Apfel

Maximiere deine Apfelernte: So erzielst du mehr Ertrag

Ein ertragreicher Apfelbaum ist das Ergebnis verschiedener Faktoren. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte, von der Standortwahl über den richtigen Schnitt bis hin zur Pflege alter Bäume, und hilft Ihnen, Ihre Ernteerträge zu maximieren.

Den richtigen Standort wählen

Um einen hohen Ertrag beim Anbau von Apfelbäumen zu gewährleisten, ist die Wahl des optimalen Standorts entscheidend. Ein sonniger Platz ist ideal, da die Bäume dort genügend Energie zur Bildung von Blüten und Früchten erhalten. Apfelbäume können auch an hellen, halbschattigen Standorten gedeihen, aber je mehr Sonnenstunden der Baum bekommt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines reichen Ertrags.

Der Boden sollte tiefgründig und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Lehmböden mit einem sandigen Anteil sind besonders vorteilhaft. Vermeiden Sie es, den Baum an einem Standort mit schwerem, schlecht drainiertem Boden zu pflanzen, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Sollte der Boden schwer und lehmig sein, empfehlen sich Maßnahmen zur Verbesserung der Drainage, beispielsweise durch das Einbringen von Sand oder Kies.

Da Apfelbäume windempfindlich sind, ist es ratsam, einen windgeschützten Standort zu wählen, etwa in der Nähe von Mauern oder anderen höheren Pflanzen, die als Windschutz wirken können. Weiterhin sollte Ihr gewählter Ort nicht spätfrostgefährdet sein, da offene Blüten empfindlich auf Kälte reagieren können.

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Denken Sie auch an den Platzbedarf: Ein Hochstamm-Apfelbaum benötigt mindestens 25 Quadratmeter, während halbstämmige und buschige Varianten weniger Platz beanspruchen, aber dennoch rund 12 bis 16 Quadratmeter benötigen. Abstandspflanzungen sind ebenfalls wichtig, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Krankheiten vorzubeugen. Der pH-Wert des Bodens sollte im Bereich von 6 bis 7 liegen, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Den Apfelbaum richtig düngen

Ein Apfelbaum benötigt ab dem zweiten Standjahr regelmäßige Düngung, um kräftig zu wachsen und reichlich Früchte zu tragen. Beginnen Sie etwa im März mit der ersten Düngung, wenn die Vegetationsperiode einsetzt.

Geeignete Düngemittel sind dabei:

  • Kompostierter Kuhmist: Eine natürliche und besonders nährstoffreiche Option.
  • Mehrnährstoffdünger aus biologischem Anbau: Achten Sie darauf, eine passende Menge auf die Wurzelscheibe zu bringen.
  • Hornspäne: Liefert wichtigen Stickstoff für das Wachstum.
  • Volldünger mit Mineralstoffen: Kann ebenfalls verwendet werden, ist jedoch im naturnahen Gartenbau etwas weniger verbreitet.

Legen Sie eine grasfreie Zone mit etwa drei Metern Durchmesser um den Baum an, damit der Dünger optimal einwirken kann. Verteilen Sie den Dünger gleichmäßig und arbeiten Sie ihn leicht in die obere Bodenschicht ein.

Neben der Frühjahrsdüngung sollte im Sommer eine zusätzliche Gabe erfolgen, um die Energieversorgung für die Fruchtausbildung sicherzustellen. Hierbei sind organische Dünger vorzuziehen, um das Bodenleben zu fördern.

Eine Mulchschicht aus Kompost oder Rasenschnitt auf der Baumscheibe hilft zusätzlich dabei, die Bodenfeuchtigkeit zu halten und Unkrautwuchs zu unterdrücken. Dies erhöht zugleich die Effizienz der Nährstoffaufnahme durch den Baum.

Den Ertrag durch den richtigen Schnitt steigern

Ein regelmäßiger und gezielter Erziehungsschnitt ist ausschlaggebend für einen gesunden Apfelbaum und eine reiche Ernte. Hierbei gibt es verschiedene Schnittarten, die je nach Lebensphase und Zustand des Baumes angewendet werden sollten.

Erziehungsschnitt

In den ersten sieben Jahren bildet der Erziehungsschnitt die Grundlage für ein stabiles Astgerüst. Kürzen Sie die Spitze und seitliche Triebe, um die gewünschte Form zu erreichen und eine gute Verteilung der Hauptäste zu fördern. Entfernen Sie steil aufrecht wachsende Seitentriebe ganz, um die Krone nicht zu überlasten.

Erhaltungsschnitt

Einmal jährlich nach der Erziehungsphase ist der Erhaltungsschnitt notwendig, um das Wachstum und die Vitalität des Baumes zu fördern. Schneiden Sie ältere, nach innen wachsende und sich kreuzende Äste heraus, um die Krone lichtdurchlässig zu halten. Achten Sie darauf, dass die Äste gleichmäßig verteilt sind und genügend Platz für das Licht haben.

Sommerschnitt

In Jahren mit starkem Fruchtansatz empfiehlt sich ein Sommerschnitt, meist im August. Entfernen Sie konkurrenzierende Triebe und kürzen Sie diese, um die verbleibenden Früchte besser mit Nährstoffen zu versorgen.

Winterschnitt

Führen Sie den Hauptschnitt idealerweise im Winter durch, bevor der Baum im Frühjahr wieder zu treiben beginnt. Dies fördert das Wachstum neuer Triebe im kommenden Jahr. Haben Sie den Winterschnitt verpasst, können Sie ihn notfalls im zeitigen Frühjahr nachholen.

Weitere Schnittmaßnahmen

  • Verjüngungsschnitt: Ältere Bäume profitieren von einem Verjüngungsschnitt, bei dem altes und krankes Holz entfernt wird. Dies fördert das Wachstum neuer, fruchtbarer Triebe.
  • Werkzeugpflege: Achten Sie darauf, dass Ihre Schneidewerkzeuge stets sauber und scharf sind, um glatte Schnitte und eine schnelle Wundheilung zu gewährleisten.

Den Apfelbaum richtig wässern

Eine bedarfsgerechte Wasserversorgung ist ein Schlüsselfaktor für das gesunde Wachstum und die Fruchtbildung von Apfelbäumen. Insbesondere während der ersten drei Jahre nach dem Einpflanzen ist eine regelmäßige Bewässerung entscheidend. Trockene Phasen im Sommer erfordern ein zusätzliches Gießen, um die Bodenfeuchtigkeit konstant zu halten.

Frisch gepflanzte Bäume benötigen direkte und gründliche Wassergaben. Geben Sie dem Baum, je nach Größe und Wetterbedingungen, regelmäßig Wasser. Ab dem dritten oder vierten Standjahr genügt es, den Apfelbaum nur noch in längeren Dürreperioden zu bewässern. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln tief genug in den Boden reichen, um die Feuchtigkeit unter der Oberfläche zu erreichen.

Besser als häufige kleine Wassergaben sind größere Wassermengen im Abstand von mehreren Tagen. Wässern Sie idealerweise in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, um die Verdunstung zu minimieren. Eine dünne Mulchschicht aus Rasenschnitt, Kompost oder Rindenmulch rund um den Stamm hilft zusätzlich, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und das Bodenleben zu fördern.

Die Bedeutung der Befruchtersorten

Für eine erfolgreiche Apfelernte ist die korrekte Auswahl und Nähe geeigneter Befruchtersorten entscheidend. Da Apfelbäume nicht in der Lage sind, sich selbst zu bestäuben, benötigen sie den Pollen einer anderen Apfelsorte. Daher ist es wichtig, Apfelsorten zu wählen, die zur gleichen Zeit blühen. In vielen Fällen reicht es, wenn die Befruchtersorte in einem Nachbargarten steht. Zieräpfel sind besonders geeignet, da sie reichlich und lange blühen und somit eine zuverlässige Pollenquelle bieten.

Durch die sorgfältige Auswahl und Platzierung von Befruchtersorten können Sie die Pollenübertragung optimieren und so die Erträge Ihres Apfelbaums erheblich steigern.

Die richtige Aststellung für mehr Ertrag

Die Stellung der Äste spielt eine zentrale Rolle für die Belichtung der Blätter und somit für den Ertrag Ihres Apfelbaumes. Um eine reiche Apfelernte zu erzielen, sollten die Äste möglichst waagerecht wachsen. Dies verbessert die Lichtdurchdringung in die Krone und optimiert die Verteilung von Nährstoffen.

Beschweren der Äste

Eine einfache Methode ist das Anbringen von Gewichten an den Ästen. Hierzu können Sie kleine Steine in Netzen oder Feinstrumpfhosen verwenden. Diese ziehen die Äste sanft nach unten und fördern eine waagerechte Ausrichtung.

Herunterbinden und Spreizen

Alternativ können Sie die Äste auch mit Seilen herunterbinden. Befestigen Sie ein Ende des Seiles am Ast und das andere an einem stabilen Punkt näher am Boden. Stellen Sie sicher, dass der Zug stark genug ist, um den Ast in die gewünschte Position zu bringen, ohne ihn zu beschädigen. Eine andere Möglichkeit ist das Spreizen der Äste mit Stäben.

Verwendung von Astabstützungen

Für besonders schwere Äste, die bei einer reichhaltigen Ernte an Gewicht zunehmen, können zusätzliche Stützen sinnvoll sein. Diese Stützen geben den Ästen Halt und verhindern ein Abbrechen.

Alte Apfelbäume verjüngen

Um den Ertrag und die Vitalität alter Apfelbäume wieder zu steigern, ist ein gezielter Verjüngungsschnitt essenziell. Dieser Schnitt sollte vorzugsweise nach dem Winter im Frühjahr erfolgen, um den Bäumen Zeit zur Regeneration zu geben und Frostschäden zu vermeiden. Achten Sie darauf, nicht mehr als 20 Prozent der Krone in einem Jahr zu entfernen, um den Baum nicht zu überlasten.

Beim Verjüngungsschnitt sollten Sie:

  • Krone auslichten: Entfernen Sie totes, krankes und nach innen wachsendes Holz.
  • Äste auf jüngere Triebe ableiten: Kürzen Sie ältere Astpartien zurück auf jüngere Triebe, die vitaler sind. Dies fördert das Wachstum neuer, fruchtbarer Triebe.
  • Konkurrenztriebe entfernen: Schneiden Sie Äste heraus, die mit den Hauptästen konkurrieren, um eine ausgeglichene Krone zu schaffen.
  • Wurzelbereich pflegen: Schneiden Sie alle Schösslinge, die im Bodenbereich um den Baum wachsen, bodennah ab.

Achten Sie darauf, Ihre Schneidewerkzeuge stets sauber und scharf zu halten, um glatte Schnitte und eine schnelle Wundheilung zu gewährleisten. Alte Apfelbäume schneiden

Die optimale Erntezeit

Um den idealen Zeitpunkt für die Apfelernte zu bestimmen, spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle. Dies sind insbesondere die Apfelsorte, der Reifegrad und die geplante Verwendung der Früchte.

Ernten nach Sorte und Reifegrad

  • Frühe Sorten: Diese sind oft bereits im August erntebereit.
  • Späte Sorten: Sie können bis in den Oktober hinein geerntet werden.

Reife erkennen

Es gibt praktische Methoden, um die Reife Ihrer Äpfel festzustellen:

  • Drehtest: Heben Sie den Apfel leicht an und drehen Sie ihn. Löst er sich leicht vom Zweig, ist er pflückreif.
  • Fallobst: Wenn Äpfel vermehrt zu Boden fallen, ist dies ein Anzeichen für die Erntezeit.
  • Kernfarbe: Schneiden Sie einen Apfel auf. Wenn die Kerne braun sind, ist die Frucht reif.

Tipps für die Ernte

  • Schonende Handhabung: Pflücken Sie die Äpfel vorsichtig, ohne sie zu quetschen, um Druckstellen zu vermeiden.
  • Äpfel zum Einlagern: Lagern Sie nur unverletzte und druckstellenfreie Äpfel ein. Ideale Lagertemperaturen liegen zwischen 3 und 6 Grad Celsius.

Intervall-Ernte

Aufgrund der ungleichmäßigen Reifung ist es ratsam, den Baum in mehreren Durchgängen zu ernten. So können Sie sicherstellen, dass die Früchte optimal gereift sind und ein bestmögliches Aroma bieten.

Fallobst rechtzeitig entfernen

Das regelmäßige Entfernen von Fallobst ist eine wichtige Maßnahme, um die Gesundheit Ihres Apfelbaumes zu bewahren und den Fruchtertrag zu steigern. Liegen gebliebene Äpfel auf dem Boden bieten ideale Bedingungen für die Vermehrung von Schädlingen und die Ausbreitung von Pilzkrankheiten.

  • Vorbeugung gegen Krankheiten: Fallobst kann von Schädlingen wie dem Apfelwickler oder Pilzen wie Apfelschorf befallen sein. Diese Erreger finden im faulenden Obst optimale Lebensbedingungen und können auf den Baum übergreifen.
  • Regelmäßiges Auflesen: Sammeln Sie das Fallobst wöchentlich auf, besonders während feuchter und warmer Wetterphasen. Dies reduziert das Risiko einer Infektion erheblich.
  • Entsorgung: Beseitigen Sie fauliges Fallobst im Hausmüll, um eine weitere Ausbreitung von Schädlingen und Krankheitserregern zu verhindern. Gesundes Fallobst kann kompostiert oder als Tierfutter verwendet werden.

Mit diesen Maßnahmen fördern Sie die Vitalität Ihres Apfelbaumes und schaffen die Grundlage für stabile Erträge.

Bilder: natalialeb / stock.adobe.com