisten. Saubere Schnittflächen minimieren das Infektionsrisiko.
- Schnitttechnik: Schneiden Sie knapp oberhalb einer Knospe oder Verzweigung. Entfernen Sie abgestorbene oder kranke Zweige vollständig.
- Triebe kürzen: Kürzen Sie lange Triebe, um die Form des Baumes zu erhalten und eine gleichmäßige Verteilung von Licht zu gewährleisten. Entfernen Sie dichte oder sich kreuzende Triebe.
- Milchsaft beachten: Vermeiden Sie Hautkontakt mit dem austretenden Milchsaft, tragen Sie Handschuhe, und spülen Sie betroffene Hautstellen gründlich mit Wasser ab.
- Jahreszeit berücksichtigen: Schneiden Sie den Baum idealerweise während der Wintermonate, um den Saftverlust zu minimieren und die Pflanze nicht zu schwächen.
- Höhe und Form anpassen: Formen Sie die Krone dreieckig, um optimale Sonneneinstrahlung für alle Blätter und Früchte zu fördern und nach innen wachsende Triebe zu entfernen.
Durch die Beachtung dieser Punkte fördern Sie das Wohlbefinden und die Produktivität Ihres Feigenbaums.