Wie entsteht ein Riss im Baumstamm?
Für einen Riss im Baumstamm ist die häufigste Ursache ein Frostriss. Das Phänomen ist im Spätwinter zu beobachten bei starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Nach einer frostigen Nacht kann strahlendes Sonnenlicht die Baumrinde intensiv aufheizen. Die daraufhin entstehenden Spannungen lassen die Rinde aufplatzen. Anfällige Baumarten sind primär Obstbäume.
Frostriss ist schädlich
Jeder Riss im Baumstamm ist gefährlich für den Baum. Aufgeplatzte Rinde büßt ihre Schutzfunktion ein. Schädlinge und Krankheitserreger nutzen Frostrisse als Eintrittspforte. Schlimmstenfalls kann ein Baum absterben.
Was tun bei Rissen in der Baumrinde?
Einen Riss im Baumstamm behandeln Sie am besten mit einem Zwei-Stufen-Plan. Sie benötigen hierzu ein scharfes Messer und ein atmungsaktives Wundverschluss-Mittel. Bester Zeitpunkt ist ein frostfreier, trockener Tag. So machen Sie es richtig:
- Frostriss mit dem Messer glattschneiden, bis die Rinde am Stamm wieder fest anliegt.
- Die Wundränder bestreichen mit einem handelsüblichen Wundverschluss-Mittel.
- Alternativ den Riss desinfizieren mit Schachtelhalmtee, bedecken mit Lehm oder Kuhmist und Baumstamm mit Jute umwickeln.
Wie kann man Frostrissen am Baumstamm vorbeugen?
Beste Vorbeugung gegen Frostrisse ist ein Bio-Weißanstrich vor dem Winter. Der Anstrich besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen, wie Kalk und Kieselsäure. Dank der weißen Farbe wird das Sonnenlicht reflektiert, sodass sich Baumrinde nicht so stark aufheizen kann.
Einen Baumstamm weiß zu streichen, ist nach jedermanns Geschmack. Als alternative Schutzvorkehrung können Sie vor dem ersten Frost einen Baumstamm mit Schilfmatten oder Jutestreifen umwickeln.
Tipp
Weißanstrich selber mischen
Weißanstrich zum Schutz vor Frostrissen können Sie im Fachhandel kaufen oder selber mischen. Das Rezept ist kostengünstig und einfach. Als Zutaten benötigen Sie 10 Liter Wasser, 1,5 Kilogramm Kalk, 1 Liter Tapetenleim (den billigen ohne Kunstharz) und eine Schutzbrille. Der optimale Kalkanstrich ist ein wenig dünnflüssiger als Wandfarbe, damit die Flüssigkeit bis in kleinste Ritzen in der Rinde einsickern kann.