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Apfelbaum kalken: Warum und wie es richtig gemacht wird?

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Regelmäßiges Kalken fördert die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit von Apfelbäumen. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile des Kalkens, die ideale Vorgehensweise und wichtige Sicherheitsvorkehrungen.

Apfelbaum kalken

Vorteile des Apfelbaum Kalkens

Das Kalken von Apfelbäumen bietet eine Vielzahl an Vorteilen, die sowohl die Gesundheit der Bäume fördern als auch den Ertrag maximieren können:

  • Förderung des Wachstums: Der Kalkanstrich stärkt das Dickenwachstum der Bäume und verbessert das Immunsystem. Dadurch können Apfelbäume kräftiger wachsen und sich besser gegen äußere Einflüsse behaupten.
  • Verbesserte Nährstoffaufnahme: Der Kalk gelangt mit den Regenfällen in den Boden, wodurch der Baum wertvolle Nährstoffe über die Wurzeln aufnehmen kann. Diese zusätzliche Nährstoffzufuhr fördert langfristig die Vitalität des Baumes.
  • Später Austrieb: Eine Kalkschicht auf dem Stamm kann dazu beitragen, dass Apfelbäume im Frühjahr später austreiben. Dies reduziert das Risiko von Schäden durch Spätfröste.
  • Schutz vor Feuchtigkeitseinflüssen: Ein Kalkanstrich macht die Baumrinde widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit, sodass Moose und Flechten weniger gut haften können.
  • Ästhetischer Nutzen: Neben gesundheitlichen Vorteilen bietet ein Kalkanstrich auch einen optischen Vorteil: Die weiße Schicht gibt den Bäumen ein gepflegtes Aussehen.

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Indem Sie Ihre Apfelbäume regelmäßig kalken, tragen Sie wesentlich zur langfristigen Gesundheit und Produktivität Ihrer Bäume bei.

Die richtige Zeit zum Kalken

Der ideale Zeitpunkt zum Kalken von Apfelbäumen liegt im späten Herbst bis frühen Winter, bevor starke Fröste eintreten. Achten Sie darauf, die Kalkfarbe an einem frostfreien, trockenen Tag aufzutragen, damit sie gut trocknen kann. Besonders wichtig ist, dass Sie die Rinde im Vorfeld von losen Rindenstücken, Moos und Flechten befreien. Dank dieser Vorbereitung kann der schützende Anstrich tief in die Rindenspalten eindringen und langfristig wirken. Kontrollieren Sie den Anstrich im Frühjahr und erneuern Sie ihn bei Bedarf, um den Schutz des Baumes aufrechtzuerhalten.

Die Wahl des richtigen Kalks

Beim Kalken von Apfelbäumen ist die Auswahl des richtigen Kalks entscheidend:

  1. Gelöschter Kalk (Kalkhydrat oder Weißkalkhydrat): Dieser Kalk wird durch Löschen von Branntkalk mit Wasser gewonnen und ist ungiftig und sicher im Umgang. Mischen Sie Kalkhydrat mit Wasser und einem Tapetenleim ohne Kunstharze, bis die Mischung eine etwas dünnflüssige Konsistenz erreicht.
  2. Branntkalk: Branntkalk, auch als ungelöschter Kalk bekannt, ist sehr reaktiv und kann sich beim Kontakt mit Wasser stark erhitzen. Seine ätzenden Eigenschaften erfordern besondere Vorsicht bei der Handhabung. Der Branntkalk muss in einem separaten Behälter mit Wasser gelöscht werden, um eine pasteartige Masse zu bilden.

Herstellung des Kalkanstrichs

Für die Eigenproduktion eines Kalkanstrichs benötigen Sie:

  • Ein Liter fertig angerührten Tapetenleim ohne künstliche Harze
  • Zehn Liter frisches Wasser
  • Eineinhalb Kilo Kalk (entweder gelöschten oder Branntkalk je nach Präferenz)

Mischen Sie diese Komponenten zu einer Paste, die etwas dünner als Wandfarbe sein sollte. Diese Mischung lässt sich leicht auf den Stamm und die unteren Hauptäste der Bäume auftragen.

Wichtige Hinweise

  • Schutzmaßnahmen: Tragen Sie beim Anrühren und Auftragen des Kalkanstrichs immer eine Schutzbrille, Handschuhe und alte Kleidung, um Haut- und Augenreizungen sowie Verschmutzungen zu vermeiden.
  • Trocknung: Achten Sie darauf, den Anstrich bei frostfreiem, trockenem Wetter aufzutragen, damit er optimal trocknen kann.

Apfelbaum kalken – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Kalken von Apfelbäumen ist eine wichtige Pflegemaßnahme. Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Vorbereitung des Baums

Befreien Sie ältere Bäume von losen Rindenstücken, Moos und Flechten. Verwenden Sie dafür eine Drahtbürste oder einen weichen Stahlbesen. Achten Sie dabei darauf, die Rinde nicht zu beschädigen. Überprüfen Sie den Baum auf Schäden oder Wunden, die vor dem Anstrich behandelt werden sollten. Junge Bäume benötigen in der Regel keine spezielle Vorbereitung.

2. Anrühren der Kalkmischung

Verwenden Sie für die Eigenproduktion eines Kalkanstrichs:

  • Zehn Liter sauberes Wasser
  • Eineinhalb Kilogramm Kalkmaterial
  • Einen Liter ohne künstliche Harze zubereiteten Tapetenleim

Mischen Sie diese Komponenten gründlich. Gelöschter Kalk, wie Kalkhydrat, ist hier besonders geeignet, da er weniger ätzend und leichter zu handhaben ist.

3. Auftragen des Kalkanstrichs

Tragen Sie den Kalkanstrich an einem frostfreien, trockenen Tag auf, damit er gut trocknen kann. Verwenden Sie einen Pinsel oder eine Quaste, um die Mischung gleichmäßig auf den Stamm und die unteren Hauptäste des Baumes aufzutragen. Es ist ratsam, den Anstrich in zwei dünnen Schichten aufzubringen, um einen besseren Schutz zu gewährleisten. Kleine Bäume können bis in die Spitzen gekalkt werden, während der Anstrich bei großen Bäumen mindestens bis zur Höhe eines Erwachsenen reichen sollte.

4. Trocknen lassen

Nach dem Auftragen sollte der Kalkanstrich gut trocknen. Vermeiden Sie es, den Baum in dieser Zeit Regen oder starkem Wind auszusetzen. Der Anstrich sollte fest und gleichmäßig sein, bevor der Baum wieder den Witterungsbedingungen ausgesetzt wird.

5. Regelmäßige Erneuerung

Erneuern Sie den Anstrich jährlich im Herbst, da der Kalk durch Regen und Witterungseinflüsse abgetragen werden kann. Bei besonders starken Abwaschungen kann ein zusätzlicher Anstrich im Frühling notwendig sein.

Indem Sie diese Schritte befolgen, fördern Sie die Gesundheit Ihres Apfelbaums und dessen Fähigkeit, äußeren Einflüssen standzuhalten.

Sicherheitsvorkehrungen

Um beim Kalken Ihrer Apfelbäume Risiken zu minimieren, sollten Sie einige wichtige Sicherheitsvorkehrungen treffen.

Persönliche Schutzausrüstung

  • Schutzkleidung: Tragen Sie strapazierfähige, alte Kleidung, die Ihre Haut vollständig bedeckt, da Kalk Kleidung verfärben und die Haut reizen kann.
  • Handschuhe: Verwenden Sie widerstandsfähige Handschuhe, um Ihre Hände vor Verätzungen und Hautirritationen zu schützen.
  • Schutzbrille: Eine Schutzbrille ist notwendig, um Ihre Augen vor dem Kontakt mit Kalkpartikeln oder Spritzern zu bewahren.
  • Staubmaske: Beim Anrühren der Kalkmischung kann Staub entstehen, der die Atemwege reizt. Eine Staubmaske schützt Sie vor dem Einatmen dieser Partikel.

Handhabung von Kalk

  • Branntkalk: Branntkalk kann beim Kontakt mit Wasser stark erhitzen und ätzend wirken. Tragen Sie umfassende Schutzausrüstung und führen Sie das Löschen von Branntkalk nach Möglichkeit im Freien durch.
  • Gelöschter Kalk: Auch dieser Kalk erfordert Schutzmaßnahmen, um Haut- und Augenreizungen zu vermeiden.

Einsatz von Leitern und Werkzeugen

  • Stabile Leitern: Achten Sie darauf, dass Leitern fest und eben stehen, bevor Sie diese betreten, um Stürze zu vermeiden.
  • Schnittwerkzeuge: Nutzen Sie Werkzeuge mit Teleskopgriffen für schwer erreichbare Stellen, um sicher zu arbeiten.

Nach Gebrauch

  • Reinigung: Waschen Sie nach der Arbeit Ihre Hände und das Gesicht gründlich, um Rückstände von der Haut zu entfernen. Stellen Sie sicher, dass keine Kalkspuren auf Kleidung und Werkzeugen verbleiben.
  • Lagerung: Bewahren Sie Kalk und andere Materialien außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren sowie fern von Nahrungs- und Genussmitteln auf.

Durch die Einhaltung dieser Sicherheitsvorkehrungen schützen Sie sich und Ihre Pflanzen vor möglichen Schäden und sorgen für eine sichere Anwendung des Kalks an Ihren Apfelbäumen.

Bilder: ericmichaud / iStockphoto