Baumstamm

Baumstamm behandeln: Wann und wie Sie es richtig tun

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Baumstammpflege ist essenziell für die Gesundheit und Langlebigkeit von Bäumen. Dieser Artikel beleuchtet häufige Gründe für die Behandlung, effektive Methoden sowie geeignete Materialien und häufige Fehler.

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Mit Wundverschlussmittel werden Schnittwunden vor Bakterien geschützt

Gründe für die Behandlung von Baumstämmen

Die Behandlung von Baumstämmen ist wichtig, um die Gesundheit und Langlebigkeit Ihrer Bäume zu sichern. Nachfolgend finden Sie die wesentlichen Gründe dafür:

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Schutz vor Infektionen und Schädlingen

Verletzungen, die durch Gartenarbeiten, Witterungseinflüsse oder Tiere verursacht werden, können als Eintrittspforten für Pilze, Bakterien und Schädlinge dienen. Diese Eindringlinge können die Rinde und das Holz beschädigen, was zu Fäulnis oder dem Absterben des Baumes führen kann. Eine frühzeitige Behandlung mit geeigneten Methoden verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und Schaderregern und unterstützt die Wundheilung.

Vorbeugung von Sonnenbrand

Junge und empfindliche Baumarten sind anfällig für Schäden durch intensive Sonneneinstrahlung. Ein weißer Anstrich reflektiert das Sonnenlicht und reduziert so die Temperatur an der Stammoberfläche, was Sonnenbrand vorbeugt.

Schutz vor Frostschäden

Extreme Temperaturschwankungen im Winter können Rindenrisse und andere Schäden verursachen. Ein weißer Anstrich hilft, die Temperaturunterschiede an der Oberfläche zu minimieren, wodurch Frostschäden vermieden werden.

Bekämpfung von Baumkrankheiten

Einige Baumkrankheiten wie Baumkrebs erfordern eine sofortige Behandlung. Das rechtzeitige Erkennen und Entfernen befallener Areale kann die Ausbreitung der Krankheit stoppen und die Gesundheit des Baumes sichern.

Abwehr von Fressschäden durch Tiere

Nagetiere und andere Tiere können die Rinde beschädigen, wodurch der Baum anfällig für Krankheiten und Schädlinge wird. Weißanstriche und andere Schutzmittel machen den Baum für diese Tiere unattraktiv.

Methoden zur Behandlung von Baumstämmen

Es gibt verschiedene Methoden, um Baumstämme zu behandeln. Die Wahl der Methode richtet sich nach der Art der Verletzung, dem Alter des Baumes sowie dem gewünschten Ergebnis.

Wundbehandlung

Verletzungen an Baumstämmen sollten umgehend behandelt werden, um Schädlinge, Pilze und Feuchtigkeit fernzuhalten. Entfernen Sie loses Rindenmaterial und tragen Sie ein geeignetes Wundverschlussmittel auf. Bei größeren Verletzungen sind oft das Zurückschneiden der Wundränder und das Entfernen abgestorbenen Holzes notwendig. Mitunter kann ein Druckverband die Wundheilung unterstützen.

Weißanstrich

Ein weißer Anstrich schützt vor Sonnenbrand, Frostschäden und Nagetieren. Tragen Sie den Anstrich im späten Herbst auf, nachdem Sie loses Rindenmaterial entfernt haben, um die Haftung der Farbe zu gewährleisten.

Lehmbehandlung

Lehm bietet natürlichen Schutz vor Schädlingen und extremen Wetterbedingungen. Er hat antiseptische Eigenschaften und unterstützt die Bildung von Kallusgewebe. Ein Lehmanstrich schützt zusätzlich vor Frost und kann regelmäßig erneuert werden.

Natürliche Alternativen

Natürliche Mittel wie Brennnesseljauche und Beinwell werden zur Desinfektion und Heilung von Baumwunden verwendet. Diese umweltfreundlichen Optionen schützen den Baum vor Schäden und fördern seine Gesundheit.

Materialien zur Behandlung von Baumstämmen

Für die erfolgreiche Behandlung von Baumstämmen stehen diverse Materialien zur Verfügung, die je nach Art und Ausmaß der Schädigung ausgewählt werden sollten.

Wundverschlussmittel

Erhältlich als Paste, Spray oder Flüssigkeit, bilden sie eine Schutzbarriere, die das Eindringen von Feuchtigkeit und Schaderregern verhindert. Achten Sie darauf, dass das Mittel atmungsaktiv ist, um Feuchtigkeitsstaus zu vermeiden.

Weißanstrichpaste

Diese Paste schützt den Stamm vor starken Temperaturschwankungen, Sonnenbrandschäden und Nagetierschäden. Tragen Sie sie im Herbst auf, um den Baum optimal zu schützen.

Lehm

Lehm wirkt antibakteriell und fördert die Kallusbildung. Er schützt vor extremen Temperaturen und Schädlingsbefall und kann mit Algenkalk und Holzasche angereichert werden.

Brennnesseljauche

Dieses biologische Mittel desinfiziert Baumwunden und fördert die Wundheilung. Sie wird aus fermentierten Brennnesseln hergestellt und verdünnt auf die betroffenen Stellen aufgesprüht.

Fehler bei der Behandlung von Baumstämmen

Bei der Behandlung von Baumstämmen gilt es, häufige Fehler zu vermeiden, die den Heilungsprozess beeinträchtigen oder weitere Schäden verursachen können.

Verwendung ungeeigneter Materialien

Materialien wie Farbe, Lack oder nicht atmungsaktive Wundverschlussmittel können die Rindenporen verschließen und den Gasaustausch behindern. Verwenden Sie daher atmungsaktive Wundverschlussmittel.

Unsachgemäßer Gebrauch von Werkzeugen

Stumpfe oder ungeeignete Werkzeuge führen zu ausgefransten Wundrändern, die die Heilung verzögern. Verwenden Sie stets scharfe und geeignete Werkzeuge für glatte Schnittstellen.

Zu tiefes Schneiden

Vermeiden Sie tiefes Schneiden in gesundes Gewebe, um die Selbstheilung des Baumes nicht zu beeinträchtigen. Entfernen Sie nur das notwendige Material.

Vernachlässigung der Wunde

Regelmäßige Kontrollen der Wunden sind wichtig, um Sekundärinfektionen vorzubeugen. Führen Sie Inspektionen durch und nehmen Sie bei Bedarf Nachbehandlungen vor.

Falscher Zeitpunkt für den Schnitt

Schnitte sollten nicht während der Vegetationsruhe vorgenommen werden. Wählen Sie den späten Winter oder frühen Frühling für Schnittmaßnahmen.

Ignorieren von mechanischen Belastungen

Achten Sie darauf, dass umschlingende Seile oder Spanngurte den Baum nicht quetschen und seine Wasser- und Nährstoffversorgung stören. Kontrollieren und justieren Sie diese regelmäßig.

Durch das Vermeiden dieser Fehler unterstützen Sie die Gesundheit und Langlebigkeit Ihrer Bäume erheblich.

Bilder: agrofruti / Shutterstock