Baumstamm

Baumarten bestimmen durch Rindenanalyse: So geht’s

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Einen Baumstamm können Sie ganzjährig zurate ziehen für eine treffsichere Baumbestimmung. Lesen Sie hier wissenswerte Tipps, wie Sie einen Baum erkennen nach einem Blick auf die Rinde.

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Der Bergahorn (hier abgebildet) hat eine zerklüftete Schuppenborke
AUF EINEN BLICK
Wie erkenne ich einen Baumstamm an der Rinde?
Ein Baumstamm lässt sich anhand seiner Rinde erkennen. Zu unterscheidende Rindenarten sind: Streifenborke (Längsstreifen), Schuppenborke (schuppenförmige Korkplatten), Netzborke (netzförmig eingerissene Rinde) und Glattrinde (zunächst glatt, später rissig). Die Baumart beeinflusst das Erscheinungsbild der Rinde maßgeblich.

Kann ich einen Baumstamm an der Rinde erkennen?

Das Erscheinungsbild der Rinde ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal für die Baumbestimmung. Im Unterschied zu Blättern oder Blüten trägt ein Baum seine Rinde zu jeder Jahreszeit. Als wichtige Komponenten im Baumstamm-Aufbau bilden Borke und Bast gemeinsam die Rinde. Die meisten Baumstämme tragen eine Borke als äußere Rindenschicht. Einige Baumarten verzichten auf eine raue Borke und tragen ein vornehmlich glattes Abschlussgewebe als Rinde. Diese Rindenarten sind zu unterscheiden:

  • Streifenborke (Längsstreifen)
  • Schuppenborke (schuppenförmige Korkplatten)
  • Netzborke (netzförmig eingerissene Rinde)
  • Glattrinde (zunächst glatt, später rissig)

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Welche Baumarten sind an einem borkigen Baumstamm zu erkennen?

Die meisten Baumarten können Sie an ihrer zerklüfteten Schuppenborke erkennen, wie Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Eiche (Quercus), Kastanie (Castanea) und Schwarzkiefer (Pinus nigra). Charakteristisch für den weit verbreiteten Lebensbaum (Thuja) ist die längsrissige Streifenborke auf dem Baumstamm. Eine Pappel (Populus alba) verrät ihre Identität ebenfalls durch eine borkige Rinde mit tiefen Längsfurchen. Erkennungsmerkmal für Traubeneiche (Quercus petrea) und Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) ist ein Baumstamm, den eine dicke, netzartige Borke bedeckt.

Welcher Baumstamm ist an einer glatten Rinde zu erkennen?

Bekannte Baumarten mit einer glatten Rinde sind Buche (Fagus), insbesondere die beliebte Rotbuche (Fagus Sylvatica) sowie die populäre Hainbuche (Carpinus betulus) aus der Familie der Birkengewächse. Eine Vogelkirsche (Prunus avium) gedeiht in jungen Jahren mit glatter, ledriger Rinde, die sich später ringelförmig vom Baumstamm abschält. Allgegenwärtige Hängebirken (Betula pendula) können Sie treffsicher an einer weiß-schwarzen, glatten Ringelrinde identifizieren.

Die frostempfindliche Korkeiche (Quercus suber) vom Mittelmeer ersetzt die Schuppenborke einer Deutschen Eiche durch eine dicke, glatte Korkschicht auf dem Baumstamm.

Tipp

Kambium heilt verletzte Baumrinde

Unmittelbar unter der Rinde befindet sich eine baumeigene Erste-Hilfe-Station für Verletzungen aller Art. Kambium ist eine dünne, äußerst aktive Zellschicht im Stammholz. Vom Frühling bis zum Herbst erzeugt Kambium fleißig Bast nach außen und junges Holz nach innen. Erleidet der Baum eine Verwundung, kümmert sich Kambium unverzüglich um die Wundheilung. Zu diesem Zweck werden Schnittwunden und andere Verletzungen kurzerhand mit junger Rinde überwallt.

Bilder: Nahhana / Shutterstock