Bäume im Garten düngen: Worauf kommt es an?
Im Allgemeinen sind ausgepflanzte Bäume bestens in der Lage, sich selbst über ihr Wurzelsystem zu versorgen. Allerdings kann es bei kargen Böden sowie starker Bepflanzung durch den Konkurrenzdruck dennoch zu einem Nährstoffmangel kommen – insbesondere dann, wenn der Gärtner sehr ordentlich ist und beispielsweise Herbstlaub immer weg harkt. Eine Bodenuntersuchung bringt Aufschluss darüber, welche Nährstoffe fehlen und ob eine Düngung notwendig ist.
Grundsätze des Baumdüngens im Überblick
Für schnelle Leser haben wir an dieser Stelle eine Zusammenfassung des Artikels erstellt, die auf einen Blick die wichtigsten Grundsätze des Düngens von Bäumen darstellt.
- Eine Bodenprobe liefert handfeste Hinweise auf fehlende Nährstoffe und optimale Düngung.
- Bäume möglichst mit organischen Düngemitteln versorgen.
- Diese werden zu Beginn der Vegetationsperiode ausgebracht.
- Eine zweite Düngung erfolgt spätestens bis Ende Juni.
- Mineralische Dünger sind prinzipiell nur bei Mangelerscheinungen notwendig.
- Auch Topfbäume profitieren von mineralischen Düngern.
- Beim Düngen ist weniger oft mehr – Überdüngung hat kranke Bäume zur Folge.
Wann eine Düngung notwendig ist
Zunächst einmal: Eine Baumdüngung aus blauem Dunst heraus ist oft eine schlechte Idee, denn die meisten Gartenböden sind heutzutage eher über- als unterversorgt. Daher ist eine vorherige Bodenprobe, die an eine staatliche oder private Bodenuntersuchungsstelle geschickt und dort ausgewertet wird, sinnvoll. Mit dem Ergebnis der Laboruntersuchung erhalten Sie zudem eine Düngeempfehlung, bei der Sie schließlich nichts mehr falsch machen können. Dass eine Düngung bei einem Baum notwendig sein könnte und vielleicht sogar schon ein Mangel vorliegt, lässt sich an charakteristischen Merkmalen erkennen:
- Der sonst so wüchsige Baum lässt plötzlich stark im Wachstum nach.
- Triebe und Blätter verkümmern.
- Die Blüte lässt ebenfalls nach, eventuelle Fruchtbildung (z. B. bei Obstbäumen) auch.
- Das Laub wird blass, manchmal sind die Blattadern dunkler gefärbt.
- Der Baum wirft während der Wachstumsperiode Laub ab.
Doch bevor Sie bei diesen Anzeichen zum Düngemittel greifen, schauen Sie lieber noch einmal genauer nach den Ursachen für derartige Veränderungen. In vielen Fällen stecken stattdessen Krankheiten oder Schädlinge dahinter.
Bei der Düngung ist weniger mehr
Grundsätzlich sollten ausgepflanzte Bäume maximal alle zwei Jahre gedüngt werden, das ist in der Regel vollkommen ausreichend. Da eine Überdüngung ebenso gravierende Folgen haben kann wie eine starke Unterversorgung, sollten Sie zudem organische Düngemittel bevorzugen – diese werden erst nach etwa drei bis vier Wochen und dann nur allmählich aufgenommen, so dass eine Überdüngung unwahrscheinlich ist. Als organische Düngemittel eignen sich
- reifer Kompost (43,00€ bei Amazon*)
- Stallmist (Rind, Pferd, Schaf – kein Geflügel, vor allem kein Taubenmist!)
- Hornspäne, Hornmehl
- Rasenschnitt, Holzhäcksel, Laub
- Holzasche
- Gesteinsmehl
- Algenkalk
Die meisten Obstbäume werden nach diesem Schema ausreichend versorgt:
- alle 3 – 5 Jahre reifen Kompost auf Baumscheibe verteilen und einarbeiten
- Gesteinsmehl und Algenkalk hinzufügen
- Düngung mit Mulchmaterial, z. B. Rasenschnitt, abdecken
- gründlich Wässern
Kalkempfindliche Bäume wie etwa die Magnolie düngen Sie statt mit Kompost besser mit Stallmist.
Mineralische Düngung bei Mangelerscheinungen
Eine mineralische Düngung empfiehlt sich nur bei ausgesprochenen Mangelerscheinungen, etwa bei Eisen- oder Kaliummangel. Ansonsten werden Gartenbäume mit speziellen Baumdüngern schnell überversorgt.
Tipp
Kalkliebende Bäume profitieren aus verschiedenen Gründen von einem Kalkanstrich.