Baumrinde

Baumrinde essen: Tipps für den Verzehr

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Um die Essbarkeit von Baumrinde ranken sich Gerüchte und Spekulationen. Lesen Sie hier, ob Sie die Rinde von Bäumen essen können. So können Sie Baumrinde zubereiten und verspeisen. Welche Baumarten Ihnen essbare Rinde spendieren, erfahren Sie hier.

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Die Baumrinde von Kiefer ist essbar
AUF EINEN BLICK
Kann man Baumrinde essen?
Baumrinde ist essbar und eine leicht zugängliche, gesunde Nahrungsquelle. Essbarer Teil von Baumrinde ist das Kambium. Bäume mit essbarer Rinde sind Kiefer, Birke, Linde und Weide. Für eine schmackhafte Zubereitung können Sie Baumrinde kochen, braten, backen oder roh verzehren.

Ist Baumrinde gesund?

Baumrinde ist nahrhaft und gesund. Mit 100 Kalorien je 100 Gramm dient Rinde als leicht zugängliche Nahrungsquelle in Notzeiten. Der essbare Teil von Baumrinde enthält Ballaststoffe, Zucker, Vitamine sowie heilsame Gerbstoffe und Glykoside.

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Bereits im Altertum wurde Baumrinde als Lebensmittel geschätzt. Funde belegen, dass die Ureinwohner Nordamerikas getrocknete Baumrinde zu Mehl verarbeiteten. Heutzutage findet Rinde Verwendung als Survival-Hack, in der Kräutermedizin, bei der Herstellung von Arzneimitteln, wie Aspirin und Gewürzen, wie Zimt.

Welchen Teil von Baumrinde kann man essen?

Der essbare Teil von Baumrinde ist das Kambium, sofern es sich nicht um einen giftigen Baum handelt. Als Kambium-Holz wird die einzige Wachstumsschicht in Bäumen bezeichnet. Das feine, zarte Gewebe bildet nach innen Holz und nach außen Bast. Ein Blick auf den Aufbau des Baumstamms verdeutlicht die genaue Position:

  • Äußere, sichtbare Rindenschicht: Borke (nicht essbar)
  • Zweite Schicht: Bast (nicht essbar).
  • Dritte Schicht: Kambium (essbar)
  • Vierte Schicht: Splintholz (nicht essbar)
  • Fünfte Schicht: Kernholz (nicht essbar)

Welche Bäume haben essbare Rinde?

Viele heimische Baumarten haben eine essbare Rinde. Giftige Ausnahmen sind Wilde Kirsche (Prunus avium), Eibe (Taxus) und Eukalyptus (Eucalytus). Von diesen Bäumen können Sie die Rinde essen:

  • Kiefer (Pinus), immergrüner Nadelbaum mit schmackhafter Innenrinde.
  • Hänge-Birke (Betula pendula), weit verbreiteter Laubbaum mit schwarz-weißer, papierartig-dünner Außenrinde und süßlichem Kambium.
  • Linde (Tilia), majestätischer Laubbaum, dessen süßes Kambium sich von der Rinden-Innenseite einfach auskratzen lässt.
  • Weide (Salix), häufiger Laubbaum mit Kätzchenblüten, dessen Baumrinde bitter schmeckt.

Wie kann man Baumrinde zubereiten?

Sie können Baumrinde in Wasser kochen, in Öl braten oder zu Mehl verarbeiten und backen. Geeignet für den Rohverzehr ist bestenfalls papierdünne Birkenrinde. Für die Zubereitung schneiden Sie die Baumrinde idealerweise in Streifen. In Wasser gekocht, sind Rindenstreifen mit Nudeln zu vergleichen. Gebratene Baumrinde erinnert im Geschmack an Kartoffelchips. Brot und Kekse aus Rindenmehl sind aufwändig in der Zubereitung. Das leckere Resultat übertrifft hingegen jede herkömmliche Survival-Speise.

Tipp

Tiere haben Baumrinde zum Fressen gern

Für zahlreiche Tiere steht Baumrinde ganz oben auf der Speisekarte. Die „Großen Drei“ am Rindenbuffet sind Rotwild, Rehwild und Gämse. In Gewässernähe nagen Biber mit Behagen an Baumrinde. Die zahlenmäßig größten Rindenvertilger sind indes die kleinen Nagetiere. Hierzu zählen Mäuse, Hasen, Eichhörnchen und Siebenschläfer. Um Ihre Gartenbäume vor den ungebetenen Gästen zu schützen, helfen Jutewickel und Manschetten am Baumstamm.

Bilder: Siebenlicht / stock.adobe.com