Baumstamm

Baumstamm Krankheiten: Erkennen, Vorbeugen & Behandeln

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Auch wenn ein Baum äußerlich rundum gesund erscheinen mag, kann er im Inneren bereits verrottet und deshalb einsturzgefährdet sein. Aus diesem Grund sollten Sie, um böse Überraschungen zu vermeiden, Ihre Gehölze regelmäßig kontrollieren. Nur dann können Sie rechtzeitig eingreifen – was vor allem dann wichtig ist, wenn der Baum auf öffentlichem Boden steht und bei einem Umsturz schwere Schäden anrichten kann.

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Einige Pilze fügen dem Baum großen Schaden zu
AUF EINEN BLICK
Woran erkenne ich Krankheiten an einem Baumstamm?
Krankheiten eines Baumstamms können durch Pilze, Bakterien oder Schädlinge verursacht werden. Achten Sie auf Warnzeichen wie nistende Vögel, blutende Verletzungen, aufplatzende Rinde, Bohr- und Fraßlöcher, faulende Stellen, Pilzbewuchs und Totholz, um einen kranken Baum rechtzeitig zu erkennen und eingreifen zu können.

Warnzeichen für einen kranken Baumstamm

Nun ist ein kranker Baum durch einen Laien nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen. Entwickeln Sie daher ein Auge für bestimmte Veränderungen, die auf eine Krankheit oder einen Schädlingsbefall hinweisen. Dazu gehören beispielsweise:

  • in Stammlöchern nistende Vögel (v. a. Spechte, die suchen sich vorzugsweise morsche Bäume)
  • in Stammlöchern hausende Fledermäuse
  • blutende Verletzungen des Baumstammes, Gummifluss, Saftaustritt
  • beschädigte, aufplatzende Rinde
  • Bohr- und Fraßlöcher im Holz
  • faulende Stellen, Risse
  • sichtbarer Pilzbewuchs
  • aus Stamm oder Wurzelbereich herauswachsende Pilze
  • Totholz

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Letzteres ist oftmals ein Hinweis auf Probleme, die unterhalb der Erdoberfläche liegen, nämlich bei den Wurzeln. Können diese den Baum nicht mehr ausreichend versorgen, sterben dessen oberirdische Teile allmählich ab. Hierfür kommen eine ganze Menge Ursachen in Frage, beispielsweise eine Infektion mit Viren, Bakterien oder Pilzen. Auch Wühlmäuse können erheblichen Schaden anrichten.

Typische Krankheiten des Baumstammes

Die oben genannten Symptome weisen oft auf eine oder mehrere der nun folgenden Krankheiten hin. Dabei sind viele Erkrankungen arttypisch, hängen also in ihrer konkreten Ausprägung und Ursache von der jeweiligen Baumart ab.

Holzzerstörende Pilze

Es gibt einige Pilzarten, die das Holz von innen zerstören – und den Baum faulen lassen, obwohl ihm äußerlich nichts anzumerken ist. Ein Alarmsignal sind oft die Fruchtkörper, die plötzlich in der Nähe des Stammes oder aus dem Stamm selbst herauswachsen. Dann jedoch ist die Infektion bereits weit fortgeschritten, denn der eigentliche Pilz – das Myzel – befindet sich im Holz des Stammes und / oder in den Wurzeln.

Weiß- oder Braunfäule

Zu den Holz abbauenden Pilzen gehören auch etwa 50 Arten, die sich vornehmlich an Totholz laben und entweder Weiß- oder Braunfäule verursachen. Eine Weißfäule erkennen Sie an dem faserigen Holz, welches oft mit einer weiß-grauen Schicht überzogen scheint. Bei der Braun- oder Moderfäule verfärbt sich das Holz dagegen dunkelbraun bis schwarz.

Baumkrebs

Der so genannte Baumkrebs wird durch Bakterien oder Pilze verursacht und ist durch starke Wucherungen an Ästen, Zweigen sowie auch am Stamm gekennzeichnet. Insbesondere am Stamm auftretende Wucherungen (bei denen es sich um das Überwallen einer Wunde mit Wundgewebe handelt) können dabei problematisch werden, da die Versorgung des Baumes gestört oder sogar unterbrochen werden kann.

Tipp

Insbesondere Obstbäume sollten im Herbst gekalkt werden, um einigen der genannten Krankheiten sowie einem Schädlingsbefall vorzubeugen.

Bilder: YM.Ku Shahril / Shutterstock