Baumstamm

Baumstamm behandeln: Wann und wie Sie es richtig tun

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Gerade nach einem umfassenderen Rückschnitt kann der Stamm eines Baumes größere Wunden davon tragen, etwa, wenn ein großer Ast direkt an der Basis abgenommen wurde. Aber auch durch Tierverbiss, nach einem Sturm oder durch nassen, schweren Schnee kann der Baumstamm Verletzungen davontragen. Durch diese Wunden können Pilze und andere Krankheitserreger eindringen und dem Baum Schaden zufügen.

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Mit Wundverschlussmittel werden Schnittwunden vor Bakterien geschützt
AUF EINEN BLICK
Wie kann man einen verletzten Baumstamm behandeln?
Um einen Baumstamm nach Verletzungen zu behandeln, sollten kleinere Wunden trocken bleiben, um die natürliche Selbstheilung des Baumes zu ermöglichen. Bei größeren Wunden oder abgeplatzter Rinde können Wundverschlussmittel wie Baumwachs, Lac Balsam oder Harz-Wachs-Gemisch sorgfältig aufgetragen werden, wobei Sauberkeit und Hygiene wichtig sind.

Wundverschlussmittel ja oder nein?

Um dieser Gefahr zu begegnen, liegt das Bestreichen mit einem Wundverschlussmittel nahe. Allerdings sind sich die Experten ob der Sinnhaftigkeit einer Verwendung nicht einig: Die einen halten Baumwachs & Co. für sehr sinnvoll, die anderen führen Studien an, die sogar eine höhere Anfälligkeit der mit Wundverschlussmitteln behandelten Bäume für das Eindringen von Pilzen und Bakterien anführen. Je nach Witterung würden die Anstriche aufplatzen oder sogar die Rinde sich ablösen lassen. Erfahrungsgemäß sollten Sie tatsächlich kleinere Wunden trocken und ansonsten in Ruhe lassen – hier kann der Baum seine eigene Wundheilungskraft einsetzen. Größere offene Wundflächen bedürfen jedoch einer Behandlung, um die Selbstheilungskräfte zu unterstützen. Auch im Falle von Schnittwunden bei einem Winterschnitt sowie bei abgeplatzter Rinde können die Mittel zum Einsatz kommen.

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So tragen Sie das Wundverschlussmittel richtig auf

Als Wundverschlussmittel können Sie beispielsweise Baumwachs (7,00€ bei Amazon*) verwenden, aber auch Lac Balsam oder ein Harz-Wachs-Gemisch. Verwenden Sie nur Mittel mit dem Prüfsiegel der Biologischen Bundesanstalt. Dieses tragen Sie wie folgt auf:

  • Reinigen Sie die Wunde sorgfältig von Schmutz etc.
  • Schneiden Sie eine möglichst gerade Fläche.
  • Verwenden Sie scharfes und frisch infiziertes Werkzeug.
  • Ansonsten tragen Sie selbst Keime in die Wunde hinein.
  • Bestreichen Sie nicht die ganze Wunde mit dem Wundverschluss.
  • Meist genügt es, lediglich den Rand zu behandeln.

Achten Sie bei dieser Arbeit unbedingt auf Sauberkeit und Hygiene. Tragen Sie nach Möglichkeit Einweghandschuhe und fassen Sie nicht mit bloßen Fingern in die Wunde.

Tipp

Gerade nach einem Wintersturm kann es zu starkem Bruch kommen, bei dem der Baum im Grunde nicht mehr zu retten ist. Sie müssen ihn jedoch nicht entsorgen, sondern – nach einer entsprechenden Behandlung – für verschiedene Bauprojekte weiterverwenden.

Bilder: agrofruti / Shutterstock