Frisch gepflanzte Apfelbäume richtig düngen
Grundsätzlich neigen viele Hobbygärtner eher zu einer Überdüngung der Obstbäume im Garten als zu einer Mangelversorgung dieser mit Nährstoffen. Darum sollten alle Düngergaben nur eher spärlich verabreicht werden. Bei einem frisch gepflanzten Apfelbaum reicht es in der Regel für die ersten zwei bis drei Jahre am neuen Standort völlig aus, wenn bei der Pflanzung die Aushuberde rund um die Baumwurzeln mit Kompost und gelagertem Stallmist vermischt wurde. Erst danach sollten im Frühjahr und im Spätsommer jeweils etwa 10 Gramm Blaukorn pro Baum rund um den Stamm verabreicht werden. Bei einer Überdüngung mit Stickstoff käme es beim Apfelbaum zu folgenden Gefahren:
- unausgereifte, absterbende Zweige im Winter
- starkes Triebwachstum auf Kosten von Blüten und Früchten
- erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge
Das zielführende Düngen älterer Apfelbäume
Je nach ihrer Sorte und dem Standort haben ältere Apfelbäume meist einen etwas höheren Nährstoffbedarf als ihre jüngeren Verwandten. Zunächst einmal sollte bei diesen im Sommer auf einer größeren Baumscheibe rund um den Baumstamm eine Mulchabdeckung als Schutz vor Austrocknung erfolgen. Idealerweise greifen Sie für große Apfelbäume im Vollertrag zu einem kalihaltigen Volldüngemittel oder einem organisch-mineralischen Dünger. Verabreichen Sie davon zweimal jährlich etwa 60 Gramm pro Baum, einmal im März und einmal um die Monatsmitte im Mai. Allerdings können Sie bei einem Vorhandensein von frischem Kompost auch etwa vier Liter davon im Frühjahr auf der Baumscheibe verteilen. Nach einer Bodenprobe können Sie diesen eventuell auch noch mit Hornmehl und Kalkammonsalpeter ergänzen.
Die Unterpflanzung mit Gründüngung
Der Einsatz chemischer Düngemittel kann beim Apfelbaum auch unterlassen werden, wenn zusätzlich zur jährlichen Einarbeitung von Kompost in das Erdreich im Bereich der Baumscheibe auch eine Unterpflanzung mit einer Gründüngung erfolgt. Hierfür eignen sich Pflanzen wie die niedrig rankende Kapuzinerkresse oder Melisse, die nach der Saison dann in den Bodengrund eingearbeitet werden. So entsteht auf natürliche Weise verrottbares Material, welches das empfindliche Wurzelwerk des Apfelbaums schützt und mit moderaten Mengen an Stickstoff und anderen Nährstoffen versorgt.
Tipps & Tricks
Bei jungen Apfelbäumen sollten keine frisch gehäckselten Holzanteile beim Mulchen in den Boden eingebracht werden, diese würden beim Verrottungsprozess dem Boden sonst Stickstoff entziehen. Ältere Bäume sind hierbei weniger empfindlich und ihre Baumscheibe kann auch mit holzhaltigen Materialien bedeckt werden. Generell sollte eine verhältnismäßige Düngung für ein ausgewogenes Verhältnis von Fruchtertrag und Triebzuwachs sorgen. Im späten Herbst ist eine Düngung zu vermeiden, da sonst junge Triebe die Frosttemperaturen im Hebrst und Frühwinter nicht überstehen.