Baumpilzbefall: Ursachen, Symptome & Behandlung
Baumpilze können eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit und Stabilität von Bäumen darstellen. Dieser Artikel befasst sich mit den Auswirkungen von Baumpilzen, häufigen Arten, Erkennungsmerkmalen, Präventionsmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten.
Auswirkungen auf Bäume
Pilze können die Gesundheit und Stabilität Ihrer Bäume auf verschiedene Weise beeinträchtigen. Je nach Pilzart und Befallsstärke zeigen sich unterschiedliche Symptome:
- Braunfäule: Bei dieser Art des Befalls zersetzt der Pilz die Zellulose im Holz. Das Holz verfärbt sich dunkelbraun, wird brüchig und zerfällt schließlich zu Staub.
- Weißfäule: Im Gegensatz zur Braunfäule greift die Weißfäule das Lignin im Holz an. Das Holz bleicht aus, wird faserig und verliert seine Stützfunktion.
- Moderfäule: Bestimmte Pilzarten verursachen Moderfäule. Diese lässt das Holz weich und morsch werden und führt zu einem fortschreitenden Verfall.
- Verlust der strukturellen Integrität: Ein fortgeschrittener Pilzbefall kann die Standfestigkeit eines Baumes erheblich schwächen. Dies erhöht die Gefahr von Astbrüchen und kann im schlimmsten Fall zum Umstürzen des Baumes führen.
Die genauen Auswirkungen und der Verlauf eines Pilzbefalls hängen von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Pilzart spielen auch die Baumart, der Gesundheitszustand des Baumes und die Umgebungsbedingungen eine Rolle.
Häufige Baumpilzarten
In unseren Wäldern und Gärten kommen zahlreiche Pilzarten vor, die Bäume befallen können. Einige der häufigsten Arten sind:
- Hallimasch (Armillaria): Der Hallimasch befällt vor allem geschwächte oder verletzte Bäume. Er dringt in die Wurzeln ein und verursacht dort Weißfäule. Sein weitreichendes Myzel kann ganze Baumgruppen befallen.
- Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius): Dieser Pilz bevorzugt Laubbäume wie Buchen und Birken. Er erzeugt Weißfäule und bildet große, harte Fruchtkörper, die über Jahre am Baum wachsen können.
- Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola): Der Rotrandige Baumschwamm verursacht Braunfäule und tritt häufig zusammen mit dem Echten Zunderschwamm auf. Er befällt sowohl Laub- als auch Nadelbäume.
- Schwefelporling (Laetiporus): Der Schwefelporling fällt durch seine leuchtend gelbe Farbe auf. Er befällt bevorzugt Laubbäume mit dunklem Kernholz und erzeugt Braunfäule, wodurch das Holz brüchig wird.
- Brandkrustenpilz: Dieser Pilz zerstört langsam die Wurzeln und den Stammgrund durch Moderfäule. Bäume an Straßenrändern sind aufgrund häufiger Verletzungen besonders gefährdet.
- Schmetterlings-Tramete (Trametes versicolor): Mit seinen rosettenförmigen Fruchtkörpern und der wellenförmigen, weißen Färbung befällt die Schmetterlings-Tramete vor allem Laubbäume.
- Eichen-Feuerschwamm (Phellinus robustus): Der Eichen-Feuerschwamm verursacht Weißfäule und führt über mehrere Jahre zum Absterben befallener Bäume. Er bildet muschelförmige, langanhaltende Fruchtkörper.
- Riesenporling (Meripilus giganteus): Der Riesenporling bildet büschelförmige Fruchtkörper an der Wurzelunterseite und verursacht Weiß- und Moderfäule. Dies schwächt den Baum allmählich.
- Wulstiger Lackporling (Ganoderma adspersum): Dieser Pilz ist bekannt für seine dicken, weißen Wülste unter den Fruchtkörpern. Er verursacht Weißfäule und kann die Stabilität des Baumes beeinträchtigen.

Eine frühzeitige Pilzerkennung ermöglicht schnelles Handeln zum Schutz der Bäume
Erkennung eines Baumpilzbefalls
Eine frühzeitige Erkennung eines Pilzbefalls ist wichtig, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Achten Sie auf folgende Anzeichen:
- Fruchtkörper: Das auffälligste Zeichen sind die Fruchtkörper, die in verschiedenen Farben und Formen an Stamm, Ästen oder Wurzelbereich erscheinen können.
- Weißer Belag und Verfärbungen: Ein weißer, mehlartiger Belag oder Verfärbungen des Holzes können auf das Vorhandensein von Myzel, dem pilzlichen Geflecht unter der Rinde, hindeuten.
- Strukturveränderung des Holzes: Veränderungen wie brüchiges, pulveriges oder faseriges Holz können auf eine Schädigung durch den Pilz hindeuten.
- Schadhafte Triebe und Absterben von Ästen: Verbraunte Nadeln an Triebspitzen, absterbende Zweige oder plötzliches Umfallen des Baumes können auf einen schweren Pilzbefall und die damit verbundene Schwächung hinweisen.
- Auftretende Symptome an Blättern: Blätter können blasig aufgetrieben, verfärbt und vorzeitig abfallend sein.
Jedes dieser Anzeichen sollte ernst genommen werden und erfordert eine genauere Untersuchung des Baumes.

Ausreichende Pflege und Hygiene der Werkzeuge beim Schneiden beugen einem Pilzbefall vor
Vorbeugung
Um einem Pilzbefall vorzubeugen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Standort und Bedingungen: Wählen Sie für jede Baumart den passenden Standort und schaffen Sie optimale Wachstumsbedingungen. Achten Sie insbesondere auf einen gut durchlüfteten und durchlässigen Boden.
- Baumpflege: Regelmäßige Inspektionen und die rechtzeitige Behandlung von Krankheiten oder Schädlingsbefall stärken die Gesundheit Ihrer Bäume. Sorgen Sie außerdem für eine ausgewogene Wasserversorgung und Düngung Ihrer Bäume.
- Vermeidung von Verletzungen: Schützen Sie Ihre Bäume vor Verletzungen durch mechanische Einflüsse, beispielsweise durch schwere Maschinen.
- Schnittmaßnahmen: Führen Sie Schnittmaßnahmen sorgfältig durch, um saubere Schnittstellen zu gewährleisten und offene Wunden am Baum zu minimieren.
- Entfernung von Totholz: Entfernen Sie abgestorbenes Holz und Baumstümpfe, um Pilzen keine Nahrungsquelle zu bieten.
- Werkzeughygiene: Reinigen und desinfizieren Sie Ihre Gartenwerkzeuge nach jedem Gebrauch, um eine Verbreitung von Pilzsporen zu vermeiden.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung eines Baumpilzbefalls erfordert ein gezieltes Vorgehen:
- Entfernung betroffener Teile: Befallene Zweige oder Teile des Baumes sollten umgehend entfernt werden, um die Ausbreitung des Pilzes zu stoppen. Schneiden Sie dabei weit in das gesunde Holz hinein.
- Fachgerechte Entsorgung: Entsorgen Sie das befallene Material sicher, idealerweise durch Verbrennen. Alternativ können Sie es über den Restmüll entsorgen.
- Reinigung und Desinfektion von Werkzeugen: Reinigen und desinfizieren Sie alle verwendeten Werkzeuge gründlich, um eine Übertragung der Pilzsporen zu verhindern.
- Stärkung der Baumbestände: Verbessern Sie die Widerstandsfähigkeit Ihrer Bäume durch optimale Standortbedingungen und ausreichende Nährstoffversorgung, was auch die Wahrscheinlichkeit verringert, dass sich Baumkrankheiten ausbreiten.
Sollte der Befall zu stark sein oder keine Besserung eintreten, kann die Fällung des Baumes notwendig sein, um Gefahren oder die Weiterverbreitung des Pilzes zu vermeiden.
Fazit: Baumpilze stellen eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Durch sorgfältige Pflege, gezielte Maßnahmen und gegebenenfalls fachkundige Unterstützung können Sie Ihre Bäume jedoch schützen und ihre Gesundheit erhalten.