Was Sie gegen pilzliche Erkrankungen am Obstbaum tun können
Gegen viele Pilzkrankheiten gibt es keine wirksamen, für den Hobbygarten zugelassenen Fungizide. Deshalb müssen die Erreger durch eine gezielte Vorbeugung und eine sorgfältige Pflege in Schach gehalten werden. Dazu gehören beispielsweise diese Maßnahmen:
- frühzeitige Entfernung befallener Pflanzenteile
- großzügiger Rückschnitt bis ins gesunde Holz
- Entsorgung abgeschnittener Pflanzenteile, etwa über den Hausmüll oder durch Verbrennen
- Desinfizieren von Schnittwerkzeugen und Gartengeräten
Besonders wichtig zur Vorbeugung einer solchen Erkrankung ist die Einhaltung des richtigen Pflanzabstands. Obstbäume in halbschattigen bzw. schattigen Lagen sind gegenüber den Erregern übrigens empfindlicher, auch deshalb gehören die Gehölze an einen luftigen, sonnigen Standort.
Die häufigsten Pilze an Obstbäumen
Schadpilze am Obst befallen häufig lediglich verwandte Arten oder beispielsweise nur Kern- oder Beerenobst. Generalisten wie etwa die Monilia-Fruchtfäule gibt es nur wenige.
Echter Mehltau
Wohl jeder Gärtner kennt die weißen, abwischbaren Blattbeläge des Echten Mehltaus, die an Obst- und Ziergehölzen ebenso vorkommen wie an Gemüse, Blumen und Stauden. Es handelt sich allerdings um unterschiedliche Schadpilze, die ein recht ähnliches Schadbild hervorrufen. Die Echten Mehltaupilze unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt von anderen Schadpilzen: Sie brauchen zum Auskeimen ihrer Sporen keine feuchten Blätter, sondern erscheinen vor allem in warmen, sonnigen Sommern.
Rußtau
Diese Pilze ernähren sich vom zuckerhaltigen Honigtau, den pflanzensaugende Insekten wie Blattläuse und Weiße Fliegen ausscheiden. Sie siedeln sich auf den verklebten Pflanzenteilen an und bilden die typischen schwarzen Beläge. Rußtaupilze schädigen die Pflanze nicht direkt, können aber durch den dunklen Überzug die Photosynthese der Blätter stark beeinträchtigen.
Verticillium-Welke
Verticillium-Pilze dringen vom Boden aus über Verletzungen an den Wurzeln oder am Wurzelhals in die Pflanzen ein und verstopfen die Leitungsbahnen. Typisch sind oft schlagartig auftretende Welkeerscheinungen an einzelnen Trieben oder Zweigpartien, wobei die Blätter fahlgrün und schlaff herunterhängen. Im weiteren Verlauf kann die ganze Pflanze absterben.
Rotpustelkrankheit
Der Erreger kann etliche Laubgehölze befallen, vor allem jedoch Pflaumen, Kirschen, Aprikosen sowie alle Kern- und Nussobstarten. Die Rotpustelkrankheit befällt vor allem abgestorbene Teile lebender Obstbäume, beispielsweise durch Frost zurückgefrorene Äste. Von hier aus greift er gesunde Partien an, sofern er Wunden und Aststummel zum Eindringen vorfindet.
Monilia-Fruchtfäule
Die Monilia-Fruchtfäule wird hauptsächlich durch den Pilz Monilia fructigena hervorgerufen und befällt fast alle Baumobstarten. Der Erreger überwintert auf eingetrockneten Fruchtmumien am Baum, erkranktem Fallobst und befallenen Zweigen. Deshalb ist es so wichtig, diese Teile regelmäßig zu entfernen.
Tipp
Auch Baumpilze oder Baumschwämme gehören dem Obstbaum gefährlich werden: Verbreitete Arte wie Hallimasch, Zunderschwamm, Feuerschwamm und Schwefelporling dringen über Wunden in Äste und Stämme ein und zersetzen im Inneren allmählich das Holz.