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Obstbäume düngen: Wann, wie und womit richtig düngen?

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Nur Obstbäume, die ausreichend Nährstoffe erhalten, tragen reichen Fruchtbehang, setzen Blüten für das kommende Jahr an und entwickeln starke Neuaustriebe. Doch Vorsicht: Nicht immer ist eine Düngung tatsächlich notwendig. Vielfach sind Gartenböden ohnehin mit Stickstoff, Phosphat und Kalium überdüngt, was wiederum Krankheiten begünstigt. In nährstoffreichen Böden können Obstbäume mehr oder weniger lange auch ohne eine Düngung auskommen.

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Junge Obstbäume können mit etwas Dünger versorgt werden
AUF EINEN BLICK
Wie sollten Obstbäume richtig gedüngt werden?
Obstbäume richtig düngen: Eine Bodenuntersuchung vor der Pflanzung hilft, den Bedarf an Stickstoff, Phosphat und Kalium zu ermitteln. Frisch gepflanzte Bäume profitieren von Volldünger, während im Rasen stehende Bäume flüssig gedüngt werden sollten. Gesteinsmehl stärkt Pflanzen zusätzlich.

Bodenuntersuchung gibt Aufschluss über Notwendigkeit des Düngens

Vor der Pflanzung vor allem mehrerer Obstbäume ist die Entnahme einer Bodenprobe sinnvoll. Diese werden zur Untersuchung an ein staatliches Institut (welches häufig an die Landwirtschaftskammer angegliedert ist) oder privates Institut (Labor für Boden- und Düngemitteluntersuchungen) geschickt und dort analysiert. Innerhalb von zwei bis vier Wochen bekommen Sie eine Antwort mit den Analyseergebnissen sowie einer darauf aufbauenden Düngeempfehlung. Der beste Zeitpunkt für die Entnahme der Bodenproben ist nach der Ernte im Herbst bzw. im Winter, sofern der Boden nicht gefroren ist. Entnehmen Sie die Proben jedoch auf keinen Fall nach einer bereits erfolgten Düngung, auch nicht nach einer organischen mit Kompost.

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Beim Düngen sollten Sie sich in erster Linie an die aus den Bodenproben abgeleiteten Empfehlungen sowie an die speziellen Bedürfnisse der gepflanzten Obstarten und -sorten halten. Die folgenden Empfehlungen stellen mehr eine allgemeine Anleitung dar.

Beerensträucher und Obstbäume düngen

Kräftig wachsende Obstbäume benötigen zum Wachsen und zur Fruchtbildung gewöhnlich keine zusätzlichen Düngergaben, denn durch ihr umfangreiches, in die Tiefe gehendes Wurzelwerk ist eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung gewährleistet. Flach wurzelndes Obstgehölz dagegen kann oft eine zusätzliche Versorgung gebrauchen, denn diese Wurzeln erschließen nur einen kleinen Teil des Bodens und reichen auch nicht in die Tiefe. Decken Sie die Baumscheibe mit abgelagertem Kompost ab oder arbeiten Sie Volldünger leicht in den Boden ein. Trockene Erde muss angegossen werden, damit der Dünger auch dorthin gelangt, wo er gebraucht wird: an den Wurzeln.

Frisch gepflanzte Obstbäume mit Düngung unterstützen

Jüngeren Obstbäumen auf eher nährstoffarmen Böden können Sie beim Anwachsen helfen, indem Sie sie düngen. Hierfür sollten Sie einen Volldünger verwenden, der alle Spurenelemente enthält. Geeignet sind dabei sowohl organische wie auch mineralische Dünger. Als Pflanzenstärkungsmittel leistet Gesteinsmehl, das auch unter dem Namen Urgesteinsmehl im Handel erhältlich ist, im Garten hervorragende Dienste.

Im Rasen stehende Obstbäume richtig düngen

Bei im Rasen stehenden Obstbäumen macht es nur wenig Sinn, den Dünger einfach auszustreuen: Das meiste davon würde nämlich dem Gras und nicht dem Baum zugute kommen. In diesem Fall düngen Sie also flüssig, beispielsweise mit 100 bis 150 Gramm Blaukorn, welches Sie in 10 Litern Wasser auflösen. Diese Düngerlösung wird in Spalten hineingegossen, die Sie zuvor mit Hilfe einer Grabegabel (37,00€ bei Amazon*) im Wurzelbereich geöffnet haben.

Tipp

In Kübeln kultivierte Obstbäume werden entweder im Frühjahr mit einem Langzeitdünger versorgt oder während der Hauptwachstumszeit (längstens jedoch bis Ende Juni) alle zwei bis drei Wochen mit einem flüssigen Obstbaumdünger gedüngt.

Bilder: Singkham / Shutterstock