Bienenweide

Bäume für Bienen: Die besten Bienenweiden im Überblick

Bäume bereichern nicht nur optisch Ihren Garten, sondern dienen auch als wertvolle Bienenweiden. Entdecken Sie in diesem Artikel geeignete Baumarten und erfahren Sie, wie Sie optimale Bedingungen für eine reiche Blüte und somit Nahrungsquelle für Bienen schaffen.

Was ist eine Bienenweide?

Eine Bienenweide ist eine Pflanze oder eine Ansammlung von Pflanzen, die reichlich Nektar und Pollen produzieren und dadurch essenzielle Nahrungsquellen für Bienen und andere bestäubende Insekten darstellen. Neben Bienen werden auch Hummeln, Schmetterlinge und andere Bestäuber von diesen Pflanzen angezogen. Bienen sammeln den Pollen an ihren Hinterbeinen und nutzen ihn zur Fütterung ihrer Larven, während der Nektar als Energiequelle dient und zur Produktion von Honig verwendet wird.

In einem größeren Kontext bezieht sich der Begriff „Bienenweide“ auch auf Flächen wie Blumenwiesen, auf denen viele dieser pollen- und nektarreichen Pflanzen bewusst angelegt werden. Solche Wiesen finden sich in Gärten, auf stillgelegten Acker- und Brachflächen oder in Parkanlagen und sind entscheidend, um die Bestäuberpopulationen zu unterstützen und zu erhalten.

Zusätzlich profitieren nicht nur die Insekten von diesen Pflanzen, sondern auch das Ökosystem insgesamt. Bestäubende Insekten spielen eine wesentliche Rolle bei der Fortpflanzung vieler Wild- und Nutzpflanzen, wodurch sie wesentlich zum Erhalt der Artenvielfalt und des ökologischen Gleichgewichts beitragen.

Lesen Sie auch

Bäume als Bienenweide

Bäume spielen eine entscheidende Rolle als Bienenweiden, da sie durch ihre Größe und Vielzahl an Blüten eine erhebliche Menge an Nektar und Pollen bereitstellen. Ein wesentlicher Vorteil vieler Baumarten ist ihre unterschiedlich gestaffelte Blütezeit, die Bienen nahezu das gesamte Jahr über eine kontinuierliche Nahrungsquelle bietet. Dies ist besonders wichtig, weil die Verfügbarkeit von Blütenpflanzen in der Landwirtschaft und auch in urbanen Gebieten häufig eingeschränkt ist.

Frühblüher für eine frühe Nahrungsquelle

Frühblühende Bäume wie die Salweide (Salix caprea) und der Spitz-Ahorn (Acer platanoides) sind besonders wertvoll, da sie schon im zeitigen Frühjahr blühen und den Bienen damit Pollen und Nektar anbieten, wenn andere Nahrungsquellen noch rar sind. Beispielsweise können Weidenkätzchen im März und April mehr als 60 Wildbienenarten anlocken. Auch der Spitz-Ahorn bietet Insekten eine willkommene Nahrungsquelle, ehe Obstbäume und andere Arten zu blühen beginnen.

Durchgehendes Blütenangebot im Sommer

Auch im späteren Frühjahr und Sommer gibt es zahlreiche Baumarten, die Bienen wertvolle Nahrung bieten. Obstbäume wie Apfel, Kirsche und Birne (Malus, Prunus und Pyrus) liefern während ihrer Blütezeit reichlich Nektar. Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist bekannt für ihre üppige Blütenpracht und ihre langanhaltende Tracht. Die Robinie (Robinia pseudoacacia) ist besonders erwähnenswert wegen ihres hohen Fructosegehalts im Nektar, der den wertvollen Robinienhonig liefert.

Spätblüher für die letzten Nahrungsreserven

Bäume, die spät im Jahr blühen, sind besonders wichtig, um Bienen bei der Bildung ihrer Wintervorräte zu unterstützen. Die Linde (Tilia) blüht im Sommer und zieht durch ihren intensiven Duft zahlreiche Insekten an – ein Highlight ist die Silberlinde, die noch bis in den August hinein blüht. Der Schnurbaum (Styphnolobium japonicum) und der Bienenbaum (Tetradium daniellii) bilden sogar noch im späten Sommer und frühen Herbst Blüten, was für die Versorgung der Bienenvölker bis in den September hinein sorgt.

Wichtige Standortbedingungen

Damit Bäume eine reiche Tracht entwickeln können, sind gute Wachstumsbedingungen unerlässlich. Eine ausreichende Wasserversorgung vor und während der Blüte ist essenziell, um den Nektarstrom aufrechtzuerhalten. Optimale Standorte sind sonnig und warm, was die Blütenbildung zusätzlich fördert. Größere und ältere Bäume mit massiver Krone bieten durch ihre Vielzahl an Blüten eine besonders ergiebige Nahrungsquelle und garantieren eine hohe Tracht.

Indem Sie gezielt verschiedene, aufeinander abgestimmte Baumarten pflanzen, können Sie das Blütenangebot im Garten über die gesamte Vegetationsperiode hinweg sicherstellen. Dies unterstützt nicht nur die Bienen, sondern fördert auch die Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht.

Geeignete Baumarten für Bienen

Um Bienen ganzjährig mit Nektar und Pollen zu versorgen, ist die Auswahl an geeigneten Baumarten entscheidend. Verschiedene Arten bieten zu unterschiedlichen Jahreszeiten Nahrungsquellen und können so eine kontinuierliche Blütezeit sicherstellen. Hier sind einige besonders geeignete Baumarten:

Frühblüher

  • Weide (Salix caprea): Bereits im frühen Frühjahr, oft schon im März, liefern Weiden den ersten Nektar und Pollen. Eine Sal-Weide kann mehr als 60 Wildbienenarten anlocken und ist somit ein echter Bienenmagnet.
  • Feld-Ahorn (Acer campestre): Dieser Baum blüht zeitig im Frühjahr und ist sowohl für Honig- als auch für Wildbienen eine wichtige Nahrungsquelle.
  • Kornelkirsche (Cornus mas): Mit ihrer frühen Blütezeit im März bis April bietet die Kornelkirsche Bienen eine wertvolle Nahrungsgrundlage.

Frühjahrs- und Frühsommerblüher

  • Obstbäume (Apfel, Birne, Kirsche): Obstbaumarten wie Apfel (Malus domestica), Birne (Pyrus communis) und Kirsche (Prunus avium) blühen im Frühling und bieten Bienen reichlich Nektar und Pollen.
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum): Diese Baumart ist bekannt für ihre üppige Blütenpracht zwischen April und Juni und bietet neben Nektar und Pollen auch Propolis.
  • Traubenkirsche (Prunus padus): Die Traubenkirsche blüht im Frühling und zieht eine Vielzahl von Bienen und anderen Bestäubern an.

Sommerblüher

  • Linde (Tilia cordata): Lindenbäume blühen meist von Juni bis Juli und sind für Bienen aufgrund ihres hohen Nektargehalts besonders attraktiv.
  • Robinie (Robinia pseudoacacia): Diese Baumart, auch bekannt als Scheinakazie, ist ein wertvoller Nektarlieferant und wird Ende Mai bis Anfang Juni stark von Bienen frequentiert.
  • Vogelkirsche (Prunus avium): Im spätem Frühjahr bis frühen Sommer, bietet die Vogelkirsche eine wichtige Nahrungsquelle.

Spätblüher

  • Bienenbaum (Tetradium daniellii): Der Bienenbaum, der auch als Tausendblütenbaum bekannt ist, blüht spät im Sommer und bietet eine Nahrungsquelle bis in den August hinein.
  • Schnurbaum (Sophora japonica / Styphnolobium japonicum): Dieser Baum blüht im späten Sommer bis in den frühen Herbst und stellt somit eine essenzielle Nahrungsquelle dar, wenn viele andere Pflanzen bereits verblüht sind.

Wichtige Überlegungen

Indem Sie eine Vielzahl von Baumarten pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr blühen, schaffen Sie eine kontinuierliche Nahrungsquelle für Bienen. Optimale Wachstumsbedingungen wie ein sonniger Standort und ausreichende Wasserversorgung sind entscheidend für eine reiche Blütenbildung. Wählen Sie auch Bäume mit ungefüllten Blüten, da diese für Bienen besser zugänglich sind.

Durch die gezielte Auswahl bienenfreundlicher Baumarten können Sie nicht nur die Artenvielfalt fördern, sondern auch zur Stabilität des gesamten Ökosystems beitragen.

Faktoren für eine gute Tracht

Die Fähigkeit eines Baumes, eine ergiebige Tracht zu liefern, hängt von mehreren entscheidenden Faktoren ab. Diese Faktoren beeinflussen die Menge an Nektar und Pollen, die für die Bienen und andere bestäubende Insekten verfügbar ist, maßgeblich.

1. Standortbedingungen:

  • Licht: Ein sonniger Standort fördert die Blütenbildung und steigert die Nektarproduktion. Achten Sie darauf, den Baum an einem Ort zu pflanzen, der mindestens sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung erhält.
  • Bodenbeschaffenheit: Gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden unterstützt ein gesundes Wachstum und eine reichhaltige Blütenproduktion. Vermeiden Sie Staunässe, da diese die Wurzeln schädigen kann.

2. Wasserverfügbarkeit:

  • Bewässerung: Eine kontinuierliche Wasserversorgung ist insbesondere in den Wochen vor und während der Blütezeit wichtig, um den Nektarfluss aufrechtzuerhalten. Trockenstress kann die Nektarproduktion erheblich reduzieren.

3. Klima und Wetter:

  • Temperatur: Mildes Wetter und moderate Temperaturen während der Blütezeit fördern eine intensive Nektar- und Pollenproduktion. Extreme Temperaturen können die Blütenbildung und somit die Tracht beeinträchtigen.
  • Niederschläge: Regelmäßige, leichte Regenfälle sind ideal, während schwere Regenfälle die Blüten beschädigen und somit die Nahrungsquelle für Bienen verringern können.

4. Baumalter und Kronengröße:

  • Alter des Baumes: Ältere Bäume mit ausgereiftem Wurzelwerk und großer Krone bieten in der Regel eine höhere Anzahl an Blüten und somit eine größere Menge an Nektar und Pollen.
  • Größe der Krone: Bäume mit dichten und ausladenden Kronen haben naturgemäß mehr Blüten und somit eine reichere Tracht. Es kann einige Jahre dauern, bis junge Bäume diese Kapazität erreichen.

5. Blütenstruktur und -zugänglichkeit:

  • Blütenform: Einfach blühende Baumarten mit offenen Blüten sind für Bienen leichter zugänglich und daher bevorzugt. Vermeiden Sie Sorten mit gefüllten Blüten, da diese oft weniger Nektar produzieren und für Bienen schwerer zugänglich sind.

6. Jahreszeitliche Verfügbarkeit:

  • Stetige Blütenversorgung: Stellen Sie sicher, dass Sie eine Auswahl an Bäumen pflanzen, deren Blütezeiten sich über das gesamte Jahr erstrecken. Dadurch wird ein kontinuierliches Nahrungsangebot für Bestäuber wie Bienen sichergestellt und hilft, Engpässe zu vermeiden.

Indem Sie auf diese Faktoren achten, können Sie die Trachtmenge eines Baumes optimieren und somit einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung der Bienenpopulationen in Ihrem Garten leisten.

Bedeutung von Bäumen für die Biodiversität

Bäume sind weit mehr als nur landschaftliche Akzente; sie sind zentrale Säulen der Biodiversität und bieten integrale Vorteile für verschiedene Lebensformen. Durch das Pflanzen von Bäumen schaffen Sie lebendige Ökosysteme, die eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten unterstützen.

Bäume bieten zahlreiche ökologische Vorteile:

  • Lebensraum für viele Arten: Bäume schaffen Lebensräume für Vögel, Säugetiere, Insekten und Mikroorganismen. Sie bieten Unterschlupf, Nistplätze sowie Brutstätten und sind somit unerlässlich für die Erhaltung einer vielfältigen Tierwelt.
  • Nahrung und Energiequellen: Die Blätter, Blüten, Früchte und der Nektar von Bäumen sind essenzielle Nahrungsquellen für viele Tiere, einschließlich bestäubender Insekten wie Bienen, Schmetterlingen und Vögeln. Eine Eiche kann beispielsweise bis zu einer Million Gliederfüßler beherbergen.
  • Förderung von Bestäubern: Blütenreiche Bäume verbessern die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen, indem sie Bestäubern Nahrung und Unterschlupf bieten. Dies hat auch direkte positive Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion und die Pflanzengesundheit.
  • Erhalt und Wiederherstellung von Ökosystemen: Durch die Anpflanzung von Bäumen können degradierte Landschaften und Wälder wiederhergestellt werden. Dies fördert nicht nur die Artenvielfalt, sondern verbessert auch die Bodenqualität und verhindert Erosion.
  • Mikrohabitate und ökologische Vielfalt: Alte Bäume und Totholz schaffen Mikrohabitate, die besonders wichtig für Spezialistenarten sind. Diese Mikrohabitate unterstützen eine hohe Diversität an Flechten, Pilzen und Moosen.

Durch das gezielte Pflanzen und den Schutz von Bäumen tragen Sie aktiv zur Schaffung und Erhaltung dieser vielfältigen und komplexen Ökosysteme bei. Denn jeder Baum, den Sie pflanzen, ist ein kleiner Baustein im großen Mosaik der Natur, der zur Stabilität und Resilienz unserer Umwelt beiträgt.

Bilder: manfredxy / stock.adobe.com