Baumrinde

Baumrinde-Funktion einfach erklärt

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Baumrinde ist weit mehr, als das Abschlussgewebe eines Baumstamms. Tatsächlich finden in der Rinde faszinierende Prozesse statt, die für einen Baum überlebenswichtig sind. Lesen Sie hier Wissenswertes über die Funktion von Baumrinde.

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Die Baumrinde schützt den Baum vor äußeren Einflüssen
AUF EINEN BLICK
Was ist die Funktion von Baumrinde?
Baumrinde leistet für den Baum lebenserhaltende Schutzfunktionen. Rinde beschützt den Holzkern vor Frost, Hitze und Nässe. Harz schottet den Baum ab vor Krankheiten und Schädlingen. Kallus überwallt Wunden in der Rinde. Im Bast zwischen Borke und Kambium wird Wachstumsenergie transportiert.

Wie ist Baumrinde aufgebaut?

Baumrinde besteht von innen nach außen aus Kambium, Bast und Borke. Kambium ist eine dünne Schicht aus lebendem Gewebe und als einzige Wachstumszone zuständig für das Dickenwachstum des Baumstamms. Kambium-Zellen bilden nach innen Holz und nach außen Bast. Im Bast herrscht rege Aktivität, denn hier werden Zuckerverbindungen im Baum transportiert. Abgestorbene Bastzellen versammeln sich zur äußeren Borke, dem sichtbaren Teil einer Baumrinde.

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Welche Aufgaben erfüllt Baumrinde?

Baumrinde leistet eine lebenswichtige Schutzfunktion für den Baum mit dieser umfangreichen Aufgabenverteilung:

  • Schutz vor äußeren Einflüssen, wie Frost, Hitze, Nässe und Feuer.
  • Barriere-Funktion gegen Krankheiten und Schädlinge durch Harzfluss.
  • Bildung von Wundholz (Kallus) nach Wildverbiss oder Frostrissen.
  • Leitungsbahn für die Versorgung von Wurzeln, Trieben und Knospen mit Wachstumsenergie.

Erkennungsmerkmal Borke

An der Beschaffenheit einer Borke können Sie Bäume erkennen. Zerklüftete Schuppenborke ist charakteristisch für Bergahorn, Eiche oder Kiefer. Streifenborke ist typisch für Lebensbaum und Pappel. Einfach zu identifizieren sind Hängebirken an ihrer glatten, schwarz-weißen Baumrinde.

Kann ein Baum ohne Rinde überleben?

Ein Baumstamm kann ohne seine Rinde nicht überleben. Fehlen Borke, Bast und Kambium, ist das Holz äußeren Einflüssen schutzlos ausgeliefert. Ohne die Kambium-Wachstumsschicht bricht das Dickenwachstum zusammen. Kommt einem Baum sein Bast abhanden, endet der Transport der lebenswichtigen Zuckerverbindungen. Den Verlust einzelner Rindenstücke kann ein Baum reparieren, indem er die Wunde mit Kallus überwallt.

Eine Sonderstellung nimmt die Korkeiche (Quercus suber) ein. Hier sind Borke und Bast nicht fest mit Kambium verbunden. Abgeschälte Rinde wirf vom verbliebenen Kambium erneuert.

Tipp

Baumrinde als Nahrungsmittel

Eine weitgehend unbekannte Funktion von Baumrinde ist die Verwendung als Nahrungsquelle. In der Tat ist Rinde essbar, solange es sich nicht um eine giftige Baumart handelt. Zum Verzehr geeignet ist das nahrhafte Kambium-Gewebe. In Notzeiten liefert Baumrinde wertvolle Vitamine, Zucker und Ballaststoffe. Verspeist wird Baumrinde gekocht, gebraten, roh oder getrocknet und zu Mehl gemahlen für sättigendes Rindenbrot.

Bilder: Sergey Bogomyako / stock.adobe.com