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Winterharter Feigenbaum: Sorten, Pflege & Überwinterung

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Feigenbäume (Ficus carica) gelten als wärmeliebend, doch einige Sorten gedeihen auch in unseren Breiten. Dieser Artikel informiert über die Auswahl geeigneter Sorten, die Standortwahl und liefert Tipps zur Überwinterung.

Feigenbaum winterhart

Sind Feigenbäume winterhart?

Feigenbäume (Ficus carica) stammen aus dem Mittelmeerraum und sind im Allgemeinen frostempfindlich. Allerdings gibt es bei den verschiedenen Sorten Unterschiede in der Winterhärte. Einige Sorten überleben in milden Regionen Mitteleuropas sogar im Freiland. Ältere Feigenbäume sind widerstandsfähiger gegen Frost, während jüngere Exemplare in den ersten zehn Jahren besonderen Schutz benötigen.

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Die Winterhärte eines Feigenbaums hängt sowohl von der Sorte als auch vom Standort ab. Es gibt Sorten, die Temperaturen bis etwa -15 Grad Celsius aushalten können, während besonders robuste Sorten sogar kurzzeitig -20 Grad Celsius tolerieren. Für die Pflanzung empfiehlt sich ein geschützter, sonniger Standort, etwa an einer Hauswand oder in einem Innenhof, da solche Plätze natürlichen Schutz vor kaltem Nord- und Ostwind bieten.

In Regionen mit harten Wintern ist ein zusätzlicher Winterschutz ratsam. Das Abdecken der Wurzeln und Triebe mit Gartenvlies, Laub oder einer Mulchschicht kann die Pflanzen vor extremen Temperaturen schützen.

Feigenbäume im Topf bieten den Vorteil, dass sie bei starkem Frost an einen geschützten Platz, wie einen Wintergarten oder einen frostfreien Raum, gestellt werden können. So können Sie die Bäume im Sommer im Freien genießen und im Winter einfach an einen sicheren Ort bringen. Selbst frostresistentere Sorten sind nicht vollständig winterhart, daher sind zusätzliche Schutzmaßnahmen stets sinnvoll.

Winterharte Feigenbaum-Sorten

Für das mitteleuropäische Klima eignen sich besonders winterharte Feigensorten, die kalte Temperaturen überstehen. Empfehlenswerte Sorten sind:

  • Brown Turkey: Diese robuste und anpassungsfähige Sorte kann Temperaturen bis zu -20 Grad Celsius überstehen. Die purpurroten Früchte sind süß und aromatisch.
  • Dalmatie: Diese Sorte gedeiht ausgezeichnet im Freiland und wird bis zu zwei Meter hoch. Die grün-gelblichen Früchte sind sehr ertragreich und schmecken hervorragend.
  • Desert King: Diese Sorte verträgt Temperaturen bis zu -10 Grad Celsius. Sie hat helle, grüne Früchte.
  • Lussheim: Diese schnell wachsende Sorte wird bis zu fünf Meter hoch und zeichnet sich durch eine beeindruckende Winterhärte aus. Ihre langstieligen grünen Früchte und tief eingeschnittenen Blätter sind dekorativ.
  • Madeleine des deux Saisons: Diese Sorte ist besonders frostfest und trägt zweimal im Jahr Früchte. Die goldgelben bis braunen Feigen sind sehr aromatisch.
  • Negronne: Diese kompakte Sorte kann Temperaturen bis zu -10 Grad Celsius überstehen und eignet sich gut für kleinere Gärten oder Kübel.
  • Ronde de Bordeaux: Diese Sorte erträgt kurzfristig Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius. Ihre fast schwarzen Früchte sind sehr aromatisch.

Winterharte Feigenbaum-Sorten für den Topf

Feigenbäume im Topf sind ideal für kältere Regionen. Einige Sorten sind besonders kälteresistent und eignen sich gut für die Topfkultur:

  • Dauphine: Diese buschige und kompakte Sorte bringt auch im Topf zahlreiche süße Früchte hervor und sollte an einem geschützten Platz aufgestellt werden.
  • Longue de Aout: Bekannt als Bananenfeige, trägt diese Sorte gelbe Früchte und wächst langsam, was sie ideal für die Topfkultur macht.
  • Madeleine des deux Saisons: Diese kompakte Sorte trägt aromatische Früchte und kann bei guten Bedingungen zweimal im Jahr geerntet werden.
  • Negronne: Diese kompakte und wohlschmeckende Sorte ist ideal für kleinere Gärten und Balkone.
  • Osborn Prolific: Langsam wachsend, trägt diese Sorte zuverlässig auch in kühleren Sommern.

Achten Sie auf eine ausreichende Kübelgröße mit nährstoffreicher, gut durchlässiger Erde. Stellen Sie sicher, dass der Topf ein Abzugsloch hat, um Staunässe zu vermeiden. Im Sommer sollte der Feigenbaum an einem sonnigen, windgeschützten Platz stehen und regelmäßig gegossen werden. Im Winter benötigen die Pflanzen eine geschützte Überwinterung.

Feigenbaum-Sorten für den Innenbereich

In kälteren Regionen können speziell angepasste Ficus-Arten als Zimmerpflanzen gehalten werden. Diese Arten sind für den Innenbereich geeignet und pflegeleicht.

  • Birkenfeige (Ficus benjamina): Diese Zierfeige ist anpassungsfähig und pflegeleicht, ideal für Wohnzimmer und Büros.
  • Benyan-Feige (Ficus benghalensis): Mit ihren großen Blättern verleiht diese Art dem Raum einen exotischen Charakter.
  • Geigenfeige (Ficus lyrata): Ihre großen, geigenförmigen Blätter machen sie zu einer auffälligen Zierpflanze.
  • Gummibaum (Ficus elastica): Diese robuste Zimmerpflanze hat große, ledrige Blätter und ist sehr pflegeleicht.

Platzieren Sie diese Pflanzen an einem hellen Ort, aber vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Standort für winterharte Feigenbäume

Ein optimaler Standort ist entscheidend für das Gedeihen winterharter Feigenbäume:

  • Sonneneinstrahlung: Ein Platz mit mehreren Stunden direkter Sonne ist notwendig. Süd- oder Westseiten von Gebäuden bieten langfristige Wärme und Schutz vor kaltem Nord- und Ostwind.
  • Windschutz: Windgeschützte Standorte wie Innenhöfe oder neben dichten Hecken sind ideal.
  • Winterhärtezonen beachten: In milderen Zonen können robuste Feigensorten Frostperioden gut überstehen. In kälteren Regionen sind zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich.
  • Mikroklima nutzen: Städte bieten oft wärmere Mikroklimate. Nutzen Sie die Wärmeabstrahlung von Mauern oder gepflasterten Flächen, um die Temperaturbedingungen zu verbessern.

Überwintern von Feigenbäumen im Topf

Feigenbäume im Topf benötigen im Winter einen kühlen und geschützten Standort. Da sie ihre Blätter im Herbst abwerfen, sind sie in der Überwinterung pflegeleicht.

  1. Standortwahl: Wählen Sie frostfreie, kühle Orte wie ungeheizte Garagen, Wintergärten oder Keller mit einem Fenster. Die Temperaturen sollten zwischen 5 und 10 °C liegen.
  2. Wasserbedarf: Gießen Sie nur sparsam und vermeiden Sie Staunässe, da die Wurzeln bei zu viel Feuchtigkeit faulen können.
  3. Lichtbedarf: Da die Bäume ihre Blätter abwerfen, benötigen sie nur wenig Licht.
  4. Schutzmaßnahmen im Freien: Bei milden Wintern kann der Feigenbaum draußen bleiben, nahe an einer geschützten Hauswand, umwickelt mit Kokosmatten oder Vlies.
  5. Kein Dünger: Während der Wintermonate sollte auf Düngen verzichtet werden, da sich die Pflanzen in einer Ruhephase befinden.

Stellen Sie den Feigenbaum ab April wieder nach draußen, um ihn an die steigenden Temperaturen zu gewöhnen.

Bilder: micheldenijs / iStockphoto