Baumstamm

Baumstamm-Aufbau: Alles Wissenswerte von Borke bis Kernholz

Artikel zitieren

Durch seinen Stamm unterscheidet sich ein Baum von anderen Pflanzen. Unter der unscheinbaren Rinde verbirgt sich ein komplexes Innenleben. Willkommen zu einem faszinierenden Streifzug durch den Aufbau eines Baumstamms von der Borke bis zum Kernholz.

aufbau-baumstamm
Ein Baumstamm besteht aus 5 Schichten
AUF EINEN BLICK
Wie ist ein Baumstamm aufgebaut?
Ein Baumstamm besteht aus fünf Schichten: Borke, Bast, Kambium, Splintholz und Kernholz. Die Borke schützt den Baum, der Bast transportiert Nährstoffe, das Kambium fördert das Wachstum, das Splintholz leitet Wasser, und das Kernholz sorgt für Stabilität.

Wie ist ein Baumstamm aufgebaut?

Im Aufbau besteht ein Baumstamm aus den fünf Schichten Borke, Bast, Kambium, Splintholz und Kernholz. Jede Schicht leistet einen wichtigen Beitrag zum Wachstum eines Baumes.

Lesen Sie auch

Lesen Sie weiter, denn es gibt wissenswerte Infos über die Funktionsweise jeder einzelnen Baumstamm-Schicht zu entdecken.

Was ist im Baumstamm-Aufbau die Borke?

Die Borke schützt den Baumstamm vor Umwelteinflüssen, wie intensiver Sonneneinstrahlung, Frost, Hitze oder Insektenbefall. Eine Borke bildet die äußerste Rindenschicht und entsteht aus Kork, dem abgestorbenen Bastgewebe.

Borke als Erkennungsmerkmal

An der Textur einer Borke können Sie einen Baum gut erkennen. Es gibt drei Borkentypen:

  • Streifenborke mit markanten Längsstreifen, typisch für einen Lebensbaum (Thuja).
  • Schuppenborke, charakteristisch für die meisten Bäume, wie Ahorn (Acer) oder Kiefer (Pinus).
  • Netzborke, ähnlich einer Streifenborke mit stellenweise netzartig eingerissener Rinde, wie bei einer Traubeneiche (Quercus petrea).

Was ist im Baumstamm-Aufbau der Bast?

Bast ist eine lebende Gewebeschicht zwischen Borke und Kambium. In der Baumkrone durch Photosynthese gewonnene Zuckerverbindungen sammeln sich im Bastgewebe an. Von dort werden die lebenswichtigen Nährstoffe weitergeleitet in Blattknospen, Zweigspitzen, Wurzeln oder andere Hotspots des Baumwachstums.

Bastgewebe ist weich, feucht und relativ kurzlebig. Abgestorbener Bast verwandelt sich in Kork und Borke.

Was ist im Baumstamm-Aufbau das Kambium?

Das Kambium ist eine dünne Zellschicht und zuständig für das Dickenwachstum eines Baumstamms. Darum wird Kambium auch die Wachstumsschicht des Baumes genannt:

  • Kambium bildet nach außen Bast (Phloem) und nach innen Holz (Xylem).
  • Im Frühjahr erzeugt Kambium helles Frühholz, gefolgt von dunklem, dichterem Holz im Rest des Jahres.
  • Zellen im Frühholz sind voluminöser, damit der Baum schnell Wasser und Nährstoffe in die Krone transportieren kann.
  • Dunkles Spätholz dient der Standfestigkeit.
  • Bei Stammverletzungen durch Umwelteinflüsse oder Wunden nach einem Baumschnitt kümmert sich Kambium um die Wundheilung.

Was ist im Baumstamm-Aufbau das Splintholz?

Splintholz ist junges, funktionell sehr aktives Gewebe, das Wasser und Nährstoffe zur Krone transportiert. Im Laufe der Jahre büßt Splintgewebe seine Lebenskraft ein, verhärtet, stirbt ab und wird zu Kernholz.

Was ist im Baumstamm-Aufbau das Kernholz?

Im Baumstamm-Aufbau ist Kernholz das tragende Element und wird auch als Trägergerüst bezeichnet. Dieser Bereich ist stillgelegt, denn es findet kein Wassertransport statt. Kernholz besteht primär aus nadelförmigen Zellulosefasern. Im Stammquerschnitt ist Kernholz als dunkle, innere Zone zu erkennen.

Tipp

Naturschatz Baumstamm-Borke

Im naturnahen Hobbygarten erfüllt Borke mannigfaltige Funktionen. Verarbeitet zu Rindenmulch verleihen Borkenstücke dem Beet ein gepflegtes Erscheinungsbild, unterdrücken lästiges Unkraut und machen sich als natürlichen Wegebelag nützlich. Wird Borke kompostiert, entsteht nährstoffreicher Rindenkompost für den Zier- und Nutzgarten. Als Torfersatz ist Rindenhumus von unschätzbarem Wert für die Erhaltung bedrohter Moorlandschaften.

Bilder: Stephen Farhall / Shutterstock