Apfel

Apfelbaum richtig schneiden: Ertrag und Gesundheit steigern

Artikel zitieren

Ein fachgerechter Schnitt ist essenziell für die Gesundheit und den Ertrag Ihres Apfelbaums. Dieser Artikel liefert Ihnen alle wichtigen Informationen rund um den Apfelbaumschnitt, von den Grundlagen bis hin zu spezifischen Schnitttechniken.

Baumschnitt Apfelbaum

Warum ist der Baumschnitt beim Apfelbaum wichtig?

Der regelmäßige Baumschnitt Ihres Apfelbaums unterstützt die Gesundheit und den Ertrag. Dies wird erreicht durch:

  • Förderung des Fruchtertrags: Ältere Äste werden entfernt, um Platz für neue, fruchttragende Triebe zu schaffen. Das Ergebnis sind zahlreichere und besser verteilte Äpfel, wodurch Astbrüche vermieden werden.
  • Optimierung der Licht- und Luftzufuhr: Ein gut ausgeschnittener Baum lässt mehr Sonnenlicht und Luft in die Krone, was die Fruchtreifung fördert und Pilzkrankheiten vorbeugt.
  • Stärkung der Baumgesundheit: Durch das Entfernen kranker, beschädigter oder toter Äste wird die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen verhindert und der Baum bleibt vital.
  • Kontrolle des Baumwachstums: Regelmäßiger Schnitt hilft, die Größe und Form Ihres Apfelbaums zu kontrollieren und optimal an die Gegebenheiten im Garten anzupassen.
  • Verjüngung und Pflege älterer Bäume: Durch Verjüngungsschnitte werden ältere Bäume zu neuem Wachstum und höherer Fruchtbarkeit angeregt. Eine gut gepflegte Baumkrone erleichtert zudem die Ernte.

Lesen Sie auch

Wann ist der beste Zeitpunkt für den Baumschnitt?

Die Wahl des Zeitpunkts für den Baumschnitt hängt von der Art des Schnitts und dem Alter des Baumes ab:

  • Winterschnitt (Dezember bis März): Der klassische Schnitt erfolgt im späten Winter während der Saftruhe des Baums. Bevorzugen Sie frostfreie Tage, um Schäden zu vermeiden. Zu diesem Zeitpunkt sind die Äste gut sichtbar und die Wundheilung optimal.
  • Sommerschnitt (Juli bis September): Ein Sommerschnitt dient dazu, starkes Wachstum einzudämmen und die Krone auszulichten. Hierbei werden vor allem neue Triebe entfernt. Dies hat zur Folge, dass der Baum im folgenden Jahr weniger stark austreibt.

Welche Schnittarten gibt es?

Je nach Alter und Zustand des Apfelbaumes kommen unterschiedliche Schnittarten zum Einsatz:

  • Pflanzschnitt: Direkt nach der Pflanzung wird der junge Baum in Form gebracht. Leitäste werden definiert und durch das Herunterbinden des Mitteltriebs und der Leitäste in einem Winkel von etwa 60° das Wachstum gefördert.
  • Erziehungsschnitt: In den ersten Jahren nach der Pflanzung, meist bis zu sieben Jahre, wird die Kronenform gefestigt. Steil nach oben wachsende Triebe werden entfernt oder heruntergebunden, Seitentriebe werden um die Hälfte eingekürzt.
  • Erhaltungsschnitt: Ältere Bäume werden alle ein bis drei Jahre geschnitten, um Vitalität und Fruchtbarkeit zu fördern. Dabei werden nach innen wachsende, sich kreuzende oder alte, schwache Fruchttriebe entfernt.
  • Verjüngungsschnitt: Stark vergreiste Bäume, die lange nicht geschnitten wurden, werden durch das Entfernen alter, beschädigter und wenig lichtdurchlässiger Äste zu neuem Wachstum angeregt. Dies kann schrittweise über mehrere Jahre erfolgen, um den Baum nicht zu überlasten.

Wie schneidet man einen Apfelbaum richtig?

Die richtigen Schnitttechniken sind entscheidend für den Erfolg des Baumschnitts:

  • Schnittführung: Schneiden Sie Äste immer kurz über einem nach außen gerichteten Auge oder Trieb, um das Wachstum in die gewünschte Richtung zu lenken.
  • Schnittwinkel: Der Schnitt sollte leicht schräg erfolgen, damit Regenwasser gut abläuft und keine Staunässe an der Schnittstelle entsteht.
  • Schnittwerkzeuge: Verwenden Sie scharfe und saubere Schnittwerkzeuge, um glatte Schnitte zu erzielen und die Wundheilung zu optimieren.

Welche Schnittformen gibt es?

Es gibt verschiedene praktische Schnittformen für Apfelbäume:

  • Pyramidenkrone: Diese Form hat einen zentralen Stamm mit drei bis vier Leitästen, die einen Winkel von 60 bis 90 Grad aufweisen. Sie sorgt für eine stabile und gut tragende Krone.
  • Spindelbusch: Diese Form ist durch einen zentralen Mitteltrieb und kurze Seitenäste gekennzeichnet. Sie eignet sich besonders für kleinere Gärten, da sie wenig Platz beansprucht.
  • Säulenapfel: Diese Bäume wachsen schmal und aufrecht mit kurzen Seitenästen, die direkt am Stamm fruchten. Sie sind ideal für sehr kleine Gärten oder als Kübelpflanzen.

Tipps für den Baumschnitt

  • Sicherheit: Tragen Sie Schutzkleidung, Handschuhe und eine Schutzbrille. Verwenden Sie eine stabile Leiter und arbeiten Sie vorsichtig.
  • Werkzeuge: Nutzen Sie scharfe und saubere Gartenscheren, Astscheren und Baumsägen, um glatte Schnitte und eine gute Wundheilung zu gewährleisten.
  • Schnittpunkte: Schneiden Sie Äste stets kurz über einem nach außen gerichteten Auge oder Trieb, um das Wachstum zu lenken.
  • Schnittwinkel: Der Schnitt sollte leicht schräg sein, damit Regenwasser gut abläuft und keine Staunässe entsteht.
  • Regelmäßigkeit: Ein jährlicher Schnitt ist effektiver und schonender für den Baum als ein starker Rückschnitt in größeren Abständen.
  • Jahreszeit: Führen Sie den Hauptschnitt im späten Winter (Dezember bis März) durch, um die beste Wundheilung zu gewährleisten. Starke Wachstumsraten können im Sommer (Juli bis September) eingedämmt werden.
  • Beobachtung: Kontrollieren Sie regelmäßig das Wachstum des Apfelbaums und passen Sie den Schnitt entsprechend an.
Bilder: NevaF / iStockphoto