Geigenfeige

Geigenfeige Pflege: So gedeiht sie optimal

Die Geigenfeige (Ficus lyrata) ist eine imposante Zimmerpflanze mit großen, geigenförmigen Blättern. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Pflege und Kultivierung dieser beliebten Zimmerpflanze.

Steckbrief

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Pflanzenart
Zimmerpflanze
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Wuchs
Aufrecht, ausladend
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Wuchshöhe
200 cm bis 400 cm
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Blütenfarbe
Keine Blüten in Innenräumen
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Blattfarbe
Dunkelgrün, glänzend
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Blattform
Geigenförmig
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Wuchs

Die Geigenfeige (Ficus lyrata), auch Leierfeige genannt, ist eine eindrucksvolle Zimmerpflanze. Sie kann Höhen von 200 bis 400 Zentimetern und eine Breite von 80 bis 100 Zentimetern erreichen. In ihrer natürlichen Umgebung in den tropischen Regionen Westafrikas wächst sie sogar bis zu 25 Meter hoch.

Ihr aufrechter und ausladender Wuchs macht die Geigenfeige zu einem besonderen Blickfang. Sie bietet verschiedene Wuchsformen, von eintriebigen Exemplaren, die wie ein kleiner Baum erscheinen, bis zu verzweigten Stämmen mit mehreren Seitenästen. Einige Pflanzen sind von unten bis oben mit Blättern bedeckt und wachsen gerade nach oben.

Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal für die Geigenfeige. Zu wenig Licht führt zu gelben Blättern, optimale Bedingungen fördern hingegen ein dichteres und kompakteres Wachstum. In der Natur wächst sie terrestrisch, epiphytisch oder als Würgefeige, wobei ihre Wurzeln andere Gehölze umschlingen.

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Durch regelmäßiges Entspitzen der Triebe kann ein buschigeres Wachstum gefördert werden. Junge, grüne Zweige können vorsichtig gebogen und in Form gebracht werden, sie verholzen mit der Zeit und behalten die geformte Struktur bei.

Blätter

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Große, glänzende Blätter der Geigenfeige (Ficus lyrata) in Nahaufnahme.
Foto: David J. Stang | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Das markanteste Merkmal der Geigenfeige sind ihre großen, dunkelgrün glänzenden und ledrigen Blätter, die wechselständig angeordnet sind. Die Blätter erreichen eine Länge von 30 bis 50 Zentimetern und eine Breite von bis zu 30 Zentimetern.

Ihre Form erinnert an einen Geigenkasten, was der Pflanze ihren Namen gab. Die Blattspreite ist mit deutlich erkennbaren Blattadern durchzogen, was sie zerknittert erscheinen lässt. Der Blattrand ist leicht wellig, und die Blätter sind an der Spitze verbreitert sowie in der Mitte verschmälert. An kurzen Stielen sitzend, sind die Blätter zudem oft an der Basis leicht geöhrt.

Die immergrüne Beschaffenheit der Blätter sorgt das ganze Jahr über für frisches Grün. Zusätzlich tragen die großen Blätter zur Verbesserung des Raumklimas bei, indem sie die Luft leicht reinigen.

Blüte

Die Blüten der Geigenfeige sind klein und becherförmig. In Innenräumen zeigt die Pflanze jedoch fast nie Blüten, da die Bedingungen für die Blütenbildung nicht ideal sind. In ihrer natürlichen Umgebung werden die Blüten von speziellen Feigenwespen bestäubt.

Nach der Blütezeit entwickeln sich grünliche Feigenfrüchte mit einem Durchmesser von etwa drei bis vier Zentimetern. Diese Fruchtbildung findet hauptsächlich in ihrer natürlichen Umgebung statt, da die idealen tropischen Bedingungen in Innenräumen fehlen.

Früchte

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Geigenfeige: Geöffnete Frucht auf Blatt, nicht genießbar. Standort: Kahului, Maui.
Foto: Forest & Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die runden, grünlichen Feigenfrüchte der Geigenfeige sind charakteristisch für die Gattung Ficus. Sie erreichen in der Regel einen Durchmesser von etwa drei bis vier Zentimetern. Allerdings ist die Fruchtbildung bei Zimmerpflanzen selten, da die Bedingungen in Innenräumen meist nicht ausreichen, um die Fruchtbildung zu fördern.

Die Früchte sind zwar optisch ansprechend, aber nicht genießbar. Sie sollten als dekorative Elemente betrachtet werden, wenn sie überhaupt erscheinen.

Giftigkeit

Die Geigenfeige (Ficus lyrata) ist leicht giftig, was für alle Maulbeergewächse (Moraceae) typisch ist. Sie enthält einen weißen Milchsaft, der in allen Pflanzenteilen vorhanden ist und Hautreizungen sowie allergische Reaktionen auslösen kann. Beim Verschlucken kann der Milchsaft Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Beim Umgang mit der Pflanze sollten Sie daher Vorsichtsmaßnahmen treffen:

  • Tragen Sie Handschuhe beim Umtopfen oder Beschneiden.
  • Vermeiden Sie Hautkontakt mit dem Milchsaft und reinigen Sie betroffene Stellen gründlich mit Wasser.
  • Platzieren Sie die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.

Diese Maßnahmen helfen, unerwünschte gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden und die Sicherheit im Umgang mit der Geigenfeige zu gewährleisten.

Welcher Standort ist geeignet?

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Geigenfeige (Ficus lyrata) mit großen, geigenförmigen Blättern in einem Topf.
Foto: KENPEI | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Geigenfeige benötigt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Direkte Mittagssonne kann zu Blattverbrennungen führen. Ein idealer Platz ist in der Nähe eines Fensters, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Raumtemperatur sollte ganzjährig konstant zwischen 20 und 24 Grad Celsius bleiben und nie unter 18 Grad Celsius fallen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls von Vorteil.

Zugluft sollte vermieden werden, um Blattverlust zu verhindern. Hat die Geigenfeige ihren idealen Platz gefunden, sollte sie nicht mehr bewegt werden. Ein häufiger Standortwechsel oder das Drehen der Pflanze kann zum Abwerfen von Blättern führen.

Im Sommer kann die Geigenfeige nach einer schrittweisen Eingewöhnung an einen halbschattigen Standort im Freien gestellt werden. Wichtig ist dabei der Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen sowie das rechtzeitige Hereinholen im Spätsommer, bevor die Temperaturen unter 18 Grad Celsius fallen.

Ausreichend Platz um die Pflanze herum fördert ihr Wachstum, indem die Blätter frei hängen können und nicht an Wände oder Möbel stoßen.

Geigenfeige pflegen

Auch wenn die Geigenfeige als pflegeleichte Zimmerpflanze gilt, benötigt sie einige grundlegende Pflegemaßnahmen.

Gießen

Die Geigenfeige sollte regelmäßig gegossen werden, sodass der Wurzelballen stets leicht feucht bleibt, jedoch ohne Staunässe zu verursachen. Im Frühjahr und Sommer gießen Sie etwa einmal pro Woche, im Herbst und Winter kann der Gießrhythmus reduziert werden.

Düngen

Während der Wachstumsperiode von März bis Oktober benötigt die Geigenfeige regelmäßige Nährstoffzufuhr. Düngen Sie im Frühjahr und Sommer alle zwei Wochen mit Flüssigdünger. Im Winter reicht es, alle vier bis sechs Wochen zu düngen.

Umtopfen

Für ein optimales Wachstum sollte die Geigenfeige regelmäßig umgetopft werden. Junge Pflanzen sollten jährlich umgetopft werden, ältere Exemplare etwa alle zwei bis drei Jahre. Wählen Sie einen Topf, der etwa 3 bis 4 cm größer im Durchmesser ist als der bisherige Topf, und verwenden Sie humusreiche, gut durchlässige Erde.

Blattpflege

Die großen Blätter der Geigenfeige sollten regelmäßig von Staub und Schmutz befreit werden. Wischen Sie die Blätter wöchentlich mit einem feuchten Tuch ab und besprühen Sie sie gelegentlich mit Wasser, besonders im Winter bei trockener Heizungsluft.

Besprühen

Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, besprühen Sie die Blätter im Winter oder bei trockener Raumluft einmal pro Woche mit Wasser. Achten Sie darauf, dass kein Wasser in den Blattachseln stehen bleibt.

Geigenfeige richtig pflanzen

Beim Pflanzen der Geigenfeige ist es wichtig, auf ein geeignetes Substrat und den richtigen Standort zu achten. Verwenden Sie humusreiche, gut durchlässige Erde und mischen Sie herkömmliche Blumenerde mit Sand zur besseren Drainage.

Schritte zur Pflanzung:

  1. Wählen Sie einen Topf, der etwa 3 bis 4 cm größer im Durchmesser ist als der bisherige Topf.
  2. Fügen Sie eine Drainageschicht aus Blähton oder Tongranulat hinzu.
  3. Setzen Sie die Geigenfeige in den Topf und achten Sie darauf, dass das Wurzelwerk gut bedeckt ist.
  4. Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie die Pflanze gut an.

Stellen Sie die Geigenfeige an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft. Die Raumtemperatur sollte konstant über 18 Grad Celsius bleiben. Gießen Sie die Pflanze regelmäßig und sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, besonders in den Wintermonaten.

Geigenfeige richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist bei der Geigenfeige nicht notwendig, bietet jedoch einige Vorteile. Entfernen Sie verwelkte oder vertrocknete Blätter, um die Pflanzengesundheit zu unterstützen. Bei zu großem Wuchs kann ein Rückschnitt im Frühjahr erfolgen.

Schritte zum Rückschnitt:

  1. Wählen Sie einen scharfen Schnittpunkt knapp vor dem letzten Blatt.
  2. Verwenden Sie eine scharfe Gartenschere oder ein Messer.
  3. Tragen Sie beim Schneiden Handschuhe, um Hautkontakt mit dem giftigen Milchsaft zu vermeiden.

Der Rückschnitt fördert das buschige und kompakte Wachstum der Pflanze. Außerdem kann der Hauptstamm in der gewünschten Höhe gekappt werden, um die Pflanze zu einem Hochstamm zu erziehen. Die abgeschnittenen Triebe eignen sich zur Vermehrung als Stecklinge.

Geigenfeige vermehren

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Geigenfeige (Ficus lyrata): Blatt und offene Frucht auf Maui, Kahului.
Foto: Forest & Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Vermehrung der Geigenfeige erfolgt am einfachsten durch Kopfstecklinge. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr.

Schritte zur Vermehrung:

  1. Schneiden Sie einen etwa zehn bis 15 Zentimeter langen Trieb knapp oberhalb eines Blattes ab.
  2. Teilen Sie den Trieb in mehrere Stecklinge mit je ein bis zwei Blättern.
  3. Reduzieren Sie die Blattfläche, um die Wasserverdunstung zu minimieren.
  4. Setzen Sie die Stecklinge etwa drei bis vier Zentimeter tief in nährstoffarme, durchlässige Anzuchterde.
  5. Angießen und die Stecklinge mit einem umgestülpten Glas oder einer durchsichtigen Folie abdecken.

Bei Vermehrung in Wasser stellen Sie sicher, dass das Wasser zimmerwarm ist. Sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, pflanzen Sie die Stecklinge in Erde und entfernen Sie die Folie oder das Glas.

Sorten & Arten

Die Geigenfeige ist in verschiedenen Sorten erhältlich, die sich hauptsächlich in ihrer Größe und ihrem Wuchs unterscheiden.

Ficus lyrata (Klassische Geigenfeige)

  • Wuchs: Diese Sorte kann als Zimmerpflanze eine Höhe von 2 bis 4 Metern erreichen und ist ideal für größere Räume.
  • Besonderheiten: Ihr imposanter Wuchs und die großen, geigenförmigen Blätter, die bis zu 45 Zentimeter lang und 28 Zentimeter breit sein können, zeichnen diese Sorte aus.

Ficus lyrata ‚Bambino‘

  • Wuchs: ‚Bambino‘ hat einen kompakteren Wuchs und erreicht eine geringere Höhe, was sie besonders für kleinere Räume geeignet macht.
  • Besonderheiten: Diese Sorte bietet die charakteristischen Blätter der Geigenfeige in einem kleineren, ebenfalls dekorativen Format.

Krankheiten & Schädlinge

Obwohl die Geigenfeige robust ist, kann es bei ungünstigen Bedingungen zu Krankheiten und Schädlingsbefall kommen.

Schädlinge

Spinnmilben, Schildläuse, Wollläuse, Thripse und Blattläuse treten vor allem bei trockener Luft auf. Spinnmilben hinterlassen feine Spinnweben, Schildläuse und Wollläuse produzieren klebrigen Honigtau, Thripse erzeugen silbrig-glänzende Flecken auf den Blättern, und Blattläuse saugen Nährstoffe aus dem Blattgewebe.

Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung

  • Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Symptome.
  • Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch Besprühen oder einen Luftbefeuchter (33,00€ bei Amazon*).
  • Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort.
  • Nutzen Sie biologische oder chemische Pflanzenschutzmittel gezielt.
  • Vermeiden Sie Staunässe, um Pilzinfektionen wie Wurzelfäule vorzubeugen.

Krankheiten & Schädlinge

Wurzelfäule entsteht durch Staunässe und zeigt sich durch vergilbte oder bräunlich-schwarze Blätter. Passen Sie das Gießverhalten an und lassen Sie überschüssiges Wasser ablaufen. Gegebenenfalls topfen Sie die Pflanze um.

Durch geeignete Standortbedingungen und Pflege können Sie viele Gesundheitsprobleme der Geigenfeige vermeiden und ihre prächtige Erscheinung in Ihrem Zuhause genießen.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum bekommt meine Geigenfeige gelbe Blätter?

Gelbe Blätter an der Geigenfeige können durch mehrere Faktoren verursacht werden, wie zu wenig Licht, zu viel Wasser oder einen Nährstoffmangel. Stellen Sie sicher, dass die Pflanze an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung steht, und passen Sie das Gießverhalten an. Es sollte nur gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht trocken ist.

2. Ist die Geigenfeige für Haustiere gefährlich?

Ja, die Geigenfeige ist leicht giftig für Menschen und Tiere. Ihr Milchsaft kann Hautreizungen und bei Verschlucken Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Achten Sie darauf, die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren zu platzieren und tragen Sie beim Umgang mit ihr Handschuhe.

3. Kann die Geigenfeige tatsächlich das Raumklima verbessern?

Ja, die Geigenfeige trägt zur Verbesserung des Raumklimas bei, indem sie die Luft leicht reinigt. Ihre großen Blätter können Schadstoffe filtern und die Luftfeuchtigkeit erhöhen, was besonders in Innenräumen vorteilhaft ist.

4. Wie erkenne ich Schädlinge an meiner Geigenfeige?

Schädlinge wie Spinnmilben, Schildläuse oder Blattläuse können an der Geigenfeige auftreten. Spinnmilben hinterlassen feine Spinnweben, Schildläuse produzieren klebrigen Honigtau, und Blattläuse saugen Nährstoffe aus dem Blattgewebe, was zu verformten oder vergilbten Blättern führen kann. Kontrollieren Sie Ihre Pflanze regelmäßig auf diese Anzeichen und behandeln Sie sie bei Bedarf mit geeigneten Mitteln.

Bilder: Shelsea Forward / Shutterstock